Analthrombose: Ursachen, Symptome und Therapieformen
Was ist eine Analthrombose?
Analthrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel im venösen Blutgefäßsystem des Afters. Ähnlich wie bei Krampfadern treten erweiterte Gefäße bläulich hervor. Durch verlangsamtes Fließen des Blutes gerät die Blutgerinnung in Gang. Der so entstandene Thrombus behindert den Blutabfluss und bildet direkt am Rand des Afters einen Knoten, der sich bläulich verfärbt und schmerzt. Sein Volumen reicht von der Größe eines Stecknadelkopfes bis zu der eines Taubeneis.
Analthrombosen sitzen im oberflächlichen Venensystem. Das macht sie im Vergleich zu anderen Blutgerinnseln wie denen bei Herzinfarkt, Lungenembolie und Schlaganfall harmlos. Meisten treten sie im mittleren Lebensalter auf und betreffen Männer etwas häufiger als Frauen. Beim Proktologen machen sie rund fünf Prozent der Fälle aus.
Was ist der Unterschied zwischen Analthrombose und Hämorrhoiden?
Oft bezeichnet man Analthrombosen als äußere Hämorrhoiden, obwohl sich beide deutlich unterscheiden. Venöse und arterielle Gefäße stellen zusammen mit dem Schließmuskel sicher, dass nichts ungewollt aus dem Darm entweicht. Beide Gefäßsysteme können Probleme verursachen: Hämorrhoiden entstehen in den Arterien, Analthrombosen in den Venen.
Kennzeichnend für Hämorrhoiden ist, dass sie aus dem Analkanal hervortreten. Daher sind sie von Schleimhaut bedeckt. Darüber hinaus bluten sie leicht und sind zu Beginn selten schmerzhaft.
Dagegen ist eine Analthrombose arteriellen Ursprungs und sitzt unmittelbar am Rand des Afters. Ihre Oberfläche wird von normaler Haut gebildet. Sie erscheinen plötzlich, bluten nur bei mechanischer Beanspruchung und sind durch Entzündungen und Anspannung des umliegenden Gewebes äußerst schmerzhaft.
Was sind die Ursachen einer Analthrombose?
Eine Reihe von Risikofaktoren begünstigt das Auftreten von Analthrombosen:
- Verlangsamter Blutfluss im Venensystem. Häufig passiert das durch stundenlanges Sitzen oder kalte Sitzplätze.
- Erhöhter Druck in den Gefäßen kommt durch verstärkte Anspannung der Bauchmuskeln zustande. Die Bauchpresse findet man bei Kraftsport, bei der Geburt und bei Verstopfung mit hartem Stuhlgang.
- Allgemeine Thromboseneigung mit verstärkter Blutgerinnung. Die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln ist bei Einnahme der Antibabypille, Arteriosklerose und Blutgerinnungsstörungen hoch.
- Beeinträchtigungen des Afters durch proktologische Eingriffe, Analverkehr und den Verzehr von Kaffee, Alkohol und scharfen Gewürzen.
Wie äußert sich eine Analthrombose?
Eine Analthrombose führt zu plötzlichen Schmerzen in der Aftergegend. Hinzu kommen Juckreiz und ein Brennen oder Stechen. Am After erscheint eine tastbare, prall elastische Vorwölbung, die bei Berührung schmerzt und bläulich-schwarz verfärbt aussieht. Im Gegensatz zu Hämorrhoiden ist sie von Haut, nicht von Schleimhaut bedeckt.
Die Schmerzen sind so erheblich, dass viele Patienten kaum sitzen können. Bei mechanischer Belastung wie Abwischen mit Toilettenpapier kann die Analthrombose perforieren und bluten. Oftmals bessert sich der Schmerz durch die Entleerung, sofern keine Entzündung hinzukommt.
Wie kann eine Analthrombose therapiert werden?
Vor einer Behandlung ist der Ausschluss anderer Diagnosen wichtig. Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb einer Woche, sollte man sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Zu unterscheiden ist die Analthrombose von Hämorrhoiden, einem Analabszess und von Darmkrebs. Anhaltende Blutungen lassen sich mit einer Darmspiegelung abklären.
In der Regel reicht beim Arzt eine Tastuntersuchung zur Diagnosestellung aus. Die nachfolgende Therapie richtet sich nach der Größe des Knotens und den damit verbundenen Beschwerden. Sind diese unerheblich, reicht Abwarten und eine Behandlung der Schmerzen und Entzündungen vollkommen aus. Innerhalb von Tagen bis Wochen heilen kleinere Analthrombosen von selbst ab. Oft platzt der Knoten auf und entleert sich.
Schmerzen und Entzündungen lindert man mit Tabletten, Salben, Cremes oder Zäpfchen. Hilfreich sind Sitzbäder mit Gerbstoffen oder Kamillenextrakt. Viele Patienten empfinden Kühlkompressen als angenehm.
Bei großen Knoten und erheblichen Schmerzen hilft ein operativer Eingriff. Dabei entfernt der Chirurg oder Proktologe ambulant und unter örtlicher Betäubung das Blutgerinnsel und verschließt die Stelle mit hochfrequentem elektrischem Strom. Die Wunde heilt in der Regel innerhalb einiger Wochen ab. Übrig bleibt eine Hautfalte (Mariske). Bei schlechter Wundheilung drohen Vernarbung und Analfissur.
Vorbeugen ist die beste Therapie!
Am besten kommt man gar nicht erst in die Verlegenheit, sich um eine schmerzhafte Stelle am Gesäß kümmern zu müssen. Mit reichlich Bewegung und fettarmer Kost beugt man Arteriosklerose und erhöhter Blutgerinnungsneigung vor. Harter Stuhlgang lässt sich mit viel Ballaststoffen in der Nahrung und reichlich trinken vermeiden.