Gebärmutterhalskrebs: Symptome der Krebserkrankung
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Gebärmutterhalskrebs: Symptome der Krebserkrankung

Gebärmutterhalskrebs-Symptome, die auf die Erkrankung hindeuten, gibt es im Frühstadium nicht. Beginnende Gewebeveränderungen lassen sich nur im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen erkennen. Erst im fortgeschrittenen Krebsstadium zeigen sich Warnzeichen. Gebärmutterhalskrebs-Symptome, die Frauen kennen sollten.

Was sind die ersten Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs?

„Ist Gebärmutterhalskrebs schmerzhaft?“, fragen sich viele Frauen. Zu Beginn nicht. In einem frühen Krebsstadium gibt es keine typischen Symptome, die auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten. Die Krebsvorstufen der Erkrankung lassen sich nur im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen erkennen. Beim Pap-Test nimmt der Frauenarzt einen Abstrich und lässt die Zellprobe im Labor auf Veränderungen untersuchen. Bei Hinweisen auf ein Zervixkarzinom wird der Gynäkologe eine Gewebeprobe empfehlen, um den Verdacht entweder zu bestätigen oder auszuräumen.

Abklären lassen sollten Frauen immer die folgenden Symptome:

  • Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder nach der Stimulation des Gebärmutterhalses
  • Blutungen nach Sport wie Radfahren, Reiten oder Joggen
  • Blutungen nach hartem Stuhlgang
  • langanhaltende Periodenblutungen
  • Blutungsunregelmäßigkeiten wie Zwischenblutungen oder eine lange Blutungsdauer
  • Blutabgang in der Menopause
  • weißlicher, übelriechender Ausfluss
  • fleischwasserfarbiger Ausfluss
„Dauerhafte Rückenschmerzen, für die keine organische Ursache gefunden werden kann, sollten auch beim Frauenarzt zur Sprache kommen. Sie können Symptome einer Gebärmuttererkrankung sein.“
— Deutsche Krebsgesellschaft e.V.

Die genannten Symptome sind keine alleinigen Warnzeichen für eine Krebserkrankung. Neben Gebärmutterhalskrebs können die Symptome auch im Zusammenhang mit anderen gynäkologischen Beschwerdebildern auftreten, wie Entzündungen oder gutartigen Gewebewucherungen (Endometriose). Frauen, die die genannten Symptome bei sich beobachten, sollten einen Termin bei ihrem Gynäkologen vereinbaren und die Ursache abklären lassen.

Symptome von Gebärmutterhalskrebs im fortgeschrittenen Stadium

Wenn sich ein bösartiger Tumor vom Gebärmutterhals über die Lymphgefäße, die inneren Organe oder das Skelettsystem ausbreitet, können weitere Gebärmutterhalskrebs-Symptome auftreten. Zu den Anzeichen im fortgeschrittenen Stadium zählen:

  • Entzündungen der Harnblase
  • Blut im Urin
  • Entzündungen des Nierenbeckens
  • Schmerzen im Unterbauch oder im Becken
  • Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang
  • Schwellungen der Beine (Lymphödeme), wenn bereits das Lymphsystem betroffen ist.
  • tiefsitzende Rückenschmerzen, die in vielen Fällen bis ins Becken ausstrahlen (wenn der Krebs in Becken und Wirbelsäule gestreut hat)
  • starke Bauchschmerzen (wenn die in der Bauchhöhle gelegenen Organe betroffen sind)
  • eingeschränkte Darmfunktion
  • unerklärlicher Gewichtsverlust

Früherkennungsuntersuchungen entdecken 90 Prozent der Gebärmutterhalskrebs-Fälle im Frühstadium

Da Vorstufen und frühe Stadien von Gebärmutterhalskrebs in der Regel kaum oder keine Symptome hervorrufen, verzichten viele Frauen darauf, den Gynäkologen extra wegen einer Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs aufzusuchen. Allerdings werden bei den Früherkennungsuntersuchungen 90 Prozent der Gebärmutterhalskrebs-Fälle im Frühstadium erkannt. Diese Vorsichtsmaßnahme kann entscheidend sein, da sich früh entdeckter Gebärmutterhalskrebs in vielen Fällen gut behandeln lässt – und zwar mit Aussicht auf vollständige Genesung.

„Auch eine rechtzeitige Behandlung von Krebsvorstufen reduziert das Risiko, später an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung lassen sich Veränderungen entdecken und gegebenenfalls entfernen, bevor sie zu Krebs werden. Wichtig: Auch geimpfte Frauen sollten weiter zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung gehen.“
— Krebsinformationsdienst (ID) am Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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