Herpes Zoster: Symptome, Behandlung & Gürtelrose-Impfung
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Herpes Zoster: Symptome, Behandlung & Gürtelrose-Impfung

Gürtelrose wird durch reaktivierte Windpocken-Viren verursacht, genauer: Varizella-Zoster-Viren. Jeder, der Windpocken hatte, kann an Gürtelrose (Herpes Zoster) erkranken. Vor allem Menschen ab dem 50. Lebensjahr haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Gürtelrose ist ein gürtelförmiger, sehr schmerzhafter Hautausschlag. Die Erkrankung kann zu Komplikationen führen. Die Impfung gegen Gürtelrose hilft.

Was ist Gürtelrose?

Gürtelrose ist ein streifenförmiger, schmerzhafter Hautausschlag. Ausgelöst werden die Bläschen auf der Haut durch Varizelle-Zoster-Viren, welche nach einer Windpocken-Infektion im Körper zurückbleiben. Ist das Immunsystem geschwächt, können die in den Nervenwurzeln „ruhenden“ Viren reaktiviert werden und am betroffenen Nerv entlang in die Haut wandern. Meist zeigt sich der Ausschlag auf einer Körperhälfte. Nach vier bis acht Wochen ist die Gürtelrose meist überstanden.

Besonders ältere Menschen erkranken an Gürtelrose - und haben zugleich ein höheres Risiko für Komplikationen. Im schlimmsten Fall kann Gürtelrose einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) über 60-Jährigen die Impfung gegen Gürtelrose. Menschen mit chronischen Krankheiten sowie einem geschwächten Immunsystem wird die Herpes Zoster-Impfung bereits mit 50 Jahren empfohlen.

Gürtelrose-Symptome: Wie gefährlich ist Gürtelrose?

Zu den Gürtelrose-Symptomen gehören der streifenförmige, meist einseitige, stark schmerzende Hautausschlag sowie Fieber. Da der Ausschlag am Rumpf an einen Gürtel erinnert, entstand der Name „Gürtelrose“. Gürtelrose kann sich auch auf der Brust, an Armen, Kopf oder im Gesicht bilden. Aus den zunächst roten Knötchen entwickeln sich Bläschen, deren Sekret hoch ansteckend ist. Nach etwa fünf Tagen trocknen die Bläschen aus und es zeigen sich gelbliche Krusten. Meist ist eine Herpes-Zoster-Infektion nach vier bis acht Wochen überstanden.

Das Risiko für schwere Verläufe ist vor allem bei älteren Menschen erhöht. So kann es sein, dass sich bei einem geschwächten Immunsystem die Bläschen über den gesamten Körper verteilen. Sind Gesichts- oder Hörnerven betroffen, können Lähmungen oder eine Hörverminderung die Folge sein. Ist das Gesicht betroffen und breiten sich die Bläschen zu den Augen aus, sind ebenfalls schwere Komplikationen möglich. Auch kann sich eine Lungen-, Leber- oder Hirnhautentzündung ausbilden. Im schlimmsten Fall nimmt die Gürtelrose einen lebensbedrohlichen Verlauf.

Gürtelrose behandeln: Was können Ärzte tun?

Für die Gürtelrose-Behandlung kommen vor allem symptomlindernde Maßnahmen zur Anwendung, etwa gegen Fieber, Schmerzen und Juckreiz. Spezielle Medikamente gegen das Herpes-Zoster-Virus, sogenannte Virustatika, kommen vor allem

  • bei Menschen über 50 Jahre;
  • bei einer Gürtelrose im Kopf-Hals-Bereich;
  • bei einem geschwächten Immunsystem;
  • bei schweren Verläufen
  • oder einer Nierenschwäche zum Einsatz.

Wird die antivirale Therapie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags begonnen, können die Schmerzen gelindert und die Heilung beschleunigt werden.

