Vitamin-B3-Mangel: Symptome und Auswirkungen von zu wenig Niacin
Die gute Nachricht zuerst: In industrialisierten Ländern tritt ein Vitamin-B3-Mangel eher selten auf. Laut der Nationalen Verzehrsstudie sind die Deutschen im Durchschnitt mehr als ausreichend versorgt. Demnach erreichen 99 Prozent der Männer und 98 Prozent der Frauen die empfohlene Tageszufuhr zwischen 11 und 17 Milligramm.
Mit einer ausgewogenen Ernährung können gesunde Erwachsene ihren Niacinbedarf problemlos decken. So genügen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) am Tag beispielsweise 150 g gebratene Makrele, zwei Scheiben Vollkornbrot und zwei Tassen Kaffee, um ausreichend versorgt zu sein.
Wann kann ein Vitamin-B3-Mangel auftreten?
Generell tritt ein Vitamin-B3-Mangel vor allem in Ländern mit unzureichendem Nahrungsangebot auf. Grund ist dann zumeist eine dauerhaft einseitige Ernährung mit Mais oder Hirseprodukten. Niacin kommt in diesen Lebensmitteln nur in einer Verbindung vor, die im Magen-Darm-Trakt schwer aufgespalten und verwertet werden kann.
Allerdings können auch in Deutschland Menschen mit Vitamin B3 unterversorgt sein, beispielsweise Personen mit erhöhtem Niacinbedarf, wie Schwangere oder Stillende. Zum anderen entsteht ein Vitamin-B3-Mangel als Folge von Krankheiten.
Zu diesen gehören:
- Alkoholismus
- chronischer Durchfall
- Leberzirrhose
- Essstörungen
- Hartnup-Krankheit
Symptome und Auswirkungen: So äußert sich ein Vitamin-B3-Mangel
Tritt ein Vitamin-B3-Mangel auf, äußert sich dieser zunächst in folgenden, eher unspezifischen Symptomen:
- Appetitlosigkeit
- körperliche Schwäche
- Verdauungsstörungen
- Schlafstörungen
- Reizbarkeit
- Schleimhautentzündungen
Bei einem ausgeprägteren Vitamin-B3-Mangel, zum Beispiel aufgrund einer dauerhaft einseitigen Ernährung mit Mais, kann es zur Niacinmangelkrankheit Pellagra kommen. Typische Symptome dieser Krankheit werden in der Medizin als die „Vier D“ zusammengefasst:
- Dermatitis (Hautentzündungen)
- Diarrhö (Durchfall)
- Demenz
- Death (englisch: Tod)
Denn ohne angemessene Behandlung kann Pellagra zum Tod durch Multiorganversagen führen.
Vitamin-B3-Mangel bei Schwangeren
Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Niacinbedarf – und laufen somit eher Gefahr, unterversorgt zu sein.
Entsprechend sollten werdende Mütter besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B3 achten – auch, um eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen nicht zu gefährden. Denn es gibt Hinweise aus der Forschung, dass ein Vitamin-B3-Mangel zu Entwicklungsstörungen beim Embryo führen und Fehlbildungen auslösen kann.
Daher raten einige Mediziner – ähnlich wie bei Folsäure – in der Schwangerschaft zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Niacin. Eine generelle Empfehlung gibt es zu diesem Thema jedoch nicht, da die die Studienlage noch recht dünn ist.