Vitamin-E-Überdosierung: Hypervitaminose mit Nebenwirkungen
Wie kann es zu einer Vitamin-E-Überdosierung kommen?
Allein durch eine normale Nahrungsaufnahme ist eine Vitamin-E-Überdosierung, auch Hypervitaminose genannt, so gut wie unmöglich. Denn dazu müssten enorme Mengen an Vitamin-E-haltigen Lebensmitteln aufgenommen werden, außerdem gibt es – im Unterschied zu anderen fettlöslichen Vitaminen – kein typisches Speicherorgan für Vitamin E im Körper.
Auch der Vitamin-E-Gehalt der meisten Nahrungsergänzungsmittel reicht nicht aus, um eine Hypervitaminose auszulösen. Gut zu wissen: Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt eine Höchstmenge von 30 Milligramm Vitamin E in Nahrungsergänzungsmitteln.
Kritisch kann es jedoch werden, wenn Sie Vitamin E, fachsprachlich Tocopherol genannt, in hochdosierter Form einnehmen oder mehrere Vitamin-E-haltige Nahrungsergänzungsmittel parallel verwenden. Auch wenn Sie neben Nahrungsergänzungsmitteln noch Lebensmittel zu sich nehmen, die mit Vitamin E angereichert sind, zum Beispiel ACE-Säfte, kann das zu einer Überdosierung von Vitamin E führen.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher, bei der Einnahme von hochdosierten Präparaten mit einem Vitamin-E-Gehalt von mehr als 30 Milligramm grundsätzlich den Hausarzt darüber zu informieren. Insbesondere dann, wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen oder Erkrankungen vorliegen.
Nebenwirkungen und Folgen bei zu viel Vitamin E
Erst bei einer stark erhöhten Vitamin-E-Zufuhr von etwa 300 bis 400 Milligramm täglich über einen längeren Zeitraum kann es zu einer Hypervitaminose kommen, bei der diverse Nebenwirkungen möglich sind. Dazu zählen:
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Erkrankungen
- Muskelschwäche
- Müdigkeit
- erhöhte Blutungsneigung
- Verminderung der Schilddrüsenhormone im Blut
Bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sowie bei Personen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, kann zu viel Vitamin E aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos schwerwiegende Folgen haben. In manchen Fällen wird die Wirksamkeit von Blutgerinnungshemmern wie Marcumar durch zu viel Vitamin E herabgesetzt.
Zudem wird die Aufnahme von Vitamin A und K durch eine Überdosierung von Vitamin E herabgesetzt, was zu Mangelerscheinungen führen kann.
Vorsicht ist auch für werdende Mütter geboten: In der Schwangerschaft kann Vitamin E in hohen Dosen zu erheblichen Nebenwirkungen wie vorzeitigem Blasensprung und Unterleibschmerzen führen.
Widersprüchliche Studien zu den Folgen einer Vitamin-E-Hypervitaminose
In der Vergangenheit wurde damit geworben, dass die Einnahme von Vitamin E vor Krebs schütze. Dies konnte bislang allerdings nicht eindeutig belegt werden. Andere Studien legen wiederum die Vermutung nahe, dass eine langfristige Vitamin-E-Überdosierung zu einer höheren Sterblichkeit bei verschiedenen Krebserkrankungen führen. Eindeutig belegt ist aber auch dies nicht.