Gürtelrose-Impfung: Impfung gegen Herpes Zoster

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2018 die Gürtelrose-Impfung für alle Personen ab 60 Jahren. Menschen mit Immunschwäche sowie chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, chronischen Magen-Darm-Erkrankungen oder rheumatoider Arthritis wird die Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen. Menschen, für die die Impfung gegen Gürtelrose aufgrund bestimmter Grunderkrankungen empfohlen ist, sollten mit ihrem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin die Impfung sowie den Impfzeitpunkt besprechen. Das ist vor allem in Hinblick auf Therapien von Bedeutung, welche die körpereigene Immunabwehr schwächen.

Übrigens: Gürtelrose kann man öfter bekommen. Daher ist die Gürtelrose-Impfung generell für Menschen in höherem Alter empfohlen - auch nach einer Gürtelrose-Erkrankung.

Herpes-Zoster-Impfung: So wird geimpft

Der Herpes-Zoster-Impfstoff enthält Virusbestandteile, aber keine abgeschwächten Viren. Geimpft wird mit zwei Impfdosen im Abstand von mindestens zwei und höchstens sechs Monaten. Da der Impfstoff noch recht neu ist, kann derzeit nicht sicher gesagt werden, wie lange der Impfschutz anhält und ob zu einem späteren Zeitpunkt eine Auffrischungsimpfung empfehlenswert ist. Bislang deuten Studienergebnisse darauf hin, dass der Impfschutz länger als vier Jahre anhält: Nach vier Jahren beträgt der Impfschutz noch 88 Prozent.

Impfung gegen Herpes Zoster: Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Impfreaktionen nach der Impfung sind möglich und klingen aber meist nach wenigen Tagen wieder ab. Dazu gehören Rötungen, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen sowie leichtes Fieber.

Ja, auch Menschen, die gegen Windpocken geimpft sind, können an einer Gürtelrose erkranken. Dies ist allerdings seltener der Fall als bei Menschen, die eine Windpocken-Infektion hatten.
In Deutschland erkranken jährlich etwa 300.000 Menschen an Gürtelrose. Schätzungen gehen davon auch, dass von zehn Menschen, die an Windpocken erkrankt sind, im Lauf des Lebens zwei an Gürtelrose erkranken. Besonders häufig sind Menschen über 50 Jahre betroffen. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter an, da das Immunsystem schwächer wird und sich die Varizella-Zoster-Viren dann leichter reaktivieren können.
Windpocken sind für Ungeborene eine Gefahr: Bekommt eine schwangere Frau in den ersten sechs Schwangerschaftswochen Windpocken, können die Varizella-Viren beim Ungeborenen schwere Fehlbildungen verursachen. Erkrankt die Schwangere um den Geburtstermin herum, kann das für das Ungeborene lebensbedrohlich sein: Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge, versterben bis zu 30 Prozent der Kinder. Anders ist das, wenn die werdende Mutter an Gürtelrose erkrankt. Die Gürtelrose während der Schwangerschaft ist für das Kind ungefährlich. Es ist nur die Flüssigkeit innerhalb der Bläschen infektiös - und verursacht Windpocken.
Infobox Impfen

Impfungen gehören in der Medizin zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Doch keine Impfung kann 100-prozentig vor der Krankheit schützen, gegen die geimpft wurde. Kommt es trotz Impfung zu einer Infektion, ist der Verlauf in der Regel milder als bei ungeimpften Personen. Auch wenn Impfungen in den meisten Fällen gut vertragen werden, ist nicht auszuschließen, dass Impfreaktionen oder Impfnebenwirkungen auftreten.


Haben Sie Fragen zu Impfungen, Impfschutz, Impfreaktionen oder Impfnebenwirkungen oder sind Sie unsicher, ob Auffrischungsimpfungen anstehen, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Nehmen Sie zum Gespräch den gelben Impfpass mit. Informieren Sie sich ausführlich über den Nutzen und mögliche Risiken, bevor Sie sich für oder gegen eine Impfung entscheiden.


Quellen:

Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster). Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).

Gürtelrose. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit: www.gesund.bund.de.

Windpocken / Gürtelrose. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de.

Gürtelrose-Impfung bei Erwachsenen. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.impfen-info.de.

Gürtelrose. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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