Darmspiegelung: Ablauf der Untersuchung zur Darmkrebs-Früherkennung
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Darmspiegelung: Ablauf der Untersuchung zur Darmkrebs-Früherkennung

Der Ablauf einer Darmspiegelung beinhaltet drei Schritte: die Vorbereitung zu Hause, den etwa halbstündigen Eingriff und die Erholungsphase danach. Zur Früherkennung von Darmkrebs ist die sogenannte Koloskopie unerlässlich. Lesen Sie im Folgenden, was Sie bei der Untersuchung erwartet

Was ist eine Darmspiegelung?

Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) begutachtet der Arzt die Darmschleimhaut im Dickdarm, also den Bereich vom After bis zum Blinddarm. Dafür verwendet er ein Endoskop. Dieses schlauchförmige Instrument ist unter anderem mit einer Kamera ausgestattet, sodass Arzt und Patient auf einem Bildschirm jeden Winkel des Dickdarms betrachten können.

Ernährung eine Woche vor Darmspiegelung

Genau genommen beginnt der Ablauf einer Darmspiegelung bereits mehrere Tage vor der eigentlichen Untersuchung. Knapp eine Woche vorher passen Sie Ihre Ernährung der bevorstehenden Koloskopie an.

So sollten Sie zum Beispiel vier Tage vorher aufhören, körnerhaltige Speisen zu sich zu nehmen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Vollkornbrot
  • Müsli
  • Weintrauben
  • Tomaten
  • Kiwis

Die Samen können sich im Darm absetzen und den Ablauf der Untersuchung durcheinanderbringen, weil sie das Endoskop verstopfen oder die Sicht behindern. Auch Eisenpräparate setzen Sie jetzt ab, da diese die Verdauung beeinflussen.

Am Vortag der Untersuchung: Trinken statt Essen

Etwa 24 Stunden vor der Darmspiegelung dürfen Sie keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Koloskopien finden in der Regel morgens statt, sodass das Mittagessen am Vortag meist die letzte feste Nahrung vor der Untersuchung ist.

Erlaubt sind aber an diesem Tag noch:

  • Wasser
  • Tee
  • Gemüsebrühe ohne Stückchen

Am Vortag der Untersuchung: Darmreinigung

Damit der Arzt Ihren Darm begutachten kann, muss er leer und sauber sein. Dazu dient das Abführmittel, das Ihnen Ihr Arzt verordnet hat. Die Darmreinigung ist die wichtigste Vorbereitung der Darmspiegelung.

Egal welches Abführmittel Ihnen der Gastroenterologe aufgeschrieben hat, sie funktionieren alle ähnlich: Ein Pulver wird in Wasser eingerührt und getrunken. Sie müssen also zu Hause keinen Einlauf machen. Menge und Geschmack variieren je nach Präparat. Meist müssen Sie mehrere Liter davon trinken. Tipp: Gekühlt schmecken die bitter-salzigen Lösungen meist etwas besser.

Morgens am Tag der Darmspiegelung

Sie beginnen den Tag der Koloskopie mit der Einnahme eines Abführmittels. Das Mittel hat ausreichend gewirkt, wenn der Stuhl eine klare Färbung annimmt.

Haben Sie die Befürchtung, dass das Abführmittel keine hinreichende Wirkung hatte, sollten Sie den Arzt darüber informieren. Wenn nötig, kann er vor der Untersuchung noch einen Einlauf anordnen, denn nur, wenn der Darm ganz leer ist, kann der Arzt sichergehen, dass er keine Hinweise auf Darmkrebs übersieht.

Narkose vor der Darmspiegelung

Wenn Sie sehr aufgeregt sind, kann der Ablauf der Darmspiegelung mit der Einnahme eines Beruhigungsmittels beginnen, durch das Sie von der Untersuchung nichts mitbekommen. Verpflichtend ist das aber nicht. Sie dürfen dabei auch wach bleiben und auf den Bildschirm schauen.

Untersuchungsinstrument für die Koloskopie: Das Endoskop

Das Instrument ist etwa anderthalb Meter lang, hat einen Durchmesser von sieben bis zehn Millimeter und ist mit einer Minikamera ausgestattet, deren Bilder auf einen Bildschirm im Untersuchungsraum übertragen werden. Außerdem verfügt es über kleine Kanäle, durch die weitere Instrumente geführt werden können.

