Muskelschmerzen: Warum Erkältung und Grippe die Muskeln schmerzen lassen
Was ist eine Erkältung?
Eine Erkältung wird durch verschiedene, harmlose Viren verursacht. Diese setzen sich im Nasen-Rachen-Bereich fest und lösen dort eine Entzündung der Schleimhäute aus – was entsprechende Symptome zur Folge hat. Eine Erkältung beginnt allmählich mit Schnupfen, verstopfter Nase, Niesen, Halsschmerzen und Husten. Manchmal ist eine Erkältung von leichtem Fieber, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Gliederschmerzen beziehungsweise Muskelschmerzen (Myalgie) begleitet. Nach etwa sieben Tagen ist die Erkältung in der Regel überstanden. Die Behandlung legt den Fokus auf die Symptomlinderung. Eine Impfung oder ein Medikament gegen Erkältung gibt es nicht.
Was ist eine Grippe?
Bei einer Grippe (Influenza) treten die Symptome sehr plötzlich auf und die Beschwerden sind normalerweise deutlich stärker als bei einer Erkältung. Zudem ist eine Grippe meist von hohem Fieber, Schüttelfrost sowie ausgeprägten Glieder- und Muskelschmerzen begleitet. Auch die Gelenke können schmerzen (Arthralgie). Betroffene fühlen sich sehr krank. Die Grippe betrifft nicht nur die Atemwege, sondern den gesamten Körper. Auslöser einer Grippe sind Grippeviren. Nach einer Woche lassen die Grippe-Symptome meist nach. Gefährdet für einen schweren Verlauf, der beispielsweise in einer Lungenentzündung (Pneumonie) münden kann, sind Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, Menschen über 60 Jahre sowie Menschen mit Immun- oder Lungenerkrankungen. Gefährdeten Personengruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) die Grippeimpfung, um das Risiko einer Ansteckung zu senken beziehungsweise im Falle einer Ansteckung einem schweren Verlauf vorzubeugen.
Warum Muskelschmerzen bei Erkältung und Grippe?
Viele Erkrankte fragen sich, warum bei einer Erkältung oder Grippe Muskelschmerzen auftreten. Oft beschreiben sie das Gefühl wie starken Muskelkater. Die Glieder ziehen, manchmal schmerzen sie sogar. Sie fühlen sich schwach und erschöpft an. Bewegungen werden nicht selten als unangenehm empfunden. Der Grund, warum Muskelschmerzen bei Erkältung und Grippe auftreten, ist folgender:
Muskelschmerzen sind Teil der Immunantwort des Körpers auf Erkältungs- und Grippeviren und die durch sie verursachten Entzündungsprozesse im Körper. Bei einer Infektion beziehungsweise Entzündung schüttet der Körper Botenstoffe aus, welche die Arbeit des Immunsystems unterstützen und die Entzündung bekämpfen sollen, darunter Prostaglandine. Diese Botenstoffe sind für die Immunabwehr wichtig – stimulieren aber zugleich auch Schmerzsensoren und senken deren Schmerzschwelle. Bereits bei deutlich schwächeren Reizen wird Schmerz empfunden. Neben Gliederschmerzen tritt im Rahmen der Infektabwehr häufig Fieber auf.
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Muskelschmerzen bei Erkältung und Grippe lindern – was hilft?
Erkältungs- und Grippesymptome sind oft so intensiv, dass Betroffene freiwillig das Bett hüten. Und das ist das Beste, das sie tun können. Ruhe, Wärme und Schlaf unterstützen den Körper bei der Regeneration. Er kann sich auf die Infektabwehr fokussieren. Viele empfinden ein wärmendes Bad als wohltuend bei Muskelschmerzen. Aber Vorsicht: Bei Fieber sollte man kein Bad nehmen. Der Körper kann zu stark überhitzen und auch der Kreislauf kann wegsacken.
Ebenfalls wohltuend werden oft Salben mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze oder Eukalyptus empfunden, welche auf die Haut aufgetragen werden. Wichtig: Für Säuglinge und Kleinkinder sind ätherische Öle nicht geeignet.
In der Akutphase können zudem Schmerzmittel helfen, die Beschwerden zu lindern. Frei verkäufliche Schmerzmittel, welche schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend wirken, sind solche mit den Wirkstoffen Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Acetylsalicylsäure. Ein weiteres weit verbreitetes Schmerzmittel ist Paracetamol. Es wirkt ebenfalls schmerzlindernd und fiebersenkend, hat aber keine entzündungshemmende Wirkung. Wichtig: Frei verkäufliche Schmerzmittel sollten aufgrund möglicher Nebenwirkungen ohne Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin nicht öfter als an zehn Tagen im Monat und nicht länger als drei Tage infolge eingenommen werden. Zudem sollten die empfohlene Einzeldosis-Höchstmenge sowie die maximale Tagesdosis nicht überschritten werden.
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Wann mit Erkältung oder Grippe zum Arzt?
Eine Erkältung ist in der Regel harmlos und nach etwa sieben Tagen überstanden. Halten Symptome länger an, etwa Husten oder starke Kopfschmerzen (was auf eine Nasennebenhöhlenentzündung hindeutet), sollten Betroffene Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin, einem Kinderarzt oder einem Hals-Nasen-Ohrenarzt aufnehmen. Da sich aus einer Grippe unter Umständen ein schwerer Verlauf entwickeln kann, ist ärztlicher Rat in jedem Fall sinnvoll, wenn die Symptome intensiv ausgeprägt sind. Risikogruppen für schwere Verläufe, wie Säuglinge, Kinder, Schwangere, Menschen über 60 Jahre sowie Menschen mit einer Lungenkrankheit oder einer Immunerkrankung sollten in jedem Fall Kontakt mit einem Arzt aufnehmen. Ärztlicher Rat ist auch dann notwendig, wenn Fieber über 38 Grad ansteigt. Am Wochenende, nachts und an Feiertagen können Betroffene den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 erreichen. Bei hohem Fieber, Bewusstseinsstörungen oder Atemnot sollte der Notarzt unter 112 verständigt werden.
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Quellen:
gesundheitsinformation.de: „Grippe“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheitsinformation.de: „Erkältung“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
netdoktor.de: „Gliederschmerzen“. Online-Information von NetDoktor.
kindergesundheit-info.de: „Grippaler Infekt – eine häufige Erkrankung bei Kindern“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
infektionsschutz.de: „Grippe (Influenza)“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
infektionsschutz.de: „Atemwegsinfektionen“. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
stiftung-gesundheitswissen.de: „Was ist Grippe?“. Online-Information der Stiftung Gesundheitswissen.
gesundheit.gv.at: „Die Muskeln“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich.
anaesthesisten-im-netz.de: „Muskel- und Gelenkschmerzen“. Online-Information des Berufsverbands Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA).