Fructoseintoleranz: Symptome und Behandlung der Nahrungsmittelunverträglichkeit
Verdauungsprobleme: Symptome einer Fructoseintoleranz
Rund dreißig Prozent aller Menschen entwickeln irgendwann eine mehr oder weniger starke Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorption), bei der Fruchtzucker nur eingeschränkt oder überhaupt nicht vertragen wird. Der Grund: Der Fruchtzucker kann im Dünndarm aufgrund eines Enzymmangels nicht ins Blut aufgenommen werden. Gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm, wird er von Bakterien zersetzt. Die dabei entstehenden Gärungsprozesse führen zu Beschwerden.
Zu den häufig auftretenden Symptomen einer Fructoseintoleranz gehören:
- Übelkeit
- Völlegefühl
- Blähungen
- Durchfälle
- Verstopfungen
- Krämpfe im Unterbauch
- einseitige Schmerzen im Verdauungsapparat
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
Atemtest erkennt Fructoseintoleranz
Stellen Sie bei sich die genannten Symptome fest, sollten Sie darauf achten, ob diese vor allem nach dem Verzehr von Fruchtzucker auftreten. Ist das der Fall, sollten Sie einem Arzt Ihre Beobachtungen mitteilen. Dieser lässt Sie bei begründetem Verdacht einen Atemtest durchführen, anhand dessen er die Fructoseintoleranz nachweisen kann.
Fructoseintoleranz: In Karenzphase ganz auf Fruchtzucker verzichten
Steht fest, dass bei Ihnen die Aufnahme von Fruchtzucker im Dünndarm gestört ist, beginnt Ihre Behandlung mit der Karenzphase. In dieser Zeit, die zwei bis vier Wochen betragen kann, nehmen Sie so gut wie gar keinen Fruchtzucker zu sich. Sie werden staunen, wie viel von Ihrem Speiseplan gestrichen wird. Fruchtzucker ist nicht nur in Obst enthalten, sondern kommt unter anderem auch in Backwaren, Fertiggerichten, Limonaden und Süßigkeiten zum Einsatz.
Testphase: Langsam wieder an Fruchtzucker herantasten
Die Behandlung der Fructoseintoleranz sieht aber nicht vor, dass Sie sich dauerhaft so eingeschränkt ernähren müssen. Entsprechend folgt nach der Phase ganz ohne Fruchtzucker, in der Ihre Beschwerden sich deutlich gebessert haben sollten, eine Testphase. Das A und O beim Austesten, was Sie essen können, ist ein Ernährungstagebuch. Notieren Sie genau, was Sie gegessen haben und ob danach die alten Fructoseintoleranz-Symptome wieder aufgetreten sind. Legen Sie dem Arzt oder dem Ernährungsberater, der Sie bei der Behandlung begleitet, das Buch bei jedem Termin vor. Er gibt Ihnen wichtige Tipps, wie Sie trotz der Fruktoseintoleranz Ihren Speiseplan wieder erweitern können. Zum Beispiel können viele Betroffene verschiedene Lebensmittel wieder zu sich nehmen, wenn diese mit anderen Nahrungsmitteln zusammen zubereitet und nicht roh verzehrt werden.
Fruchtzucker ist nicht komplett tabu
Hier gilt: ausprobieren. Was bei einem Patienten sofort wieder heftige Symptome hervorruft, kann für den anderen ganz unproblematisch sein. Daher kann eine umfassende Behandlung wirklich nur stattfinden, wenn Sie nach und nach alle infrage kommenden Lebensmittel ausprobieren und für sich herausfinden, ob Sie sie vertragen oder nicht.
Nach einer Pause verträgt der Dünndarm manchmal wieder mehr
Möglich ist, dass im Laufe der Zeit wieder mehr Fruchtzucker vertragen wird und die Beschwerden abnehmen. Das liegt daran, dass sich in manchen Fällen die gestörte Fructoseaufnahmefähigkeit des Dünndarms wieder verbessert, wenn dieser nicht laufend überlastet ist. Ab und zu können Sie also den Versuch starten, ob Sie doch wieder etwas mehr Fruchtzucker vertragen.
Fructoseintoleranz beim Baby: Bei Verdacht zum Arzt
Eine sehr seltene Form der Fructoseintoleranz ist die hereditäre Fruktoseintoleranz (HFI). Sie zeigt sich bereits im Säuglingsalter. Bei der HFI handelt es sich um einen angeborenen, potenziell lebensbedrohlichen Defekt des Fructose-Stoffwechsels. Bereits kleine Mengen Fructose können bei dem Kind zu gesundheitlichen Komplikationen führen, darunter Gedeihstörungen sowie Leber- und Nierenschäden. Stellen Sie bei Ihrem Baby Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfälle, Blähungen oder Übelkeit fest, nachdem sie mit dem Zufüttern von Beikost angefangen haben, sollten Sie zum Arzt gehen.