Prostatakrebs: 10 Fragen zum bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse
Was ist die Prostata?
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, gehört zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Die Drüse ist etwa kastaniengroß und wiegt bei einem erwachsenen Mann etwa 20 Gramm. Ohne die Prostata ist ein Mann nicht zeugungsfähig: Die kleine Drüse bildet etwa ein Drittel der Samenflüssigkeit – ungefähr einen Teelöffel voll. Das Drüsensekret ist nicht nur Transportmittel für die Samenfäden, sondern dient auch als Signalgeber. Es aktiviert die Beweglichkeit der Spermien und sorgt dafür, dass diese nach der Ejakulation sicher am Zielort ankommen.
Was ist Prostatakrebs?
Krebs entsteht aus Fehlern im Erbmaterial. Jede Zelle trägt bestimmte Informationen (DNA) in sich. Jedes Mal, wenn sich eine Zelle teilt, müssen alle Informationen kopiert und fehlerfrei übertragen werden. Bei diesem Kopiervorgang können Fehler passieren – und Krebs entstehen. Die mutierte Krebszelle wächst unkontrolliert weiter und teilt sich immer und immer wieder. Außerdem ist bei Krebszellen das Signal zum Zelltod gestört: Selbst wenn sie krank, geschädigt oder alt sind, sterben sie nicht ab.
Krebszellen verdrängen und zerstören gesundes Gewebe und können überall im Körper entstehen. Den Namen bekommt der Krebs in der Regel durch seinen Ursprungsort. Bei Prostatakrebs handelt es sich um eine bösartige Gewebeveränderung (Mutation) der Prostata.
Was ist die Ursache für Prostatakrebs?
Warum Prostatakrebs entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Allerdings zeigen Forschungen und Studien bestimmte Risikofaktoren auf, die die Erkrankungswahrscheinlichkeit bei Männern erhöhen. Dazu gehören:
- Alter (Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren)
- familiäre Belastung (erbliche Faktoren)
- hormonelle Einflüsse
- Übergewicht
- Alkohol
- Rauchen
Prostatakrebs-Symptome: Hat man bei Prostatakrebs Schmerzen?
Wie merkt man, dass man Prostatakrebs hat? Diese Frage stellen sich viele Männer. Auch wenn der Besuch beim Urologen nach wie vor zu den Tabuthemen bei Männern gehört: Die Früherkennungsuntersuchungen spielen die wichtigste Rolle für das frühzeitige Erkennen und erfolgreiche Behandeln von Prostatakrebs. Prostatakrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden – und auch keine Schmerzen. Prostatakrebs-Symptome zeigen sich in der Regel erst, wenn der Tumor eine kritische Größe erreicht oder bereits gestreut (metastasiert) hat.
Prostatakrebs: Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe e.V. hat ein frühzeitig entdecktes Prostatakarzinom hohe Heilungschancen. Experten rechnen bei einer optimalen Behandlung mit einer normalen Lebenserwartung der Betroffenen. Die Früherkennungsuntersuchung, die die gesetzlichen Krankenkassen anbieten, ist die digital-rektale Tastuntersuchung. Sie kann ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich wahrgenommen werden.
Eine weitere Früherkennungsuntersuchung ist der PSA-Test, bei dem das Prostata-spezifische Antigen (PSA) gemessen wird. Der Eiweißstoff PSA wird in der Prostata gebildet und ist auch im Blut nachweisbar. Hohe Werte sind ein Hinweis, dass die Prostata nicht gesund ist. Die Kosten für den PSA-Test werden von den Krankenkassen nicht übernommen.
Prostatakrebs-Diagnose: Habe ich Prostatakrebs?
Besteht im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen der Verdacht, dass der Patient an Prostatakrebs erkrankt ist, wird der Arzt weitere Untersuchungen durchführen, um den Verdacht entweder zu bestätigen oder auszuräumen. Dazu gehören unter anderem:
- transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS)
- Computertomografie (CT)
- Kernspintomografie (MRT)
- Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
- Blutuntersuchungen
Prostatakrebs-Behandlung: Kann man Prostatakrebs heilen?
Stellt der Arzt die Diagnose Prostatakrebs, gilt es im nächsten Schritt, den Tumor genauer zu untersuchen:
- Wie groß ist er?
- Wo sitzt er?
- Aus welcher Art von Zellen besteht er?
- Wie aggressiv ist er?
- Hat er bereits gestreut, also Metastasen (Tochtergeschwülste) gebildet?
Abhängig vom Tumor wird der Behandlungsplan zusammengestellt. Möglich ist auch, dass der Tumor sehr klein und nicht aggressiv ist und der Patient zuwarten kann. Das heißt, dass zuerst keine Therapie eingeleitet wird, sondern der Tumor unter Beobachtung bleibt.
Kann Prostatakrebs tödlich sein?
Prostatakrebs kann tödlich sein. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie und dem Berufsverband der Deutschen Urologen sterben jedes Jahr etwa 12.000 Männer an Prostatakrebs. Das mittlere Erkrankungsalter für Prostatakrebs in Deutschland liegt bei 69 Jahren. Je früher Prostatakrebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Prostatakrebs vorbeugen: Was können Männer tun?
Obwohl so viele Männer an Prostatakrebs erkranken: Über die Ursachen des Tumors ist bislang recht wenig bekannt. Das macht es schwierig, das Risiko für die Krebsentstehung zu senken. Hinzu kommt, dass bekannte Risikofaktoren wie das Alter und Vererbung nicht beeinflussbar sind. Trotzdem können Männer einen Teil zur Risikosenkung beitragen.
Die Ernährung spielt bei der Prävention von Prostatakrebs mit eine Rolle. Allerdings liegt der Fokus weniger auf einer bestimmten Diät, bestimmten Nährstoffen oder speziellen Nahrungsmitteln. Bislang konnten Forschungen keine Ernährungsfaktoren aufzeigen, die bei der Vorbeugung nützlich sind. Das Augenmerk liegt vor allem auf der Vermeidung von Übergewicht und regelmäßiger Bewegung. Es gibt Hinweise, dass Übergewicht möglicherweise das Erkrankungsrisiko erhöht. Auch Rauchen und Alkoholkonsum wirken sich negativ auf das Prostatakrebsrisiko aus. Und: Es gibt Studien, die eine prostatakrebserhöhende Wirkung von Milch und Milchprodukten als „möglich“ einschätzen.