Leukämie-Ursachen: Wie bekommt man Leukämie?
Leukämie: "unfertige" weiße Blutkörperchen im Blut
Leukämien bezeichnen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Betroffen sind Knochenmark und Blut. Bei einer Zelle im Knochenmark tritt ein Fehler in der Erbinformation auf. In Folge teilt sie sich rasch und unkontrolliert – und reift nicht mehr ausreichend aus. Das führt dazu, dass im Knochenmark immer mehr weiße „unfertige“ Blutkörperchen gebildet werden.
Das Gleichgewicht aus roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen gerät zunehmend durcheinander - und das Blut wird krank. Zudem können sich die mutierten Leukämiezellen im gesamten Körper verteilen und dort das Nervensystem und innere Organe befallen und schädigen. Für einen großen Anteil an Leukämien kann kein auslösender Faktor nachgewiesen werden.
Leukämie-Ursache: Radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlen
Es sind allerdings Einflussgrößen bekannt, die das Blutkrebs-Risiko erhöhen können. Viele davon kann man vermeiden. Zu den bekannten Erkrankungsrisiken für Leukämie gehört Strahlung – radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlung. Es gilt als gesichert, dass Strahlung zu genetischen Veränderungen an den für die Blutbildung zuständigen Zellen führen kann. Je intensiver die Strahlung ist, der der Mensch ausgesetzt ist/ war, desto höher ist das Erkrankungsrisiko.
Strahlung ist nach Angaben des Krebsinformationsdienstes (KID) nur bei wenigen Menschen nachweislich der Auslöser und nicht jeder, der mit Strahlung in Kontakt kommt, erkrankt an Leukämie. Dennoch raten Krebsexperten wie auch Experten vom Bundesamt für Strahlenschutz, so wenige Untersuchungen wie möglich durchführen zu lassen, bei denen Strahlung zum Einsatz kommt.
Blutkrebs-Ursache: Chemische Stoffe als Leukämie-Risiko
Chemische Stoffe können ebenfalls das Risiko für Leukämie erhöhen. Dazu gehören:
- bestimmte Pflanzenschutzmittel
- bestimmte Insektenbekämpfungsmittel
- Biozide
- Benzol und andere organische Lösungsmittel
- manche Medikamente wie Zytostatika und Immunsuppressiva
- Rauchen
Laut der Deutschen Krebshilfe sind etwa zehn Prozent der Leukämie-Neuerkrankungen vermutlich durch das Zigarettenrauchen bedingt. Aber: Die Ergebnisse bisheriger Studien sind nicht eindeutig. Allerdings gibt es Hinweise, dass Rauchen das Risiko für die Entstehung einer akuten myeloischen Leukämie erhöht.
Blutkrebs durch erbliche Veranlagung eher selten
In seltenen Fällen ist eine erbliche Veranlagung für die Entstehung von Blutkrebs verantwortlich. Bei Trisomie 21 (Down-Syndrom) beispielsweise ist das Blutkrebsrisiko erhöht. Außerdem ist das Erkrankungsrisiko geringfügig erhöht, wenn in der Familie bereits häufiger bösartige Erkrankungen aufgetreten sind.
Stress und falsche Ernährung als Leukämie-Ursache?
Anders als man vermuten würde, konnten wissenschaftliche Untersuchungen keinen Zusammenhang zwischen Blutkrebs und der Ernährung und dem Lebensstil feststellen. Auch Arbeitsbelastung und Stress sind nach heutigen Erkenntnissen keine Risikofaktoren für Blutkrebs. Depressionen werden ebenfalls nicht als Risikofaktor betrachtet. Diskutiert wird allerdings ein Zusammenhang zwischen Übergewicht und Leukämie – doch auch hier gibt es keine abschließenden wissenschaftlichen Beweise. Auch Viren scheinen keinen Einfluss auf die Entstehung von Blutkrebs zu haben.