Vitamin-D-Mangel: Ursachen, Symptome, Folgen
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Vitamin-D-Mangel: Ursachen, Symptome, Folgen

Vitamin-D-Mangel gilt mittlerweile als Volksleiden. Aber stimmt das wirklich? Hier erfahren Sie, welche möglichen Folgen eine Unterversorgung mit dem Sonnenvitamin für Kinder und Erwachsene haben kann – und wie Sie das verhindern können.

Ursachen für eine Unterversorgung

Die häufigste Ursache für ein Vitamin-D-Defizit ist ein Mangel an Sonnenlicht, genauer: UV-B-Strahlung. Deshalb hat Vitamin-D-Mangel vor allem im Winter und in nördlichen Gegenden Saison. Mit zunehmendem Alter verringert sich außerdem die Fähigkeit der Haut, Vitamin D mittels Sonnenlicht zu bilden.

Warum die Sonne für die Vitamin-D-Bildung so wichtig ist, erfahren Sie hier.

Sehr viel seltener sind körperliche Störungen die Ursache: 

  • Die Vitamin-D-Synthese oder die Aufnahme der verschiedenen Vitamin-D-Stufen ist gehemmt – zum Beispiel aufgrund von Krankheiten oder Medikamenten. 
  • Einige Menschen haben einen besonders hohen Vitamin-D-Bedarf, weil ihr Körper den Stoff überdurchschnittlich schnell wieder abbaut beziehungsweise ausscheidet.

Risikogruppen: Wer ist besonders mangelgefährdet?

Aufgrund der oben genannten möglichen Ursachen für einen Vitamin-D-Mangel ergeben sich folgende Risikogruppen:

  • Säuglinge und Menschen in Pflegeheimen – sie kommen typischerweise wenig bis gar nicht in die Sonne.
  • Patienten mit der Autoimmunkrankheit Lupus – UV-Licht löst bei Ihnen Krankheitsschübe aus
  • Menschen, die nur mit hohem UV-Schutz oder fast vollständig bedecktem Körper nach draußen gehen.
  • Menschen mit dunklem Hauttyp – der UV-Schutz ihrer Haut ist von Natur aus höher.
  • Schwangere
  • Frauen in den Wechseljahren
  • Senioren
  • Raucher
  • stark übergewichtige Personen
  • Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen
  • Menschen mit Nieren- und Leberleiden

Mögliche Symptome eines Vitamin-D-Mangels

Es gibt eine ganze Reihe von Symptomen, die auf einen Vitamin-D-Mangel hindeuten können, wie etwa:

  • Knochen-, Muskel- und Gelenkprobleme: Schmerzen, Verformungen, Krämpfe, Osteoporose
  • Depression
  • Denk- und Konzentrationsprobleme
  • Nervosität 
  • Schlafstörungen, Müdigkeit
  • Haarausfall
  • Hautprobleme
  • Herz-Rhythmus-Störungen, hoher Blutdruck
  • Kopfschmerzen
  • schlechte Spermienqualität
  • Neigung zu Infekten
  • Parodontitis bei Schwangeren
  • Wachstumsstörungen bei Kindern

Die Studienlange zu diesen Symptomen ist indes widersprüchlich: Ob Vitamin-D-Mangel beispielsweise mehr oder minder zufällig mit einer Krankheit wie Bluthochdruck einhergeht, ihre Folge oder gar der Auslöser ist, ist aktuell nicht eindeutig zu belegen. 

Lediglich der Bereich der Muskel- und Knochenprobleme ist zweifelsfrei mit einer Vitamin-D-Unterversorgung zu erklären. Rachitis bei Kindern beziehungsweise Osteomalazie bei Erwachsenen sind die gravierenden Folgen eines solchen Mangels.

Ab wann spricht man von einem Vitamin-D-Mangel?

Sollten Sie Symptome zeigen, die nach ärztlicher Einschätzung auf eine Unterversorgung hinweisen, bringt ein 25(OH)-Vitamin-D3-Test Klarheit: Er misst, wie viel der wichtigen Speicherform des Vitamins sich in Ihrem Blut befindet.

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Ein Vitamin-D-Test kostet in der Regel weniger als 35 Euro. Teilweise bezahlen die Krankenkassen die Blutuntersuchung.

Die meisten Mediziner halten Werte zwischen 30 und 80 ng/ml (Nanogramm je Milliliter Blutserum) für wünschenswert, darunter wird es immer kritischer je weiter der Vitamin-D-Spiegel abfällt:

  • 20 bis 30 ng/ml: Insuffizienz, also eine relative Unterversorgung, die nicht zwangsläufig zu Problemen führen muss
  • 11 bis 20 ng/ml: Mangel, der langfristig ungesund ist, aber nicht unbedingt zu Rachitis oder Osteomalazie führt.
  • Unter 11 ng/ml: Massiver Mangel mit deutlich erhöhtem Risiko für Rachitis und Osteomalazie.

Dabei sollten Sie bedenken: Nur, weil Sie den Idealwert nicht erreichen, heißt das noch nicht, dass ein behandlungswürdiger Vitamin-D-Mangel besteht.

An der empfohlenen Tagesdosis für Vitamin D scheiden sich die Geister und im aktuellen Hype um die angeblichen Wunderwirkungen von Vitamin D wird mitunter schon ein Normallevel als gefährlicher Mangel dargestellt. Vertrauen Sie in diesem Punkt auf die Einschätzung Ihres Arztes und nicht auf die Werbetexte von Nahrungsergänzungsmitteln.

Therapie: Was tun gegen einen Vitamin-D-Mangel?

Die einfachste und effektivste Lösung, um einen Vitamin-D-Mangel zu beheben und langfristig zu vermeiden: Gehen Sie in die Sonne! 

Ist das Defizit so akut, dass eine schnellere Lösung hermuss, können Vitamin-D3-Präparate eine Lösung sein: Der Markt der Nahrungsergänzungsmittel bietet Tabletten, Kapseln, Tropfen und Öle in verschiedenen Dosierungen. Ob die Einnahme von Vitamin-D-Tabletten und Co. sinnvoll ist, sollten Sie immer vorher mit Ihrem Arzt abklären. Das gilt ganz besonders für Schwangere, die zwar einen erhöhten Bedarf haben, mit einer Vitamin-D-Überdosierung aber auch schnell ihr ungeborenes Kind schädigen können. Säuglinge erhalten in Deutschland übrigens standardmäßig im Zuge der ersten U-Untersuchungen Vitamin D für die tägliche Prophylaxe, um nicht an Rachitis zu erkranken.

Vitamin-D-haltige Lebensmittel können zwar unterstützend wirken, reichen allein aber nicht, um den Mangel zu beheben. Auch Solarium und UV-Lampen sind keine besonders wirksamen Maßnahmen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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