Prostatakrebs Ursachen: Die größten Risikofaktoren für Prostatakrebs
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Prostatakrebs Ursachen: Die größten Risikofaktoren für Prostatakrebs

Was genau die Ursachen für die Bildung bösartiger Tumoren in der Prostata sind, ist nicht abschließend geklärt. Allerdings konnten Forscher Risikofaktoren ausmachen, welche die Erkrankungswahrscheinlichkeit erhöhen. Einige können Männer vermeiden, andere sind nicht beeinflussbar. Prostatakrebs-Ursachen: Die größten Gefahren für die Vorsteherdrüse.

Prostatakrebs-Ursachen: Die größten Risikofaktoren

Es sind verschiedene Einflussgrößen bekannt, die das Prostatakrebs-Risiko beim Mann erhöhen. Dazu gehören vor allem:

  • steigendes Alter
  • erbliche Faktoren
  • hormonelle Einflüsse
  • ungesunder Lebensstil (Übergewicht, Rauchen und Alkohol)

Prostatakrebs-Risiko: das Alter

Das steigende Alter gilt als Hauptrisikofaktor für Prostatakrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Vor dem 50. Lebensjahr tritt Prostatakrebs so gut wie nie auf. Dem Krebsinformationsdienst (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge muss – auf die gesamte Lebenszeit berechnet – einer von acht Männern mit Prostatakrebs rechnen.

Bei jungen Männern ist der Krebs der Vorsteherdrüse so gut wie unbekannt. Trotzdem ist es möglich, dass winzige Krebsherde auch schon in jungen Jahren bestehen, die sich aber im Ruhezustand befinden (Latenzstadium) und nicht wachsen. 

Prostatakrebs-Risiko: erbliche Faktoren

Familiäre Einflüsse gehören ebenfalls zu den Prostatakrebs-Ursachen. Sind in einer Familie bereits mehrere Familienmitglieder erkrankt, nimmt die eigene Erkrankungswahrscheinlichkeit zu. Ist der Vater betroffen, steigt das Risiko auf das Doppelte. Ist der Bruder an Prostatakrebs erkrankt, ist das Risiko bis zu dreimal so hoch wie in der übrigen männlichen Bevölkerung.

Je mehr Familienangehörige Prostatakrebs haben und je jünger diese zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose waren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für männliche Angehörige, ebenfalls an Prostatakrebs zu erkranken. Krebsexperten raten Männern, in deren naher Verwandtschaft Prostatakarzinome aufgetreten sind, bereits ab dem 40. Lebensjahr zur Früherkennung zu gehen.

Prostatakrebs-Risiko: hormonelle Einflüsse

Hormonelle Einflüsse, allen voran der Einfluss des Geschlechtshormons Testosteron, spielen bei der Entstehung von Prostatakrebs eine Rolle. Ohne Testosteron scheint sich Prostatakrebs nicht entwickeln zu können. Bei Männern, die während ihrer Pubertät die Hoden verloren haben und die nicht mit Testosteron behandelt wurden, wurde noch nie Prostatakrebs festgestellt.

„Die Krebszellen tragen wie das gesunde Gewebe sogenannte Rezeptoren für das Geschlechtshormon Testosteron. Blockiert man die Testosteronwirkung, bremst dies das Wachstum. Deshalb spielt der Testosteronentzug auch eine große Rolle in der Behandlung bereits entstandener Tumoren.“
— Deutsche Krebsgesellschaft e.V.

Testosteron und Krebs hängen zusammen

Das Wissen um die wachstumsfördernde Wirkung männlicher Geschlechtshormone machen sich Forscher auch für die Vorbeugung von Prostatakrebs zunutze. In klinischen Studien prüfen sie verschiedene Substanzen, um die Testosteronwirkung zu hemmen. Hormonentzug kann zwar helfen, hat aber erhebliche Auswirkungen auf die Sexualität und den Körper des Mannes.

Gut untersucht ist der Wirkstoff Finasterid. Finasterid kann ein Enzym blockieren, das den Umbau von Testosteron zum wirksamen Dihydrotestosteron in Gang setzt. Dihydrotestosteron ist für das Gewebewachstum verantwortlich. Finasterid wird kurzzeitig bei gutartigen Prostatavergrößerungen eingesetzt. Als Krebsvorbeugung hat sich der Wirkstoff aufgrund der Nebenwirkungen bislang nicht durchgesetzt.

Kann aus einer gutartig vergrößerten Prostata Krebs werden?
Viele Männer haben Sorge, dass sich aus ihrer gutartig vergrößerten Prostata (Benigne Prostatahyperplasie, BPH) Prostatakrebs entwickeln könnte. BPH und Prostatakrebs sind zwei unterschiedliche Erkrankungen. Während die BPH gutartig ist und im inneren Anteil der Prostata wächst, ist Prostatakrebs bösartig und wächst bevorzugt in der äußeren Prostatakapsel. Männer mit einer gutartig vergrößerten Prostata können Prostatakrebs bekommen. Dieser hat seinen Ursprung aber nicht in der benignen Prostatahyperplasie. Auch bisherige Forschungen sprechen gegen BPH als Risikofaktor.

Prostatakrebs-Risiko: Übergewicht

Wie sieht es mit Ernährung als Prostatakrebs-Ursache aus? Bislang konnten Forscher weder bestimmte Lebensmittel noch eine bestimmte Ernährungsweise (Diät) ausmachen, die die Entstehung von Prostatakrebs beeinflusst. Allerdings gibt es Untersuchungen, die auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Übergewicht und Prostatakrebs hindeuten. So empfiehlt die Weltkrebsforschungsstiftung World Cancer Research Fund (WCRF) Männern, auf ein normales Gewicht und ausreichende Bewegung zu achten.

Übergewicht und wenig Bewegung gehen mit verschiedenen gesundheitlichen Risikofaktoren einher, etwa dem Metabolischen Syndrom. Dabei geraten wichtig Stoffwechselfunktionen aus der Balance. Entzündungsprozesse werden gefördert und das Risiko für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus steigt. Dieses Ungleichgewicht im Stoffwechsel begünstigt möglicherweise auch Krebs.

Prostatakrebs-Risiko: Rauchen und Alkohol

Ebenfalls kritisch sind Rauchen und Alkohol in Hinblick auf das Prostatakrebsrisiko zu bewerten. Es gibt Studien, die einen Zusammenhang aufzeigen. Den Untersuchungen zufolge steigt das Risiko sowohl bei Gesunden als auch bei bereits erkrankten Personen. Auch Alkohol und Prostatakrebs stehen miteinander im Zusammenhang: Forscher vermuten einen Einfluss von Alkohol auf das Geschlechtshormon Testosteron.  

„Auch wenn man heute viele krebsfördernde Chemikalien oder andere schädliche äußere Einflüsse kennt: Diese spielen längst nicht bei allen Tumorarten eine Rolle. Beim Prostatakarzinom lässt sich der Einfluss solcher "Karzinogene" bisher gar nicht oder zumindest nicht sicher nachweisen.“
— Krebsinformationsdienst (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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