Mumps: Das sind die Ursachen der Infektionskrankheit
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Mumps: Das sind die Ursachen der Infektionskrankheit

Der Nachwuchs quengelt, hat Fieber und dick geschwollene Backen? Das klingt nach Mumps, im Volksmund Ziegenpeter genannt. Die typische Kinderkrankheit ist hochansteckend und breitet sich binnen kürzester Zeit über ganze Landstriche aus. Dahinter steckt ein Virus, das für grippeähnliche Symptome und akute Entzündungen der Ohrspeicheldrüsen sorgt.

Welcher Erreger verursacht Mumps?

Das Mumpsvirus gehört zu den Paramyxoviren und heißt medizinisch Paramyxovirus parotidis. Im Namen tragen diese RNA-Viren die griechische Bezeichnung für Schleim (myxa), da sie sich bevorzugt in den Schleimhäuten der Luftwege festsetzen. Gleiches gilt für Mumps - die Kinderkrankheit geht ähnlich wie eine Erkältung mit Mattigkeit und Fieber einher und wird häufig für eine solche gehalten.

Im Laufe der Evolution hat sich das Mumpsvirus hervorragend an den Menschen als Wirt angepasst. In den meisten Fällen ist der Krankheitsverlauf unkritisch, oftmals sogar unauffällig und verursacht keinerlei Beschwerden. Nur unzureichend adaptierte Viren bringen ihre eigenen Wirte und damit ihre Lebensgrundlage um. Ähnliches gilt für einen nahen Verwandten, das Masernvirus, das ebenfalls zu den Paramyxoviren zählt.

Wie wird Mumps übertragen?

Eine Übertragung der Mumpsviren erfolgt durch den Kontakt mit dem ansteckenden Sekret eines Patienten. Das geschieht direkt durch das Anfassen infizierter Gegenstände oder häufiger durch Tröpfcheninfektion. 

Spricht, hustet oder niest ein Mumpskranker, setzt er mikroskopisch kleine Sekrettröpfchen frei, die Viren enthalten. Das Einatmen weniger solcher Tröpfchen reicht für eine Ansteckung aus. Schmierinfektionen sind seltener und finden durch Küssen, Händeschütteln oder das Trinken aus der gleichen Flasche statt.

Wie lange ist Mumps ansteckend?

Das Heimtückische an Mumps: Die Inkubationszeit liegt bei bis zu 25 Tagen. Ein Patient ist bereits eine Woche vor Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Bis zu neun Tage nach den ersten Krankheitszeichen bleibt die Infektiosität erhalten. Am höchsten ist die Ansteckungsgefahr im Zeitraum ein bis zwei Tage vor bis drei oder vier Tage nach den ersten Symptomen.

Können Tiere Mumps übertragen?

Mumps ist eine Erkrankung, die nur Menschen betrifft. Daher können sich Haustiere nicht anstecken und keine Infektion verursachen. Sie werden von anderen Paramyxoviren befallen, die wiederum für den Menschen nicht gefährlich sind. Ein naher Verwandter des Mumpsvirus ist das Staupevirus, das für Hunde tödliche Folgen haben kann.

Sind Mumpsviren gefährlich?

Die Mumps verursachenden Paramyxoviren reagieren empfindlich auf Trockenheit, Licht und Wärme. Daher überleben sie auf der Oberfläche von Gegenständen nur kurze Zeit. Mit Desinfektionsmitteln lässt sich ihnen leicht der Garaus machen. Eine Ansteckung erfolgt praktisch immer durch den Kontakt mit einer erkrankten Person.

Wieso ist Mumps meldepflichtig?

In Deutschland gehört Mumps zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Sie brauchen sich nicht zu sorgen, dass Ihr Arzt die Daten ihres Sprösslings an amtliche Stellen weitergibt - die Meldung bleibt anonym.

Damit behalten die Gesundheitsbehörden den Überblick über Ausbreitungen der Mumps. Sie führt nicht zu Epidemien oder Pandemien wie die Grippe, kann sich aber zu einer lokal begrenzten Endemie entwickeln. Solche Ausbreitungen führen des Öfteren zu regionalen Schließungen von Schulen und anderen Einrichtungen.

Mumps tritt erst im Vorschul- oder Schulalter auf

Die Mumps ist eine Kinderkrankheit, die erst im Vorschul- oder Schulalter auftritt. Das liegt daran, dass Mütter ihrem Nachwuchs eine Portion ihrer Anti-Mumps-Antikörper mitgeben. Dadurch besteht ein Nestschutz, der für die ersten Lebensmonate ausreicht und vor einer Infektion schützt.

Kann man zweimal Mumps bekommen?

Im Verlauf einer Erkrankung baut das Immunsystem Antikörper gegen das Mumpsvirus auf. Dadurch besteht normalerweise ein lebenslanger Schutz, ebenso wie nach der Antikörperproduktion durch eine MMR-Impfung.

In seltenen Fällen kommt es nach Jahrzehnten im Erwachsenenalter durch nachlassende Immunität zu einer neuerlichen Mumpsinfektion.

Ist eine Ansteckung mit Mumps während der Schwangerschaft möglich?

Sind schwangere Frauen nicht durch eine Impfung oder Vorerkrankung immun gegen das Mumpsvirus, ist eine Übertragung der Krankheit auf das Kind nicht möglich. Allerdings erhöht Mumps während der Schwangerschaft das Risiko von Fehlgeburten deutlich.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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