Vitamin-D-Test: Wie funktioniert er?
Wie wird der Vitamin-D-Spiegel im Blut ermittelt?
Mediziner und Labortechniker würden den Vitamin-D-Spiegel am liebsten direkt in der lebenden Zelle messen. Das geht aber nicht, und so ist Blut die nächstbeste Alternative; genauer gesagt: das Blutserum. Andere Körperflüssigkeiten – wie Speichel, Urin oder Stuhl – sind ungeeignet. Um einen kleinen Nadelstich kommen Sie also nicht herum.
Welche Blutwerte werden gemessen?
Vitamin D ist nicht gleich Vitamin D. Grundsätzlich können zwei verschiedene Werte gemessen werden:
- 25(OH)-Vitamin-D: Speicherform von Vitamin D
- Calcitriol: aktives Vitamin D3
Calcitriol ist die Form von Vitamin D, die für den Stoffwechsel am wichtigsten ist. Es zerfällt aber sehr schnell wieder und lässt deshalb keine Rückschlüsse auf die generelle Versorgung mit Vitamin D zu. Ein Calcitriol-Wert ist nur eine Momentaufnahme. 25(OH)-Vitamin-D hingegen hat eine Halbwertzeit von mehreren Wochen und ist aufgrund der generell höheren Konzentration auch besser messbar.
Was sagen die Vitamin-D-Werte aus?
Die Standardmessmethoden sind relativ fehleranfällig. Der Laborwert kann also stark von der Realität abweichen – meist nach unten. Nicht jeder geringe Blutwert bedeutet also automatisch einen Vitamin-D-Mangel.
Außerdem liefern verschiedene Messverfahren verschiedene Normalwerte. Die Zahlen können also nur dann sinnvoll und seriös ausgewertet werden, wenn das angewendete Verfahren und dessen Referenzwerte bekannt sind.
Eine weitere Stolperfalle: Es gibt zwei gängige Maßeinheiten, um den Vitamin-D-Wert anzugeben:
- Nanogramm je Milliliter (ng/ml) beziehungsweise Mikrogramm je Liter (µg/l)
- Nanomol je Liter (nmol/l)
Der Umrechnungsfaktor beträgt 2,496. 20 ng/ml sind also 50 nmol/l. Die Folge: Eine Zahl, die in dem einen Messsystem einen Mangel anzeigen würde, beziffert im anderen System einen Normalzustand. Verwechslungen lösen so schnell unnötige Panik aus.
Wie gut sind Schnell- und Selbsttests?
Frei verkäufliche Vitamin-D-Schnelltests aus der Apotheke sind extrem ungenau. Aufgrund fehlender Informationen zum Messverfahren sind die Ergebnisse außerdem kaum zu gebrauchen. Sparen Sie sich das Geld.
Unseriös sind außerdem Fragebögen und Online-Selbsttests zu Ihrem Befinden, an deren Ende Ihnen in der Regel ein Vitamin-D-Mangel unterstellt wird – üblicherweise direkt neben der Werbeeinblendung für passende Präparate, um diesen zu beheben.
Ist die Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels eine Kassenleistung?
Die Krankenkassen bezahlen den Vitamin-D-Test nur, wenn ein begründeter Verdacht auf einen Mangel vorliegt. Anerkannte Gründe können sein:
- Sie gehören zur Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel.
- Osteoporose mit Knochenbrüchen
- Langzeiteinnahme von Kortison
- Lebererkrankungen
- Diabetes mellitus
- Autoimmunerkrankungen
- Hautkrebs
Alle anderen müssen die Kosten für die Laboruntersuchung in der Regel selbst tragen. Die variieren von Labor zu Labor ein wenig, liegen aber ungefähr in diesem Bereich:
- 19 Euro für 25(OH)-Vitamin-D
- 34 Euro für Calcitriol