Knochenkrebs: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome
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Knochenkrebs: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome

Bei Knochenkrebs können alle Knochen des menschlichen Skeletts von bösartigen Tumoren befallen sein. Knochenkrebs hat seinen Ursprung entweder im Knochengewebe selbst oder die Knochen sind in Folge einer anderen Krebserkrankung betroffen (Metastasierung). Knochenkrebs: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome.

Was ist Knochenkrebs?

Knochenkrebs kann alle Knochen des menschlichen Skeletts befallen. Sogenannte primär bösartige Knochentumoren haben ihren Ursprung in den im Knochen vorkommenden Zellen. Je nachdem wo Knochenkrebs seinen Ausgang hat, unterscheiden Mediziner verschiedene Krebsformen, darunter:

  • Knochenmarkstumoren (etwa das Ewing-Sarkom)
  • Knorpeltumoren (etwa das Chondrosarkom)
  • Knochentumoren (etwa das Osteosarkom)

Wie häufig ist Knochenkrebs?

Knochenkrebs gehört zu den seltenen Krebsarten. Der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zufolge erkranken in Deutschland jährlich etwa 800 Patienten neu an Knochenkrebs. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Bei Erwachsenen machen primäre Knochentumoren nur etwa ein Prozent aller bösartigen Tumorerkrankungen aus. Deutlich häufiger sind es Tochtergeschwulste einer anderen Krebsart, die die Knochen befallen. Mediziner sprechen von sekundär bösartigen Knochentumoren. Vor allem Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs, Schilddrüsenkrebs und Nierenkrebs bilden häufig Absiedelungen in den Knochen.

„Bei Kindern und Jugendlichen sind etwa 5% aller Tumorerkrankungen bösartige Knochentumoren. Für das Osteosarkom ist mit etwa 150 Neuerkrankungen pro Jahr zu rechnen. Jungen erkranken häufiger als Mädchen. Die Tumoren der Ewing-Sarkom-Gruppe kommen im Kindes- und Jugendalter in ihrer Häufigkeit direkt nach dem Osteosarkom. Sie haben ihren Gipfel im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, jenseits des 20. Lebensjahres sind sie selten. Weniger als 20% der Fälle treten im Erwachsenenalter auf. Chondrosarkome treten überwiegend in der 4. bis 6. Lebensdekade auf.“
— Deutsche Krebsgesellschaft e.V.

Knochenkrebs-Ursache: meist unbekannt

Die Knochenkrebs-Ursachen sind weitgehend unbekannt. Genetische und wachstumsbedingte Auslöser gelten als bedeutende Einflussgrößen für die Entstehung von Tumoren im Knochen. Auch vorausgegangene Strahlen- und Chemotherapien sind Risikofaktoren für Knochenkrebs. Menschen mit bestimmten erblich bedingten Erkrankungen sowie Menschen, die an einer chronischen Knochenerkrankung leiden, haben ein höheres Risiko für ein Osteosarkom. In den meisten Fällen lässt sich aber keine Knochenkrebs-Ursache finden.

Knochenkrebs-Symptome: Welche Symptome bei Knochenkrebs?

Die Knochenkrebs-Symptome können ganz unterschiedlich sein und sind abhängig von der Tumorart und dem Ort der Entstehung. Schmerzen gelten als Leitsymptom von Knochenkrebs, sowohl bei primärem als auch bei sekundärem Knochenkrebs. Ein weiteres Leitsymptom für Knochenkrebs sind Schwellungen. Sind Gelenke betroffen, kann es zudem zu Bewegungseinschränkungen kommen. Knochenbrüche gehören ebenfalls zu den Knochenkrebs-Symptomen. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Müdigkeit und Gewichtsverlust sind häufige Beschwerden bei Krebs in den Knochen.

Beim Osteosarkom sind vor allem die langen Röhrenknochen von Armen und Beinen betroffen. Chondrosarkome sind meist am Becken, am Oberschenkelknochen und am Schultergürtel zu finden. Wer unter unklaren Schmerzen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen und die Ursache klären lassen.

Knochenkrebs behandeln: Wie kann man Knochenkrebs heilen?

Um die Diagnose Knochenkrebs stellen zu können, ist die Röntgenuntersuchung für den Arzt die erste Untersuchungsmethode. Bleibt der Verdacht auf Knochenkrebs bestehen, gehören die Computertomografie (CT) sowie die Magnetresonanztherapie (MRT) zu den weiteren Untersuchungen. Der Knochenstoffwechsel lässt sich mit Hilfe einer Knochenszintigrafie untersuchen. Die abschließende Bestätigung bringt die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie).

Stellt der Arzt die Diagnose Knochenkrebs, folgen weitere Untersuchungen, um das Stadium der Krebserkrankung festzustellen. Abhängig vom Krebsstadium, der Krebsart, dem Ort des Tumors und dem Gesundheitszustand des Patienten wird die Therapie zusammengestellt. Meist setzt sich die Knochenkrebsbehandlung aus Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie zusammen.

„Beim Osteosarkom wird aufgrund des hohen Risikos von Metastasen zunächst eine Chemotherapie durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern und eventuell vorhandene Tumorzellen im Blut und anderen Organen zu beseitigen. Anschließend wird der Tumor operativ entfernt. In den Knochentumorzentren können 80 % der Patienten arm- und beinerhaltend operiert werden. Der resultierende Knochendefekt kann z.B. mittels Tumorendoprothesen und in einigen Fällen auch mit körpereigenem Knochengewebe (z.B. dem Wadenbein) wiederhergestellt werden. Nach der Operation schließt sich nochmals eine Chemotherapie an.“
— Deutsche Krebshilfe

Prognose: Ist Knochenkrebs immer tödlich?

Die Heilungschancen bei Knochenkrebs sind unter anderem abhängig von der Tumorart und dem Tumorstadium, in dem der Krebs entdeckt wird. Der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zufolge beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate beim Osteosarkom etwa 70 Prozent, bei Ewig-Sarkomen etwa 60 Prozent. Die Prognose bei Knochenmetastasen ist abhängig vom Primärtumor und Experten zufolge oft schlechter als die des primären Knochentumors.

Knochenkrebs vorbeugen

Empfehlungen für Maßnahmen, mit denen sich das Knochenkrebs-Risiko senken lässt, gibt es nicht. Das liegt daran, dass die genauen Ursachen von Knochenkrebs nicht bekannt sind. Trotzdem raten Krebsexperten zu einem gesunden Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Bewegung und Rauchverzicht. Auch Alkohol sollte nur in Maßen getrunken werden. Der Früherkennung von Knochenkrebs kommt eine bedeutendste Rolle zu: Wer plötzlich unter unklaren Schmerzen oder Schwellungen leidet, sollte die Ursache von einem Arzt abklären lassen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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