Folsäure: Lebensmittel mit besonders viel Vitamin B9
Vitamin B9: Zufuhr von außen notwendig
Der Körper ist auf Vitamin B9 aus externen Quellen angewiesen, da er den Nährstoff nicht selbst bilden kann. Um einem Mangel vorzubeugen, empfiehlt es sich, abwechslungsreich zu essen und Vitamin-B9-haltige Lebensmittel als festen Bestandteil in den Speiseplan einzubauen.
Kommt Vitamin B9 in der Nahrung vor, wird es in der Regel als Folat bezeichnet. Wird es künstlich hergestellt oder Lebensmitteln zugesetzt, ist von Folsäure die Rede. Im Alltagsgebrauch werden die Begriffe allerdings oft synonym verwendet.
Gemüse: Namensgeber für Folsäure
Die Bezeichnungen Folsäure und Folat leiten sich vom lateinischen Wort “folium” ab, was sich mit “Blatt” übersetzen lässt. Tatsächlich ist grünes Blattgemüse eine der wichtigsten Quellen für Vitamin B9, zum Beispiel in Form von Spinat. Aber auch andere Gemüsesorten tragen dazu bei, den Bedarf an diesem Vitamin zu decken.
Folsäure-Werte: Tabelle für Gemüse
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Grünkohl | 185 |
Erbsen (grün) | 160 |
Feldsalat | 145 |
Spinat | 145 |
Endivie | 110 |
Spargel | 105 |
Rosenkohl | 100 |
Porree (Lauch) | 100 |
Rote Bete | 80 |
Vitamin B9 ist wasserlöslich, licht- und hitzeempfindlich. Damit der Folat-Anteil möglichst hoch bleibt, sollten Sie bei der Lagerung und Zubereitung von Gemüse Folgendes beachten:
- Möglichst kurz und dunkel lagern
- Nur kurz und unzerkleinert waschen
- Dünsten statt kochen
- Nicht warmhalten
Welches Obst enthält Vitamin B9?
Um einem Folsäuremangel vorzubeugen, sollten Sie insgesamt möglichst abwechslungsreich essen. Neben Gemüse gibt es auch Obst, in dem das Vitamin enthalten ist. Zwar ist der Folatanteil insgesamt eher weniger hoch, dennoch gibt es einige Obstsorten, die einen guten Teil zu Ihrer Folsäureversorgung beitragen können.
Häufig enthalten getrocknete Früchte mehr Folat als frisches Obst: Bei der Mango sind es beispielsweise 140 Mikrogramm pro 100 Gramm getrockneter Frucht. Frische Mango indes enthält pro 100 Gramm lediglich 35 Gramm Folat.
Folsäure-Werte: Tabelle für Obst
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Mango (getrocknet) | 140 |
Sauerkirsche | 75 |
Olive (grün, mariniert) | 50 |
Olive (schwarz, mariniert) | 45 |
Erdbeere | 45 |
Weintrauben (weiß) | 45 |
Weintrauben (rot) | 40 |
Hülsenfrüchte als Folatquelle
Außerdem dürfen Hülsenfrüchte auf dem folatreichen Speiseplan nicht fehlen. Weiße Bohnen & Co. sind exzellente Vitamin-B9-Lieferanten.
Folsäure-Werte: Tabelle für Hülsenfrüchte (getrocknet)
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Limabohnen | 360 |
Kichererbsen | 340 |
Sojabohnen | 250 |
Bohnen (weiß) | 200 |
Kidneybohnen | 180 |
Linsen | 170 |
Mungobohnen | 140 |
Getreide als Lebensmittel mit Folsäure
Weizenkeime und Weizenkleie – zum Beispiel morgens im Müsli – können ebenfalls die Versorgung mit Folsäure unterstützen. Auch viele Vollkornprodukte sind gute Folsäurequellen.
