Tuberkulose: Symptome, Behandlung & Tuberkulose-Impfung
Was ist Tuberkulose?
Tuberkulose wird durch Bakterien aus der Familie der Mykobakterien verursacht. Der häufigste Erreger ist das Bakterium „Mycobacterium tuberculosis“. Die Tuberkulose-Bakterien werden über winzige Speicheltröpfchen übertragen, die beispielsweise beim Sprechen, Niesen, Husten oder Lachen in die Umgebungsluft gelangen. Von dort können sie von anderen Menschen eingeatmet werden (Tröpfcheninfektion). Besonders gefährdet für eine Ansteckung sind Kinder und immungeschwächte Personen. Die Tuberkulose-Erreger befallen vor allem die Lunge - was eine Lungenentzündung - mit möglicherweise schweren Verläufen - zur Folge haben kann. Doch auch andere Organe können betroffen sein, etwa die Hirnhäute, die Nieren, das Rippenfell, die Knochen oder die ableitenden Harnwege.
Wie gefährlich ist Tuberkulose?
Nur ein Teil der Tuberkulose-Infizierten entwickelt Symptome. Bis zu 90 Prozent der Infizierten merken nicht, dass sie die Tuberkulose-Bakterien in sich tragen. Bei den Personen, bei denen Tuberkulose ausbricht, ist die Therapie meist langwierig - aber erfolgreich. Selten, vor allem bei einem stark geschwächten Immunsystem, sind schwere Komplikationen bis hin zum Tod möglich, etwa eine Blutvergiftung (Sepsis), bei der die Bakterien über die Blutbahn in den gesamten Körper geschwemmt werden.
Tuberkulose-Symptome: Tuberkulose erkennen
Zu den Tuberkulose-Symptomen gehören:
- leicht erhöhte Körpertemperatur
- Schwächegefühl
- über längere Zeit anhaltender Husten (mit oder ohne Auswurf)
- selten blutiger Husten
- Brustschmerzen
- möglicherweise Atemnot
- Nachtschweiß
- Appetitverlust
- ungewollte Gewichtsabnahme
Aufgrund des Gewichtsverlusts, den viele Tuberkulose-Betroffene als Symptom aufweisen, wurde die Erkrankung früher als Schwindsucht bezeichnet.
Tuberkulose - in Deutschland ein Thema?
Weltweit erkranken jährlich etwa zehn Millionen Menschen an Tuberkulose. Etwa 1,5 Millionen Menschen sterben an der bakteriellen Infektion. Rund 86 Prozent aller Neuerkrankten leben in Afrika, Südostasien und der westlichen Pazifikregion. Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge, ist Tuberkulose „die weltweit häufigste tödliche bakterielle Infektionskrankheit bei Jugendlichen und Erwachsenen“. Besonders in Gebieten mit vielen HIV-Infizierten ist Tuberkulose verbreitet, da aufgrund der Immunschwäche eine hohe Ansteckungsgefahr besteht.
Auch die Behandlungsmöglichkeiten sind in den Risikogebieten oft unzureichend. Ein weiteres Risiko stellt die zunehmende Bildung von Resistenzen dar: Die Bakterien werden zunehmend unempfindlicher und widerstandsfähiger gegenüber Antibiotika. In Deutschland wurden im Jahr 2019 rund 4.800 Tuberkulose-Fälle gemeldet - das entspricht etwa sechs Tuberkulose-Kranken pro 100.000 Einwohner.
Tuberkulose-Impfung: Wer sollte sich gegen Tuberkulose impfen lassen?
In Deutschland wird seit 1998 keine Tuberkulose-Impfung mehr von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen. Das liegt zum einen daran, dass Deutschland kein Gebiet mit hohem Infektionsrisiko ist. Hinzu kommt, dass die Tuberkulose-Impfung ein Lebendimpfstoff ist. Das heißt, die Impfung enthält geringe Mengen abgeschwächte, aber vermehrungsfähige Erreger. Lebendimpfstoffe haben ein höheres Risiko für Nebenwirkungen. Daher sollten Nutzen und Risiko immer gründlich abgewogen werden. Auch hat der Impfstoff unter Umständen nur eine Wirksamkeit von 50 bis 80 Prozent.
Für Reisende kann die Impfung in manchen Fällen sinnvoll sein. Manche Länder fordern den Impfschutz sogar für die Einreise. In Deutschland selbst ist zwar kein Tuberkulose-Impfstoff (BCG-Impfstoff) zugelassen. Doch er ist international erhältlich und kann in Deutschland verimpft werden. Angaben des Robert Koch-Instituts zufolge treten zwei Drittel der weltweiten Tuberkulose-Fälle in Indien, Indonesien, China, den Philippinen, Pakistan, Nigeria, Bangladesch und Südafrika auf. Wer in diese Länder reist, sollte sich zuvor informieren, ob im individuellen Fall eine Tuberkulose-Impfung empfehlenswert - oder sogar gefordert ist. Ansprechpartner sind Hausärzte, Tropeninstitute sowie das Auswärtige Amt.
Quellen:
Tuberkulose. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit: www.gesund.bund.de.
Tuberkulose. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de.
Sie haben eine Frage zum Impfen? Finden Sie Antworten hier! Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.impfen-info.de.
Tuberkulose - auch hierzulande ein aktuelles Thema. Online-Information des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ): www.patienten-information.de.
Impfung. Online-Information des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK).
Tuberkulose. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).