Naturheilkunde gegen Krebs: Was hilft?
Naturheilkunde gegen Krebs: Eine Alternative zur Schulmedizin?
Naturheilkundliche Verfahren werden im Rahmen der Krebsbehandlung als komplementäre Medizin eingesetzt, also zusätzlich und begleitend zur normalen Therapie. Sie haben das Ziel, Nebenwirkungen der Krebstherapie zu lindern. Eine echte Alternative zur Schulmedizin sind sie Medizinern zufolge nicht. Sie seien nicht wirkungsvoll genug, um den aggressiven Krebs zu heilen. Naturheilverfahren sollten immer nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen, um die Standardtherapie nicht negativ zu beeinflussen.
Massagen in der Krebstherapie
Massagen gehören zu den klassischen Naturheilverfahren in der Krebstherapie. So können klassische Massagen Rückenbeschwerden lindern und Verspannungen lockern. Lymphdrainagen helfen bei Ödemen, also Wassereinlagerungen im Gewebe. Ödeme sind eine häufige Folge von Brustkrebs-Operationen. Colonmassagen, das sind Massagen des Dickdarms, helfen gegen Verstopfung.
Naturheilkunde in der Krebstherapie: Wassertherapie
Die Wassertherapie, auch Hydrotherapie genannt, lindert mit Hilfe von Wasser-Anwendungen Beschwerden. Die Wassertherapie kann als Wärme- und Kälteanwendung zum Einsatz kommen. Wasseranwendungen wirken durchblutungsfördernd und kreislaufstabilisierend.
Hierfür muss der Patient nicht zwingend in ein Schwimmbad oder eine Wanne gehen. Bereits Waschungen des Körpers, Auflagen und Wickel helfen.
- Kühle Oberkörperwaschungen, die einmal täglich durchgeführt werden, können in Kombination mit Johanniskrautöl-Einreibungen bei Stimmungsschwankungen und trockener Haut als Folge von Bestrahlungen helfen.
- Feucht-heiße Auflagen wirken als Bestandteil der Thermotherapie schmerz- und krampflösend und entspannend.
- Feucht-kalte Wickel können im Rahmen der Kryotherapie Schwellungen lindern.
Pflanzenheilkunde in der Krebstherapie
Der dritte Bereich der klassischen Naturheilverfahren ist die Pflanzenheilkunde. Hierbei kommen Heilpflanzen zum Einsatz. Angewendet werden unter anderem Teezubereitungen, ätherische Öle, Extraktgemische und Pflanzensäfte. Sie können äußerlich angewendet oder eingenommen werden. Vor allem in der Schmerztherapie finden pflanzliche Wirkstoffe Verwendung. Allerdings sollte jede Anwendung beziehungsweise Einnahme mit dem behandelnden Onkologen abgestimmt werden, um Wechselwirkungen mit der Therapie zu vermeiden.
Anwendungsbeispiele für Heilpflanzen
Curcuma | Kann krampfartige Magen-Darm-Beschwerden lindern. |
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Mariendistelextrakte | Können krampfartige Oberbauchbeschwerden verbessern und wirken leberschützend. |
Teufelskralleextrakte | Können Gelenkschmerzen lindern. |
Wacholderöl | Kann zur Muskelentspannung beitragen. |
Mistel und Sonnenhut | Können das Immunsystem unterstützen. |
Kamille | Fördert die Wundheilung. |
Arnika | Lindert Schwellungen und post-operative Hämatome. |
Ringelblumensalbe (Calendula) | Unterstützt die Narbenheilung. |
Johanniskraut | Verbessert als Massageöl angewendet die Gewebestruktur. Johanniskrautpräparate zum Einnehmen helfen bei depressiven Verstimmungen. |
Salbeitee | Lindert Entzündungen der Mundschleimhaut. |
Getrocknete Heidelbeeren | Können bei Durchfall helfen. |
Kümmel, Fenchel und Anis | Lindern in Form von Tees Bauchschmerzen |
Naturheilverfahren gegen Krebs: die Ordnungstherapie
Ein weiteres Naturheilverfahren gegen Krebs ist die Ordnungstherapie. Geprägt hat den Begriff der Schweizer Arzt Max Bircher-Benner (1867-1939). Die Ordnungstherapie umfasst alle therapeutischen Bemühungen, die der natürlichen Ordnung des menschlichen Organismus entgegenkommen — in Prävention, Therapie und Rehabilitation. Der Körper braucht einen gewissen Lebensrhythmus, um sich wohl zu fühlen und Kraft tanken zu können. Ausreichend Schlaf gehört ebenso dazu wie Stressbewältigung und positive seelische Impulse.
Teil der Ordnungstherapie sind:
- Entspannungsübungen (Autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Meditation)
- Erlernen von Bewältigungsstrategien, um mit der Krebserkrankung besser umzugehen
- Stärkung der psychischen Widerstandskraft
- Umgang mit Beschwerden
- Erhalt größtmöglicher Unabhängigkeit (Autonomie)
Krebs: Akupunktur kann Schmerzen lindern
Die Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird von onkologisch tätigen Ärzten immer häufiger angewendet. Akupunktur kann sowohl während der Behandlung als auch im Rahmen der Nachsorge Beschwerden lindern. Die kleinen und dünnen Nadeln, die an bestimmten Punkten in die Haut gesetzt werden, kommen häufig in der Schmerztherapie zum Einsatz. Auch bei Erschöpfung, Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen sowie Immunschwäche kann die Akupunktur helfen.
Naturheilkunde gegen Krebs - auch was für mich?
Krebspatienten, die ihre Krebstherapie um Verfahren aus der Naturheilkunde ergänzen möchten, sollten mit ihrem behandelnden Arzt sprechen, welche Möglichkeiten es für sie gibt – und welche Anwendungen die Klinik anbietet. Gibt der Arzt sein OK für die ergänzende Behandlung, gilt es, auszuprobieren. Was dem einen guttut, kann ein anderer als unangenehm empfinden. Betroffene sollten auf ihren Körper hören.