Folsäure-Werte: Tabelle für Getreide
Sorte | Folat-Anteil in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Weizenkeime | 520 |
Weizenkleie | 195 |
Roggen (ganzes Korn) | 140 |
Wildreis | 95 |
Vollkornzwieback | 85 |
Roggenschrot | 75 |
Roggenflocken | 50 |
Nüsse und Samen als Folsäurelieferant
Ob als Zugabe im Salat oder einfach so zwischendurch zum Knabbern: Viele Nüsse und Samen enthalten nennenswerte Mengen an Folat.
Folsäure-Werte: Tabelle für Nüsse und Samen
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Erdnuss | 170 |
Sonnenblumenkerne | 120 |
Mohnsamen | 100 |
Sesamsamen | 95 |
Walnuss | 75 |
Cashewnuss | 70 |
Haselnuss | 70 |
Leinsamen | 70 |
Esskastanie | 60 |
Milchprodukte mit Vitamin B9
Generell ist Folat vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Es gibt jedoch auch einige tierische Produkte mit einem relativ hohen Anteil an Vitamin B9. Bei den Milchprodukten sind vor allem einige Käsesorten relevant.
Folsäure-Werte: Tabelle für Milchprodukte
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Blue Stilton | 75 |
Camembert | 50-65 |
Brie | 50-65 |
Ziegenweichkäse | 50 |
Weinkäse | 50 |
Romadur | 50 |
Roquefort | 50 |
Milchpulver | 40 |
Fleisch: Wo ist Folsäure enthalten?
Fleisch enthält insgesamt eher wenig Folsäure, mit einer Ausnahme: Leber. Allerdings sollte Leber nur in Maßen verzehrt werden. Der Grund: Sie enthält neben Folat viel Vitamin A, ein fettlösliches Vitamin, das bei einer Überversorgung zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Werdende Mütter sollten trotz erhöhtem Folsäure-Bedarfs deshalb vor allem in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft auf Leber verzichten. Der hohe Vitamin-A-Anteil kann fruchtschädigend wirken.
Folsäure-Werte: Tabelle für Fleisch, Fleischprodukte und Eier
Sorte | Folat-Gehalt in Mikrogramm / 100 Gramm |
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Entenleber | 700 |
Putenleber | 670 |
Rinderleber | 590 |
Gänseleberpastete | 430 |
Hühnerleber | 380 |
Rinderniere | 170 |
Kalbsleber | 240 |
Lammleber | 230 |
Hühnereigelb (roh) | 160 |
Schweineleber | 135 |
Spiegelei | 60 |
Welchen Lebensmitteln wird Folsäure künstlich zugesetzt?
Deutschland ist Folsäure-Mangelland: Nur wenige Menschen schaffen es nach Angaben der Nationalen Verzehrstudie, die empfohlene Menge an Folat über die Nahrung aufzunehmen. Vor allem bei Schwangeren kann ein B9-Mangel schwere Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen verursachen. Am bekanntesten ist der Neuralrohrdefekt Spina bifida, auch „offener Rücken“ genannt.
Um derartige Fehlbildungen zu vermeiden und die Versorgung der Bevölkerung mit dem wichtigen Vitamin sicherzustellen, sind mittlerweile etwa 80 Länder, darunter die USA, Kanada und Chile, dazu übergegangen, Grundnahrungsmittel wie Mehl mit Folsäure anzureichern. Durch diese Maßnahme ist die Zahl der Kinder mit folsäuremangelbedingten Entwicklungsschäden deutlich zurückgegangen. Eine staatlich verordnete, flächendeckende Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure gibt es in Deutschland derzeit nicht, sie wird seit Jahren kontrovers diskutiert.
Einigen Lebensmitteln ist allerdings auch hierzulande bereits Folsäure zugesetzt. Ob dies der Fall ist, können Sie dem Aufdruck auf der Verpackung entnehmen. Wer zusätzliche Folsäure benötigt, kann beispielsweise auf entsprechend angereicherte Salze zurückgreifen. Auch vitaminierte Frühstücksflocken wie Cornflakes können eine Quelle sein. Allerdings sollten Sie hier den teils sehr hohen Zuckergehalt beachten. Nahrungsergänzungsmittel wie Folsäure-Tabletten sollten hingegen erst nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.