Muskelschmerzen mit Massagen lindern: Wie wirksam ist Massage für die Muskeln?
Wann helfen Massagen gegen Muskelschmerzen?
Beliebt sind Massagen bei Muskelschmerzen besonders bei Beschwerden im Bereich der Rücken-, Schulter-, und Nackenpartie. Dort sind Muskelschmerzen häufig: Angaben der Handlungsempfehlung Nackenschmerzen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin zufolge machen Nackenschmerzen in Hausarztpraxen vier Prozent aller Beratungsanlässe aus. Oft sind es langes Sitzen am Schreibtisch, Fehlhaltungen und Überlastungen, welche die Muskeln schmerzen lassen. Auch Stress ist eine häufige Ursache für verspannte und schmerzende Muskelpartien im Bereich von Nacken, Schultern und Rücken. Doch auch für die Beine können Massagen bei Muskelschmerzen in vielen Fällen angenehm und lindernd sein. Nicht umsonst gehören Massagen zu den Therapiemaßnahmen beispielsweise im Leistungssport.
Wie wirken Massagen auf die Muskeln?
Nicht umsonst werden Massagen und Bewegungstherapie bei verspannungsbedingten Muskelschmerzen meist in Kombination eingesetzt: Gelockerte Partien schmerzen in der Regel weniger und sind beweglicher. Physiotherapeutische Übungen können dann besser durchgeführt werden. Physiotherapie und Massagen helfen gegen Muskelschmerzen, indem sie im Bereich der Verspannungen die Durchblutung, die Beweglichkeit, die Dehnfähigkeit und die Muskelkoordination verbessern. Muskeln können sich lockern, Verkrampfungen können sich lösen. Das gilt für den Rücken-, Nacken-, Schulterbereich ebenso wie für andere Körperbereiche.
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Massagen gegen Muskelschmerzen allein helfen nicht
In den meisten Fällen ist es so, dass Massagen alleine den Muskelschmerz nicht beseitigen können. Allerdings lassen sich mit Massagen als ergänzende Therapiemaßnahme oft deutliche Verbesserungen erzielen. Bei der Linderung von Muskelschmerzen kommt es auf das Gesamtpaket der Therapie an: Bewegung ist eine wichtige Säule. Auch Wärme tut vielen gut, da sie ebenfalls die Durchblutung anregt und die Entspannung der Muskeln fördert. In der Akutphase des Schmerzes sind Schmerzmittel oft hilfreich – und unterstützen manchmal auch die Bewegungstherapie. Je weniger Schmerz der Patient oder die Patientin hat, desto eher sind physiotherapeutische Bewegungsabläufe umsetzbar. Das Therapiekonzept wird im individuellen Fall abhängig von der Schmerzursache, der betroffenen Muskelpartie und der allgemeinen Gesundheitssituation des Betroffenen zusammengestellt.
Warum Bewegung bei Muskelschmerzen so wichtig ist
Bewegung ist neben Massagen eine bedeutende Therapiemaßnahme gegen Muskelschmerzen. Bewegung hilft nicht nur, Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern und Muskelschmerzen zu lindern. Nur durch Bewegung beziehungsweise gezielte therapeutische Übungen lassen sich geschwächte Muskeln stärken und stabilisieren und Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen besser ausgleichen. Zudem helfen Bewegung sowie Dehnen, die Muskelfasern elastisch zu halten. Bewegungsmangel führt nicht nur zu schwachen und nicht belastbaren Muskeln. Bewegungsmangel lässt auch die Muskelfasern verkürzen, was den Muskelschmerz zusätzlich verstärkt.
Geheimtipp Wärme nach der Massage gegen Muskelschmerzen
Wie bereits erwähnt, ist Wärme ebenfalls eine häufig genutzte Säule der Therapie gegen Muskelschmerzen. Wärmetherapie wirkt auf unterschiedliche Weise lindernd auf schmerzende, verspannte Partien:
- Wärme wirkt durchblutungsfördernd,
- verbessert den Stoffwechsel der Muskeln (erhöht die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr),
- hilft, die Muskeln zu lockern und die Muskelfasern zu dehnen,
- fördert die Beweglichkeit der Muskeln,
- wirkt aufgrund der Wärmereize schmerzlindernd auf die Nervenbahnen.
Achtung: Sind Entzündungsprozesse die Ursache für den Muskelschmerz ist Kältetherapie empfohlen.
Wann sollte man mit Muskelschmerzen zum Arzt?
Treten Muskelschmerzen ohne erkennbaren Grund neu auf, ist der Muskelschmerz stark, nimmt der Schmerz zu oder lässt der Muskelschmerz nicht nach, etwa in Ruhe, nach Massagen oder während einer Trainingspause, sollten Betroffene die Ursache ärztlich abklären lassen. Sofort zum Arzt sollten Betroffene gehen, wenn die Muskelschmerzen von Bewegungseinschränkungen und/oder Taubheitsgefühle begleitet sind oder wenn der Muskelschmerz die Folge eines Unfalls ist, etwa eines Sportunfalls.
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Quellen:
ifk.de: „Massagetherapie“. Online-Information des Bundesverbands selbständiger Physiotherapeuten e. V. (IFK).
ifk.de: „Mit Wärme lockerlassen“. Online-Information des Bundesverbands selbständiger Physiotherapeuten e. V. (IFK).
medizin-transparent.at: „Mit Muskelkraft gegen Rückenschmerzen“. Online-Information von Medizin Transparent, ein Projekt von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems.
degam.de: Martin Scherer, Jean-François Chenot „DEGAM S1 Handlungsempfehlung Nackenschmerzen“. PDF der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Register-Nr. 053-007.
gesundheitsinformation.de: „Was tun bei unspezifischen Nackenschmerzen?“ Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheitsinformation.de: „Passive Behandlungen: Massagen, Wärme und manuelle Therapie“ Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheitsinformation.de: „Physiotherapie“ Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheitsinformation.de: „Klassische und asiatische Massageformen“ Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
wellnessverband.de: „Vorsicht bei Wellnessmassagen! Worauf Sie unbedingt achten sollten, damit Sie sich nicht in falsche Hände begeben“. Online-Information des Deutschen Wellnessverbands e.V.
tk.de: „Massagen – Griffe für die Gesundheit“. Online-Information der Techniker-Krankenkasse.