Vitamin K Mangel: Ursachen und Symptome
Vitamin-K-Mangel: Das sind die Ursachen
Ein Vitamin-K-Mangel ist in den seltensten Fällen auf die Ernährung zurückzuführen. Da Vitamin K in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Brokkoli oder Butter in ausreichender Menge vorkommt, deckt eine ausgewogene Ernährung im Regelfall den Tagesbedarf. Zudem bildet der menschliche Darm selbst Vitamin K.
Eine Ausnahme bildet Vitamin K fürs Baby. Da die mit der Muttermilch aufgenommene Menge an Vitamin K für den Bedarf eines Säuglings möglicher Weise nicht ausreicht, verabreicht der Arzt nach der Geburt vorbeugend Vitamin-K-haltige Präparate.
Bei Erwachsenen sind dagegen in den meisten Fällen andere Ursachen für einen Vitamin-K-Mangel verantwortlich. Unter anderem zählen Darmerkrankungen zu den Auslösern. Dazu gehören
- Chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
- Fettverdauungsstörungen
Chronische Leberschäden führen zudem dazu, dass Vitamin K nicht ausreichend gut verwertet werden kann.
Darüber hinaus können bestimmte Medikamente den Vitamin-K-Mangel ursächlich sein. Dazu zählen unter anderem
- Antibiotika
- Größere Mengen Salicylate wie zum Beispiel Aspirin
- Bei Epilepsie eingesetzte Antikonvulsiva
- Medikamente gegen Tuberkulose
Vitamin-K-Antagonisten können Mangelerscheinungen auslösen
Vitamin K fördert die Blutgerinnung. Wenn Sie sich verletzen, kann der Körper die Blutung schnell stoppen. In einigen Fällen – zum Beispiel zur Vorbeugung von Thrombosen und Embolien – wird die Blutgerinnung absichtlich durch Medikamente gehemmt. Wirkstoffe wie beispielsweise Phenprocoumon und Warfarin wirken blutverdünnend. Sie blockieren die Wirkung von Vitamin K. Aus diesem Grund werden sie auch als Vitamin-K-Gegenspieler oder Vitamin-K-Antagonisten bezeichnet.
Hinweis: Eine erhöhte Vitamin-K-Aufnahme beeinflusst wiederum die Wirkung der Blutverdünner. Eine gemeinsame Einnahme von Vitamin-K-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln und blutverdünnenden Medikamenten wie zum Beispiel Marcumar sollten Sie aus diesem Grund dringend mit Ihrem Arzt besprechen.
Vitamin-K-Mangel: Die Symptome
Da Vitamin K dazu führt, dass das Blut schneller gerinnt, nimmt die Blutgerinnung bei einem Vitamin-K-Mangel ab. Es kommt zu einer erhöhten Blutungsneigung
- Kleinere Wunden bluten stärker.
- Bei kleinsten Stößen entstehen blaue Flecken.
- Darüber hinaus können Nasen- und Zahnfleischbluten auftreten.
- Im schlimmsten Fall sind innere Blutungen, zum Beispiel des Magen-Darm-Traktes, die Folge eines Vitamin-K-Mangels.
Daneben können die für einen Vitaminmangel typischen Symptome wie Konzentrationsschwäche oder Müdigkeit auftreten.
Blutuntersuchung: So diagnostiziert der Arzt einen Vitamin-K-Mangel
Ob Sie unter einem Vitamin-K-Mangel leiden, kann nur ein Arzt mit Sicherheit sagen. Dazu nimmt er Ihnen im Regelfall Blut ab.
Da der Vitamin-K-Spiegel im Blut starken Schwankungen unterliegt, wird er bei der Blutuntersuchung vernachlässigt. Wichtig sind dagegen bestimmte Werte zur Blutgerinnung:
- Der sogenannte Quick-Wert beispielsweise ist eine Kennzahl, mit deren Hilfe der Arzt Störungen der Blutgerinnung diagnostizieren kann. Ein erniedrigter Quick-Wert ist für einen Vitamin-K-Mangel typisch.
- Ein weiterer Test für die Blutgerinnung ist die Bestimmung des INR-Werts. Der Test erfasst bestimmte Blutgerinnungsfaktoren und vergleicht die Gerinnungszeit des Blutes des Patienten mit der Zeit, die „normales“ Blut für die Gerinnung braucht. Ein erhöhter INR-Wert weist auf einen Vitamin-K-Mangel hin. Da der INR-Wert im Gegensatz zu den Messmethoden des Quick-Wertes standardisiert ist, wird er mittlerweile bevorzugt.