Rotaviren: Symptome, Behandlung und Rotaviren-Impfung
Wie gefährlich sind Rotaviren?
Rotaviren gehören zu den häufigsten Auslösern schwerer, teils blutiger, Durchfälle und Erbrechen bei Kindern. Durchfälle und Erbrechen sind oftmals begleitet von Fieber, Husten und Schnupfen. Rotaviren sind sehr ansteckend. Daher erkranken fast alle Kinder in den ersten fünf Lebensjahren – meist bis zum Alter von zwei Jahren. Der starke Flüssigkeits- und Salzverlust kann zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung (Dehydrierung) des Körpers führen. Etwa die Hälfte der betroffenen Kinder in Deutschland muss im Krankenhaus behandelt werden. Todesfälle aufgrund von Rotavirus-Erkrankungen sind in Deutschland jedoch selten.
Wichtig: Bekommt ein Kind Durchfall oder erbricht es, sollten sich Eltern immer mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin in Verbindung setzen.
Wie werden Rotaviren übertragen?
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich als Schmierinfektion. Rotaviren werden über kleinste Stuhlreste an den Händen weitergegeben und können so von der Hand auf Oberflächen und Hände und weiter in den Mund gelangen und eine Infektion verursachen. Auch über verunreinigtes Trinkwasser sowie über verunreinigte Lebensmittel ist eine Rotaviren-Infektion möglich.
Rotaviren-Impfung: ab wie viel Jahren?
Um einer Erkrankung vorzubeugen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) die Rotaviren-Impfung Säuglingen ab der vollendeten sechsten Lebenswoche und spätestens bis zum Alter von zwölf Wochen. Die Rotaviren-Impfung wird als Schluckimpfung verabreicht. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, werden zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen verimpft. Die Grundimmunisierung sollte je nach Impfstoff möglichst bis zum Alter von 16 Wochen oder bis zum Alter von 22 Wochen abgeschlossen sein.
Es ist möglich, die Rotaviren-Impfung zusammen mit weiteren Impfungen zu verabreichen, etwa ab der achten Lebenswoche gemeinsam mit der Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge, kann die Impfung wirksam schweren Krankheitsverläufen vorbeugen und Krankenhausaufenthalte verhindern.
Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen sind möglich?
Mögliche Impfreaktionen nach der Rotaviren-Impfung, die eine Aktivierung des Immunsystems anzeigen, sind Fieber, Durchfall, Erbrechen, Erkältung, Bauchschmerzen oder Blähungen. Selten bis sehr selten können Nebenwirkungen wie Blutbeimengungen im Stuhl, Hautausschlag oder eine Mittelohrentzündung auftreten. Nach der ersten Teilimpfung besteht möglicherweise ein geringfügig erhöhtes Risiko, dass sich ein Darmabschnitt in einen anderen einstülpt.
Wie lange hält der Impfschutz gegen Rotaviren?
Kinder und Erwachsene können mehrmals an Rotaviren erkranken, da viele verschiedene Rotavirus-Typen existieren und eine einmalige Infektion keinen lebenslangen Schutz vermittelt. Auch die Impfung bietet keinen 100-prozentigen Schutz. Erkranken Kinder dennoch, ist der Verlauf meist milder. Was den Impfschutz betrifft, konnte die Schutzdauer laut RKI noch nicht eindeutig bestimmt werden. Die Experten gehen davon aus, dass der Impfschutz wie bei einer durchgemachten Infektion mit der Zeit abnimmt. Bislang gehen Experten davon aus, dass nach einer vollständigen Immunisierung ein Schutz über zwei bis drei Jahre besteht. Das heißt: In der Lebensphase, in der das Kind das höchste Risiko für schwere Verläufe hat, ist es mit einer Impfung am besten geschützt.
Quellen:
Rotaviren. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de).
Rotaviren-Impfung bei Kindern. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.impfen-info.de.
Rotaviren. Online-Information von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de.
Schutzimpfung gegen Rotaviren: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Rotaviren-Gastroenteritis. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).