Inflammatorischer Brustkrebs: Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
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Inflammatorischer Brustkrebs: Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Inflammatorischer Brustkrebs ist eine seltene, aggressive Form des Mammakarzinoms. Da die Symptome einer Brustentzündung (Mastitis) ähneln, wird er nicht immer sofort erkannt.

Inflammatorischer Brustkrebs: Seltene Krebsvariante

Im Fall von inflammatorischem Brustkrebs (auch als "entzündlicher Brustkrebs" bezeichnet) blockieren Krebszellen die Lymphdrüsen unter der Haut im Brustbereich. Dadurch staut sich Flüssigkeit in der Brust und sie schwillt an. Die Krebszellen breiten sich bei inflammatorischem Brustkrebs sehr schnell aus und können auch andere Organe befallen. Daher sollte inflammatorischer Brustkrebs nach Auftreten der Symptome möglichst schnell diagnostiziert und behandelt werden.

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Inflammatorischer Brustkrebs zeichnet sich durch schnell verbreitende Krebszellen aus.

Inflammatorischer Brustkrebs: Symptome des entzündlichen Brustkrebses

Neben einer schnell fortschreitenden Brustschwellung treten oftmals folgende Inflammatorische Brustkrebs Symptome auf: 

  • Rötung im Brustbereich, die auch pinkfarben bis violett ausfallen kann, ähnlich der Farbe eines Hämatoms (Bluterguss).
  • Geschwollene Lymphknoten unter dem Arm oder über dem Schlüsselbein.
  • Eine abgeflachte oder eingezogene Brustwarze, eventuell mit Flüssigkeitsabsonderung.
  • Die Haut an der Brust kann faltig oder narbig wirken und dabei an die Schale einer Orange erinnern.
  • Die Brust fühlt sich warm an, juckt und schmerzt.
  • Manchmal lässt sich ein Tumor als Knoten in der Brust ertasten.

Die beschriebenen Symptome weisen nicht zwangsläufig auf inflammatorischen Brustkrebs hin. Sie können neben der Mastitis auch durch andere entzündliche Brusterkrankungen verursacht werden. Zudem tritt eine geschwollene, schmerzende Brust auch häufig im Rahmen des Menstruationszyklus auf.

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Inflammatorischer Brustkrebs kann durch eine Mammographie erkannt werden.

Inflammatorischer Brustkrebs: Nicht immer bildet sich bei entzündlichem Brustkrebs ein spürbarer Tumor

Eine Besonderheit bei inflammatorischem Brustkrebs ist, dass sich nicht immer ein Knoten in der Brust spüren lässt. Betroffene suchen daher häufig lediglich den Hausarzt oder – wegen der Hautveränderung – einen Dermatologen auf, um die Auffälligkeiten untersuchen zu lassen.

Da viele inflammatorische Brustkrebs Symptome denen einer Brustentzündung ähneln, verschreiben manche Ärzte zunächst Antibiotika. Führt eine solche Behandlung nach einer Woche zu keiner Besserung, sollten Sie möglichst bald einen auf Brusterkrankungen spezialisierten Arzt oder eine entsprechende Klinik aufsuchen. Bei dem Verdacht auf inflammatorischen Brustkrebs wird unter anderem eine Biopsie vorgenommen, das heißt, ein kleines Stück Brustgewebe entnommen und untersucht

Was bedeutet Remission?

Remission bezeichnet ein Nachlassen oder das vorläufige Ende von Anzeichen einer unheilbaren Krankheit. Eine Krankheit wird als unheilbar eingestuft, wenn dauerhaft die Möglichkeit besteht, dass der Patient erneut erkrankt. Ärzte verwenden bei Krebserkrankungen häufig den Begriff „in Remission“. Bei einer partiellen Remission ist der Krebs noch nachweisbar, der Tumor jedoch kleiner bzw. es sind weniger Krebszellen im Körper. Bei einer kompletten Remission kann der Krebs nicht mehr mit Scans oder Tests nachgewiesen werden, es besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit, dass noch Krebszellen im Körper vorhanden sind.

Inflammatorischer Brustkrebs: Wie lässt sich entzündlicher Brustkrebs behandeln?

Entzündlicher Brustkrebs sollte so schnell wie möglich adäquat behandelt werden, da er schnell fortschreitet. Für die Behandlung des inflammatorischen Brustkrebses wird in der Regel eine Kombination verschiedener Therapiemöglichkeiten angewendet (multimodale Therapie).

Zunächst erfolgt meist eine sogenannte primäre neoadjuvante Therapie, eine Chemotherapie, die den Tumor verkleinern und streuende Krebszellen aufhalten soll. Auf diese Weise kann in vielen Fällen eine Stabilisierung der Erkrankung erreicht, beziehungsweise ihr Fortschreiten eingedämmt werden. Ziel der Behandlung ist eine Remission des inflammatorischen Brustkrebs. 

Die zweite Standardbehandlung, die in der Regel nach der Chemotherapie angewendet wird, ist eine sogenannte modifizierte radikale Mastektomie. Dabei wird die betroffene Brust operativ entfernt und gegebenenfalls auch ein Teil der Lymphknoten in der entsprechenden Achselhöhle (Axilladissektion). Brusterhaltende Therapien wählen Onkologen bei inflammatorischem Brustkrebs eher selten, da sie weniger erfolgversprechend sind. Bei inflammatorischem Brustkrebs kommt nach der OP in der Regel eine Strahlentherapie zum Einsatz, um bestmögliche Therapieergebnisse zu erzielen.

Inflammatorischer Brustkrebs: Heilungschance des entzündlichen Brustkrebs

Grundlegend zielt die Therapie des inflammatorischen Brustkrebses auf die Remission der Krankheit ab, das bedeutet, dass nur schwer eine "Heilung" per se möglich ist. Ein Remissionserfolg liegt entsprechend in der Zurückdrängung der Symptome des inflammatorischen Brustkrebses

Pauschal lässt sich nur schwer beantworten, wie die Heilungschance bei inflammatorischem Brustkrebs ausfällt, da die Erkrankung unterschiedlich verlaufen kann. Wichtig ist auch, wie früh der entzündliche Brustkrebs erkannt und entsprechend behandelt wird. Eine gründliche und regelmäßige Brustabtastung im Rahmen der gynäkologischen Kontrolluntersuchung ist daher besonders wichtig. Die inflammatorische Brustkrebs Heilungschance hängt also unter anderem von einer frühen Diagnose ab. 

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
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