Scarlatina: Was ist eigentlich Scharlach?
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Scarlatina: Was ist eigentlich Scharlach?

Gegenüber anderen Kinderkrankheiten nimmt Scharlach eine Sonderstellung ein: Er wird nicht durch Viren, sondern durch Bakterien hervorgerufen. Mangels Immunität gibt es keine Impfung und somit sind mehrfache Scharlach-Erkrankungen möglich. Nach Angina mit typisch verfärbter Zunge breitet sich ein roter Ausschlag über die ganze Haut aus. Scharlach heilt meistens problemlos ab, sofern keine Folgeerkrankungen auftreten.

Wer ist der Erreger von Scharlach?

Hinter Scharlach steckt ein normaler Bewohner von Haut und Schleimhäuten. Einige Stämme von Staphylococcus pyogenes bilden einen Giftstoff, der die typischen Symptome hervorruft. Die Variabilität des Scharlachtoxins führt dazu, dass man nach einer Erkrankung nicht immun wird und eine Impfung nicht möglich ist.

In welchem Alter erkrankt man an Scharlach?

Grundsätzlich kann man in jeder Altersstufe Scharlach bekommen. Der Altersgipfel liegt zwischen vier und sieben Jahren.

Wie wird Scharlach übertragen?

Streptokokken werden durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Patienten setzen sie beim Husten oder Niesen frei. Daneben gelten direkter Kontakt und gemeinsame Benutzung von Gläsern oder Spielzeug als Hauptinfektionswege.

Wie lange ist die Inkubationszeit von Scharlach?

Bis die ersten Krankheitszeichen in Form von Fieber, Schüttelfrost und Rachenentzündungen auftreten dauert es ein bis drei Tage. Der charakteristische Hautausschlag erscheint nach ein bis vier Tagen.

Was sind die Symptome von Scharlach?

Scharlach beginnt mit Entzündungen im Rachen. Hinzu kommen Verfärbungen, die mit einer Himbeerzunge augenscheinlich werden. Auf der Haut bildet sich ein roter, fleckiger Ausschlag, der von Leisten und Achseln ausgeht. Um den Mund herum und an Handinnenflächen sowie Fußsohlen fehlt er.

Wie wird Scharlach behandelt?

Die Bakterien lassen sich mit Antibiotika eindämmen. Sie stellen zudem sicher, dass keine Komplikationen auftreten. Man sollte nicht unterschätzen, dass Scharlach vor Einführung von Penicillin und Co. häufig zum Tod führte.

Welche Komplikationen sind bei Scharlach möglich?

Gefährlich wird die Sache, wenn Bakterien in die Blutbahn gelangen. Das Immunsystem bildet Antikörper, die körpereigenen Strukturen ähnlich sind. Dadurch werden diese von der Immunabwehr angegriffen. Die Folgen sind Entzündungen und rheumatische Erkrankungen. Größere Mengen Bakterien im Blut führen zu einer Blutvergiftung. Das resultierende Toxic Schock-Syndrom ist selten, aber lebensbedrohlich und führt zum Tod durch Kreislauf- und Organversagen.

Darf mein Kind mit Scharlach in die Schule gehen?

Bloß nicht! Laut Infektionsschutzgesetz dürfen bei Verdacht auf Scharlach Gemeinschaftseinrichtungen nicht besucht werden. Die Leiter von Kindergarten und Schulen sind zudem verpflichtet, dem Gesundheitsamt Krankheitsfälle zu melden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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