An diesen Symptomen erkennen Sie Masern
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An diesen Symptomen erkennen Sie Masern

Masern beginnen mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Bald kommen Fieber, Husten und Schnupfen hinzu. Später steigt die Körpertemperatur erneut und es erscheint der charakteristische Hautausschlag, der sich ausgehend vom Kopf über den ganzen Körper ausbreitet. Meistens bessern sich die Symptome nach einer Weile - außer es treten Komplikationen auf, die bei Masern gar nicht so selten sind.

Die Stadien einer Maserinfektion

Hat sich jemand Masernviren eingefangen, liegt die Inkubationszeit bis zum Erscheinen des Hautausschlages bei zwölf bis fünfzehn Tagen. Schon drei bis fünf Tage vor dem Ausschlag ist der Patient ansteckend und bleibt es bis vier Tage danach. Am höchsten ist die Ansteckungsgefahr unmittelbar vor dem Exanthem.

Typischerweise verlaufen Masern in zwei Schüben: Im Prodromalstadium vermehren sich die Viren in Lymphknoten, Leber und Milz. Dort verursachen sie Anzeichen eines grippalen Infektes mit Fieber, Husten und Schnupfen. Durch Bindehautentzündungen sind die Kinder extrem lichtscheu.

Kennzeichnend für Masern ist ein Ausschlag der Wangenschleimhaut, die sogenannten Koplik-Flecken. Sie sind rot, punktförmig mit einem weißen Zentrum und sehen aus wie Kalkspritzer. Zwischendurch ziehen sich die Viren zurück und bereiten die zweite Angriffswelle vor. In dieser Zeit sinkt das Fieber ab. Im folgenden Stadium befallen sie die Haut und die Schleimhäute der Atemwege. Letzteres dient der weiteren Verbreitung durch Tröpfcheninfektion. 

Das Exanthemstadium ist mit schwerem Krankheitsgefühl und neuerlichem Fieber verbunden. Die Lymphknoten schwellen an und es bildet sich das namensgebende großflächige Exanthem. Dieser rote Hautausschlag beginnt hinter den Ohren und breitet sich über die ganze Hautoberfläche aus. Nach vier bis fünf Tagen lässt der Ausschlag nach. Dabei schülftert die Haut in charakteristischer Weise ab und bildet an Kleie erinnernde Schuppen. 

Was sind mitigierte Masern?

Von mitigierten Masern spricht man bei abgeschwächten Verläufen infolge unvollständiger Immunität. Sie sind bei Neugeborenen und Säuglingen anzutreffen, die von ihrer Mutter Antikörper mitbekommen haben und Nestschutz aufweisen. Ähnliches kommt nach einer Transfusion von Masern-Antikörpern vor. Die Vermehrung der Viren wird dadurch geschwächt, sodass Katarrh und Exanthem ausbleiben. Trotzdem sind die Patienten ansteckend.

Wieso kommt es bei manchen Masernerkrankungen zu Komplikationen?

Masernviren sind hochinfektiös und halten das Immunsystem gewaltig auf Trab. Für fast sechs Wochen ist mit geschwächter Immunabwehr zu rechnen. Bakterien nutzen die Gunst der Stunde und verursachen Mittelohrentzündungen, Bronchitiden, Lungenentzündungen oder Durchfälle.

In 0,1 Prozent der Fälle kommt es zu einer akuten postinfektiösen Hirnentzündung (Enzephalitis) mit Kopfschmerzen, hohem Fieber und Bewusstseinseintrübungen bis hin zum Koma äußert. Für bis zu 20 Prozent der Erkrankten verläuft sie tödlich, bei bis zu 30 Prozent bleiben dauerhafte Hirnschäden zurück.

Selbst Jahrzehnte nach Infektion kann eine subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten. Beginnend mit Persönlichkeitsveränderungen verursachen fortschreitende Nervenschäden neurologische Ausfälle, Schüttelkrämpfe, Lähmungen und Wachkoma. Das SSPE-Risiko ist bei Masern im ersten Lebensjahr am höchsten.

Wie gefährlich sind die Beschwerden bei Masern?

Masern werden als Kinderkrankheit oft unterschätzt. Dabei sollte man nicht vergessen, dass 1950 in Deutschland 373 Kinder an den Folgen der Infektion verstarben, 1984 waren es nur noch drei. Zwischen 2001 und 2012 kam es zu 15 Todesfällen.

Höhere Sterblichkeitsrate in Entwicklungsländern
Laut WHO liegt die Sterblichkeitsrate in der westlichen Welt zwischen 0,05 und 0,1 Prozent, in Entwicklungsländern dagegen bei bis zu sechs Prozent.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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