Wodurch werden Ringelröteln ausgelöst?
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Wodurch werden Ringelröteln ausgelöst?

Ringelröteln sind eine in der Regel gutartig verlaufende Infektionskrankheit, die durch den Kontakt mit dem Parvovirus B19 ausgelöst wird. Der Virus wird zur Gattung der Erythroviren gezählt und gilt als das kleinste Virus, das beim Menschen eine Erkrankung hervorrufen kann. Die Ringelröteln werden entsprechend auch als Erythema infectiosum bezeichnet. Die Verbreitung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.

Parvovirus ist Überträger der Ringelröteln

Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist der Mensch der einzige Überträger für den Krankheitserreger der Ringelröteln. Ursache für die Erkrankung ist die Übertragung des Parvovirus über den direkten Kontakt mittels Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, das der Erreger beim Niesen, Husten oder Sprechen mit der Körperflüssigkeit in die Atemluft gelangt und von dort durch das Einatmen vom gesunden Menschen aufgenommen wird. Auch ungewaschene Hände, die mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Kontakt kamen, und äußerst selten über die Berührung mit infiziertem Blut kann die Übertragung stattfinden. 

Erste Anzeichen sind klassische Infekt 

Gelangt der Erreger in den Körper eines Menschen, nutzt er bevorzugt Vorläuferzellen von roten Blutkörperchen, die er mit seinem einzelnen DNA-Strang infiziert und für die Reproduktion nutzt. Hat sich der Virus bis zu einer entsprechenden Menge im Körper ausgebreitet, zeigt der Körper im Rahmen der körpereigenen Abwehr klassische Krankheitssymptome eines Infektes, die jedoch nicht immer mit den typischen Hautveränderungen einhergehen. Der Virus als Ringelröteln-Auslöser ist somit während der Symptomatik der Erkrankung meist vom körpereigenen Abwehrsystem schon so gut wie besiegt.

Ansteckungsgefahr bei Ringelröteln

Die Ansteckungsgefahr geht in den ersten, bis zu zehn Tagen ab der Infektion vom Körper des Erkrankten aus und umfasst somit die typische Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung. Die sichtbaren Symptome zeigen sich meist erst während der Heilungsphase, weshalb ein Kind mit Ringelröteln im Stadium der sichtbaren Hautveränderungen meist nicht mehr ansteckend ist. Verläuft die Erkrankung hingegen ohne die krankheitstypische Symptomatik, spricht der Mediziner von der sogenannten "stillen Feiung", was einer Immunisierung während einer symptomlosen Infektion bezeichnet.

Umfassende Immunität nach überstandener Krankheit

Da rund 60 bis 70 % der Erwachsenen Antikörper besitzen, geht man heute von einer umfassenden Immunität nach überstandener Krankheit aus. Dennoch gibt es keine Impfung gegen die Ringelröteln, wie sie beispielsweise für Röteln oder Masern vorgenommen wird. 

Ringelröteln als Auslöser für Komplikationen

Der meist gutartige Verlauf der Ringelröteln bietet im Kindesalter meist wenig Gefahr für eine Komplikation. In Einzelfällen wurden Gelenkbeteiligungen und -entzündungen beobachtet, die vornehmlich weibliche Patienten betrafen. Die Nutzung der Vorstufe roter Blutkörperchen bei der Ausbreitung der Parvoviren im Körper kann bei entsprechender Disposition jedoch die Entwicklung einer Anämie (Blutarmut) fördern. Darüber hinaus können Menschen mit einer defizitären Immunabwehr zu einer dauerhaften Anämie kommen, da der Virus nicht ausreichend bekämpft werden kann.

Ringelröteln ind er Schwangerschaft häufig Ursache für Komplikationen

Auch in der Schwangerschaft können Ringelröteln zur Ursache für Komplikationen werden. So kann der Virus auf das Kind übertragen werden, wo es durch die Zerstörung der blutbildenden Zellen in Leber und Knochenmark Fehlentwicklungen und Unterversorgung hervorruft. In gravierenden Fällen kann dies bis zur Fehlgeburt oder Totgeburt führen. Durch gute Überwachung und eine begleitende Fachtherapie können negative Folgen für das Kind, auch Spätschäden, jedoch meist abgewendet werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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