Ablauf der Darmspiegelung

Nun geht es wirklich los: Sie liegen auf der Seite und der Arzt tastet zunächst mit den Fingern den Mastdarm ab, ehe er das Endoskop durch den After in den Darm einführt.

Dann schiebt er das Endoskop vorsichtig bis zum Beginn des Dünndarms vor. Es kann sein, dass er dafür auf verschiedene Stellen am Bauch des Patienten drücken muss, um das Instrument in die richtige Richtung zu lenken.

Vorsichtig wird nun Luft in den Darm geblasen, denn die Darmwand soll sich während der Darmspiegelung möglichst glatt entfalten, damit alle etwaigen Veränderungen erkennbar sind, die auf Darmkrebs oder eine andere Darmerkrankung hindeuten könnten.

Im Anschluss wird das Endoskop sehr langsam wieder zurückgezogen, wobei die drehbare Kamera jeden Punkt der Schleimhaut ausleuchtet und filmt.

Mögliche Eingriffe während der Darmspiegelung

Findet der Arzt eine verdächtige Stelle, kann er mit einer kleinen Zange am Endoskop direkt eine Gewebeprobe entnehmen, die dann im Labor untersucht wird. So lässt sich feststellen, ob die Zellen krankhaft verändert sind – ob der Patient also beispielsweise an Darmkrebs erkrankt ist.

Im Verlauf der Darmspiegelung können außerdem Darmpolypen entdeckt und entfernt werden: Sie gelten als Vorstufe zu Darmkrebs und werden mittels einer kleinen Schlinge abgetrennt und entfernt. Innerhalb mehrerer Jahre können sich die zunächst gutartigen Wucherungen in bösartige verwandeln, daher ist es wichtig, sie frühzeitig zu entfernen.

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Tut eine Darmspiegelung weh?

Weder die Biopsie, also die Entnahme der Gewebeprobe, noch das Abtrennen eines Polypen ist schmerzhaft.

Das Einzige, was manche Patienten als unangenehm empfinden, ist die Vorwärtsbewegung des Endoskops. Da für die behandelnden Ärzte die Untersuchung aber eine Routineangelegenheit ist, wissen sie genau, was sie tun und gestalten den Ablauf der Darmspiegelung so sanft wie möglich.

Dauer der Darmspiegelung

Schon nach rund 20 Minuten ist die Untersuchung wieder beendet. Haben Sie sich ein Beruhigungsmittel geben lassen, bleiben Sie noch eine Weile vor Ort, bis die Wirkung nachlässt.

Autofahren dürfen Sie an diesem Tag nicht mehr, denn Beruhigungsmittel beeinträchtigen auch Stunden nach der Einnahme noch die Reaktionsfähigkeit. Außerdem werden Sie auch ein wenig erschöpft sein.

Wann ist eine Darmspiegelung sinnvoll?

Wenn Sie eines dieser Symptome bei sich beobachten, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt sprechen:

  • anhaltende Schmerzen im Bauchbereich
  • Blut im Stuhl
  • extreme Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
  • in der Familie gibt es mehrere Fälle von Darmkrebs

Ihr Arzt wird Sie dann vermutlich für eine Darmspiegelung zum Gastroenterologen überweisen.

Besonders wichtig ist die vorsorgliche Darmspiegelung auch, wenn Ihnen bereits Darmpolypen entfernt wurden oder Sie sogar schon einmal an Darmkrebs erkrankt gewesen sind.

Wie gefährlich ist eine Darmspiegelung?

Die Risiken der Untersuchung sind gering; zu Verletzungen der Schleimhaut kann es primär dann kommen, wenn ohnehin schon Entzündungen vorlagen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
SM
Sascha Müller
Autor/-in
Ob Krankheiten behandeln oder die Traumfigur erreichen: Sascha Müller setzt sich als gelernter Fitnesskaufmann mit Faible für Medizin mit jeglichen Fragen im Gesünder Leben-Bereich auseinander.
Sascha Müller
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