Vitamin B5: Was ist Pantothensäure?
Pantothensäure: Fast überall vorhanden
Intensiv forschte der amerikanische Biochemiker Roger John Williams in den 1920er- und -30er Jahren zu einem Nährstoff, der Hefezellen wachsen ließ. Schließlich gelang es ihm, das entsprechende Vitamin zu isolieren, das heute als Vitamin B5 beziehungsweise Pantothensäure bekannt ist. Dieser Begriff leitet sich aus dem Griechischen ab: „Pantos“ bedeutet „überall“ und beschreibt gut, wo der Nährstoff zu finden ist – nämlich in so gut wie allen pflanzlichen und tierischen Geweben.
Die chemische Formel für Pantothensäure lautet C
Vitamin B5: Wirkung als Bestandteil von Coenzym A
Pantothensäure spielt eine wichtige Rolle für den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel. Nimmt der Mensch Essen zu sich, ist Pantothensäure als Bestandteil des Coenzyms A daran beteiligt, die Nahrung in eine Form von Energie umzuwandeln, die der Körper verwerten kann.
Darüber hinaus hilft das Vitamin mit, bestimmte Stoffe herzustellen, die für den Organismus wichtig sind, zum Beispiel Cholesterin, Provitamin D, langkettige Fettsäuren, Gallen- und bestimmte Aminosäuren sowie den Nervenbotenstoff Acetylcholin. Auch ist an der Synthese des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin ist Pantothensäure beteiligt.
Der menschliche Körper nimmt es über die Nahrung auf. Allerdings gibt es auch Hinweise, dass bestimmte Darmbakterien in der Lage sind, Pantothensäure selbst herzustellen. Um welche Mengen es sich handelt und inwiefern der menschliche Organismus in der Lage ist, diese Form von Vitamin B5 zu verarbeiten, ist indes noch unklar.
Wie hoch ist der Vitamin-B5-Bedarf?
Folgende Pantothensäure-Zufuhr empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung:
Vitamin-B5-Bedarf für Säuglinge:
- 0-4 Monate: 2 Milligramm
- 4-12 Monate: 3 Milligramm
Vitamin-B5-Bedarf für Kinder:
- 1-7 Jahre: 4 Milligramm
- 7-13 Jahre: 5 Milligramm
Vitamin 5-Bedarf für Jugendliche ab 13 Jahre und Erwachsene:
- 6 Milligramm
Bei den Angaben handelt es sich um Schätzungen, die sich an der täglichen Vitam-B5-Aufnahme orientieren. Da bei einer entsprechenden Zufuhr bislang keine Mangelerscheinungen aufgetreten sind, gelten die Dosen laut DEG als angemessen.
Vor allem tierische Produkte enthalten reichlich Pantothensäure, besonders viel steckt Leber, Eiern und einigen Käsesorten. Doch auch Veganer können sich problemlos über die Nahrung versorgen. Gute Vitamin-B5-Lebensmittel für Menschen, die sich ohne Tierprodukte ernähren, sind beispielsweise Haferflocken oder Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen.
Vitamin-B5-Mangel sehr selten
Da Pantothensäure in fast sämtlichen Lebensmitteln vorkommt, ist ein Vitamin-B5-Mangel vergleichsweise selten – zumindest in Ländern mit einem ausreichenden Nahrungsangebot. Allerdings können dauerhafte Mangelernährung oder bestimmte Erkrankungen eine Unterversorgung mit Pantothensäure zur Folge haben.
Typisch für einen Vitamin-B5-Mangel ist das sogenannte „Burning Feet Syndrom“ – also Füße, die schmerzhaft brennen und jucken. Auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Muskelschwäche und Antriebslosigkeit bis hin zur Depression können Anzeichen sein.
Liegt ein Mangel vor, verschreibt der Arzt normalerweise Vitamin-B5-Tabletten oder ähnliche Nahrungsergänzungsmittel, um die Unterversorgung auszugleichen.
Pantothensäure: Wirkung gegen Akne nicht wissenschaftlich nachgewiesen
Indes greifen auch einige gesunde Menschen zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Pantothensäure, weil sie sich davon eine positive Wirkung auf Haut und Haare versprechen. Vor allem in Internet-Foren wird Vitamin B5 gegen Akne oder Haarausfall als angebliches Wundermittel gepriesen. Zahlreiche Pflegeprodukte für Haut und Haar sind werbewirksam mit Pantothensäure angereichert.
Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung allerdings nicht. Laut EU-Richtlinien sind nur vier gesicherte Aussagen (Health Claims) über Vitamin B5 zugelassen. Demnach trägt Pantothensäure
- zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
- zu einer normalen Synthese und zu einem normalen Stoffwechsel von Steroidhormonen, Vitamin D und einigen Neurotransmittern bei.
- zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei.
- zu einer normalen geistigen Leistung bei.