Windpocken: Was sind Varizellen?
Was sind Varizellen?
Was sind Varizellen? Die Infektionskrankheit, häufig unter dem Namen "Windpocken" bekannt stammt aus der Familie der Herpes-Viren. Der Name geht auf den Umstand zurück, dass die hochgradige Ansteckung auch über die Luft erfolgen kann und sozusagen "mit dem Wind" zu den Erkrankten geweht wird.
Medizinisch zählen die Varizellen zu den hochgradig ansteckenden Infektionskrankheiten, die über Schmier- und Tröpfcheninfektionen übertragen werden. Der Varizella-Zoster-Virus wird der Familie der Herpes-Viren zugeordnet. Von Windpocken betroffen werden vor allem Kinder, aber auch Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem.
Zeigt sich der Krankheitsverlauf bei Kindern trotz der 7 bis 10 Tage dauernden Erkrankung meist recht unkompliziert, steigern sich je nach Alter und Konstitution des Betroffenen die Stärke der Symptomatik und die Risiken. Besonders Frauen mit Kinderwunsch sollten sich der Immunität gegenüber den Windpocken sicher sein, da die Erkrankung in der Schwangerschaft neben den erhöhten Risiken für erkrankte Erwachsene eine Gefahr für das ungeborene Kind darstellt.
Lange Inkubationszeit und hohe Ansteckungsgefahr
Die Windpocken treten typischerweise in den Winter- und Frühjahrsmonaten aus. Rund 90 % der 10-jährigen haben bei uns die Erkrankung entweder bereits durchgemacht oder wurden durch eine Impfung geschützt. Ab dem Kontakt vergehen zwischen 12 bis 21 Tage bis die Erkrankung mit den typischen Symptomen wie der Bläschenbildung auf der Haut in Erscheinung tritt.
Der Betroffene selbst jedoch bereits zwei bis drei Tage vor der Bläschenbildung infektiös und kann seinerseits gesunde Menschen ohne Immunität anstecken. Dabei entwickelt der Körper nach dem erstmaligen Krankheitsausbruch der Windpocken zumeist eine Immunität, die jedoch bei einem erhöhten Risiko für Komplikationen auch durch eine Impfung erreicht werden kann.
In wenigen Fällen kann ein weiterer Kontakt mit dem Varizella-Zoster-Virus trotz der Entwicklung von Antikörpern neue Krankheitsproblematiken auslösen. Hierzu zählen Erkrankungen wie die Gürtelrose (Herpes Zoster) oder das Drei-Tage-Fieber.
Ärzte warnen vor "Windpocken-Partys" zur gezielten Ansteckung im Kindesalter
Der Krankheitsverlauf ist bei Kindern in der Regel meist deutlich milder als bei erwachsenen Menschen, welche die Windpocken in der Kindheit nicht hatten. Dieser Umstand führte früher häufig zur Umsetzung von sogenannten "Windpocken-Partys", bei denen Mütter das erkrankte Kind mit gesunden Kindern zusammenführte.
Die hohe Ansteckungswahrscheinlichkeit sorgte dafür, dass meist alle teilnehmenden Kinder anschließend ebenfalls die Windpocken bekamen und somit die lebenslange Immunität entwickeln konnten. Ärzte sprechen sich jedoch ausdrücklich gegen solche gezielten Ansteckungen mit den Windpocken aus, da jede Erkrankung - so auch die Windpocken - unvorhergesehene Komplikationen mit sich bringen kann.