Pertussis-Symptome: Daran erkennen Sie Keuchhusten
Verlauf der Keuchhusten-Erkrankung
Ab der Infektion mit dem Bakterium folgt eine sieben bis 14 Tage dauernde, in Einzelfällen bis zu 20 Tage verlaufende Inkubationszeit, bis sich erste Keuchhusten-Symptome zeigen.
Stadium catarrhale: Die ersten Keuchhusten-Symüpome
Wie eine Erkältung mit Schnupfen und / oder leicht erhöhter Temperatur beginnt die erste Phase der Keuchhusten-Erkrankung. Das erkrankte Kind zeigt somit klassische Infekt-Symptome, ist müde und abgeschlagen, entwickelt leichtes Fieber, hustet jedoch nur vereinzelt. Das Stadium catarrhale dauert zumeist rund ein bis zwei Wochen an.
Stadium convulsivum: Keuchhusten-Symptome lassen vermeindlich nach
Das zweite Stadium wirkt auf Beobachter meist zunächst, als würde es dem Patienten besser gehen. Das Fieber ist hierbei in der Regel wieder abgeklungen. In der Nacht beginnen dann meist die typischen, krampfartigen Hustenattacken. Der Husten ist dabei trocken, weshalb ein Abhusten nicht möglich ist. Er erfolgt in heftigen Stößen, bei denen der Kranke fast zu ersticken scheint. Ein Atmen ist während dieser Attacken sowie danach meist nur keuchend möglich, mitunter auch mit pfeifenden Tönen.
Der Husten kann in einzelnen Attacken, aber auch mit mehreren in Folge auftreten. Letztlich husten viele Patienten etwas zähen Schleim aus der Lunge hervor, bevor der Husten sich beruhigt und sogar längere Pausen folgen. Die Husten-Attacken können in unterschiedlicher Zahl und Heftigkeit über den Tag und in der Nacht auftreten. Bauch- und Kopfschmerzen, Einblutungen in die Bindehaut der Augen sowie Petechien (winzige, meist nur stecknadelkopfgroße Blutungen in Haut und Schleimhäuten) durch die Überanstrengung beim Husten sowie Muskelkater können die Folge sein. Das Stadium convulsivum dauert meist zwischen vier und sechs Wochen an.
Stadium decrementi: Schwächer werdende Symtpme
Das dritte Stadium der Keuchhusten-Symptome zeigt sich mit langandauernden, jedoch immer schwächer werdenden Symptomen aus den Stadium convulsivum. Eine Ausheilungszeit von zwei bis vier oder gar sechs Wochen ist bei Keuchhusten durchaus verbreitet. Die Hustenattacken werden dabei immer seltener, die Intensität der Hustenkrämpfe immer geringer, bis die keuchenden Hustenanfälle letztlich ausbleiben.
Atypische Verläufe bei Säuglingen und Erwachsenen
Die höchste Gefahr besteht bei einer Keuchhusten-Erkrankung im Säuglingsalter. Die noch zarten Atemwege schwellen dabei schneller zu, während die typischen Hustenattacken ausbleiben. Statt dem Keuchen und Pfeifen können Babys entsprechend nur "piepsend" Luft holen, während ihnen die Fähigkeit zum Drehen oder Aufrichten für ein besseres Abhusten fehlt. In der Folge besteht die Gefahr von Erstickung, Atemaussetzern oder Schäden im zentralen Nervensystem oder im Gehirn, weil die Sauerstoffzufuhr unterbrochen wird. Babys und Kleinkinder sollten daher auch bei leichten Erkältungssymptomen stets beim Arzt vorgestellt werden.
Bei Erwachsenen führt der Keuchhusten ebenfalls oft zu atypischen Symptomen. Der Stakkato-Husten fehlt oft völlig. Der Krankheitsverlauf ähnelt entsprechend einer langanhaltenden, schweren Bronchitis, bei welcher nur der Arzt zwischen Bronchitis- und Keuchhusten-Symptomen unterscheiden kann.