Darmkrebs: Ursachen und Risikofaktoren der Erkrankung
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Darmkrebs: Ursachen und Risikofaktoren der Erkrankung

Was genau die wichtigsten Darmkrebs-Ursachen sind, ist bislang noch nicht zweifelsfrei geklärt. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die die Entstehung von Darmkrebs begünstigen können. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Darmkrebs: Ursachen sind vielfältig

Laut aktuellem Kenntnisstand in der Krebsforschung spielen wohl mehrere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs. Die Ursachen sind teilweise genetischen Ursprungs, zumindest lässt sich in vielen Fällen beobachten, dass die in der medizinischen Fachsprache als kolorektales Karzinom bezeichnete Erkrankung familiär gehäuft auftritt. Das Risiko erhöht sich demnach, wenn die Eltern an Darmkrebs oder einer anderen Krebsform erkrankt sind. Dass die Erbfaktoren aber tatsächlich die wesentliche Ursache einer Darmkrebserkrankung sind, kommt nur selten vor – etwa zehn bis 15 Prozent der Betroffenen haben einen angeborenen Defekt im Erbgut, der sie besonders anfällig dafür macht.

Ansonsten handelt es sich um eine Kombination mehrerer Risikofaktoren, die dazu führen, dass die Zellen der Darmschleimhaut mutieren und bösartig werden. Darmkrebs entsteht.

Darmpolypen als mögliche Vorstufe zu Darmkrebs

Als größter Risikofaktor für Darmkrebs gelten sogenannte Darmpolypen. Dabei handelt es sich um kleine Vorwölbungen der Darmschleimhaut, die per se gutartig und ungefährlich sind. Allerdings kann es passieren, dass die Polypen eines Tages zu Krebszellen mutieren. Darmpolypen können jedoch nicht als Darmkrebs-Ursachen bezeichnet werden, da sie die Erkrankung nicht zwingend auslösen, sondern lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhen. Dennoch ist es sinnvoll, frühzeitig durch eine Darmspiegelung zu prüfen, ob Darmpolypen vorhanden sind – und sie zu entfernen, bevor sie entarten können. Dies gilt vor allem für Menschen, in deren Familie Darmpolypen und Darmkrebs verbreitet sind.

Entzündungen der Darmschleimhaut erhöhen Darmkrebsrisiko

Frühzeitig zur Darmkrebsvorsorge sollten auch Menschen gehen, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden: Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gelten als weitere Risikofaktoren für diese Krebsart. Bei Colitis ulcerosa ist das Risiko für Darmkrebs um das Fünffache erhöht. Die Darmerkrankung tritt in Schüben auf und äußert sich unter anderem in blutigen oder schleimigen Durchfällen, krampfartigen Unterbauchschmerzen und Gewichtsabnahme trotz normaler Ernährung. Morbus Crohn verläuft ähnlich und ebenfalls schubweise. Die Durchfälle sind jedoch meist ohne Blut und die Gewichtsabnahme lässt sich teils durch verminderten Appetit erklären.

Welche Ernährungsgewohnheiten begünstigen Darmkrebs?

Manche Ernährungsvorlieben können die Gefahr für Darmkrebs erhöhen. Wer wenige Ballaststoffe, viel Fett und viel Fleisch – insbesondere rotes Fleisch vom Rind, Lamm oder Schwein – zu sich nimmt, geht ein größeres Risiko für die häufige Krebserkrankung ein. Ungünstig wirken sich außerdem Übergewicht und Bewegungsmangel sowie hoher Alkoholkonsum und Rauchen aus.

Bestimmte Erbkrankheiten als Risikofaktoren für Darmkrebs

Neben der angeborenen Vorbelastung für Darmkrebs gibt es noch weitere seltene Erbkrankheiten, die in engem Zusammenhang mit der Entstehung der Krebserkrankung stehen. Die sogenannte Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) geht zum Beispiel mit einer Vielzahl an Darmpolypen im gesamten Darm einher, die mit der Zeit zu Krebszellen mutieren können. Anders als in den meisten Fällen bricht die Krebserkrankung hierbei schon ab dem 20. Lebensjahr aus. Bei bekannter Veranlagung ist eine frühzeitige Darmkrebsvorsorge daher besonders wichtig. Ein ähnliches Krankheitsbild zeigt sich beim Peutz-Jeghers-Syndrom und bei der Familiären Juvenilen Polyposis. Letztere entwickelt sich schon im Kindesalter. Das Lynch-Syndrom oder HNPCC zählt ebenfalls zu den erblichen Darmkrebs-Ursachen beziehungsweise Risikofaktoren.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
CK
Christopher Kiel
Autor/-in
Der Ernährungswissenschaftler setzt sich mit den täglichen Fragen rund um Ernährung auseinander.
Christopher Kiel
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