Hämorrhoiden: Schwellkörper des unteren Enddarms
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorriden sind Schwellkörper, die sich am unteren Enddarm, am sogenannten Analkanal, befinden. Dort bilden sie ein dichtes Gefäßpolster und sorgen dafür, dass der Darmausgang auch bei Belastungen geschlossen bleibt. Ansonsten hätte jedes Niesen, Husten oder Lachen sehr unangenehme Folgen. Manchmal sind die Hämorriden vergrößert und verursachen ein Hämorridalleiden.
Vier Schweregrade der Hämorriden
Hämorriden lassen sich in vier Schweregrade unterteilen:
- Grad 1: Die Hämorriden sind leicht vergrößert, von außen nicht sichtbar und bilden sich oft von alleine wieder zurück.
- Grad 2: Die Hämorriden sind so weit vergrößert, dass sie beim Pressen sichtbar am After hervortreten und sich ohne Behandlung nicht zurückbilden. Sie ziehen sich nach dem Stuhlgang jedoch wieder in den Analkanal zurück.
- Grad 3: Die Hämorriden treten auch ohne Pressen am After hervor, es kommt zu einem Prolaps. Die Knoten lassen sich aber mit dem Finger zurück in den Analkanal schieben.
- Grad 4: Die Hämorriden sind dauerhaft von außen sichtbar und lassen sich nicht zurückschieben.
Die Symptome reichen von gelegentlichen Blutspuren auf dem Kot und dem Toilettenpapier, über Brennen und Juckreiz an der Afterregion bis hin zu Schmerzen, einem Fremdkörpergefühl am After sowie entzündeter, nässender Haut am Darmausgang. Wie stark die Beschwerden ausfallen, hängt vom Schweregrad ab. Hämorriden sind sehr weit verbreitet. Experten schätzen, dass mehr als 50 Prozent der Menschen über 30 Jahre betroffen sind. Da jedoch leicht vergrößerte Hämorriden keine starken Beschwerden verursachen und es den meisten Menschen schwerfällt, über ein solch intimes Problem zu sprechen, könnte der Anteil der Betroffenen auch höher liegen.
Ursachen für ein Hämorridalleiden
In der Regel vergrößern sich die Hämorriden auf krankhafte Weise, wenn der Analbereich unter starkem Druck steht. Heftiges Pressen beim Stuhlgang oder ständige Verstopfung sind daher die häufigsten Ursachen für Hämorriden. Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem für Menschen, die an einer angeborenen Bindegewebsschwäche leiden und deren Schließmuskel infolgedessen erschlafft. Übergewicht, eine vorwiegend sitzende Tätigkeit sowie eine Schwangerschaft können ebenfalls die Entstehung vergrößerter Hämorriden begünstigen.
Mögliche Komplikationen von Hämorriden
Erfolgt bei stark vergrößerten Hämorriden keine Behandlung, können sogenannte Analfissuren entstehen. Dabei handelt es sich um nässende, ekzemartige Geschwüre und Hautveränderungen, die nach dem Stuhlgang durch das Toilettenpapier immer wieder aufgerieben werden. In der Folge entzünden sie sich und bilden eitrige Abszesse.
Hämorriden: Behandlung durch Salben und Co.
Die Hämorriden-Behandlung ist am einfachsten, wenn Sie schon bei leichten Beschwerden mit Salben, Zäpfchen, Cremes oder Analtampons reagieren. Sie enthalten zum Beispiel Wirkstoffe zur Wundheilung, teilweise auch entzündungshemmende Substanzen oder wirken schmerzlindernd. Hiermit behandeln Sie jedoch nur die Symptome und nicht die Ursachen – die bereits vergrößerten Hämorriden schrumpfen dadurch nicht. Ist das Leiden jedoch noch im Anfangsstadium, genügt dies oftmals schon, sodass es sich wieder zurückbildet oder zumindest nicht schlimmer wird.
Verstärken sich die Symptome jedoch, sollten Sie zum Arzt gehen. Leicht vergrößerte Hämorriden vom Grad 1 oder 2 kann er veröden, bei Grad 3 kommt außerdem eine sogenannte Gummibandligatur infrage. Die Knoten werden mit einem Gummiband abgeschnürt, sodass sie absterben und der Körper sie abstoßen kann. Hämorriden vom Grad 4 können nur noch chirurgisch entfernt werden, insbesondere wenn sich Abszesse gebildet haben.
Verstopfung beheben zur Hämorriden-Behandlung
Sie können einem Hämorridalleiden vorbeugen beziehungsweise leichte Beschwerden auch dadurch lindern, dass Sie beim Stuhlgang nicht mehr pressen und Verstopfung vorbeugen. Bewegen Sie sich zwischendurch immer mal wieder, essen Sie genug Ballaststoffe und viel Gemüse sowie Obst. Blähende Speisen wie Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, fette Fleisch- und Milchprodukte, Schimmelkäse und Hefe sollten nur sehr selten auf Ihrem Speiseplan stehen.