Meningokokken C: Symptome, Behandlung & Meningokokken-Impfung
Was sind Meningokokken?
Eine Meningokokken-Infektion wird durch Bakterien ausgelöst. Die Bakterien „Neisseria meningitidis“ werden auch Meningokokken genannt. Die Erreger werden als Tröpfcheninfektion, seltener als Schmierinfektion übertragen. Eine Begegnung von Menschen ohne engen Kontakt führt in der Regel nicht zu einer Ansteckung. Die Erreger kommen bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Nasen-Rachen-Bereich vor, ohne Beschwerden zu verursachen.
Kommt es zu einer Infektion mit den Bakterien, hat das meist eine eitrige Hirnhautentzündung zur Folge, Meningitis genannt. Seltener kann sich eine Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln. In Deutschland sind Meningokokken-Erkrankungen selten – was unter anderem auf die Schutzimpfung zurückzuführen ist.
Meningokokken-Infektion: Symptome treten plötzlich auf
Bei einer Meningokokken-Infektion treten die Symptome meistens plötzlich auf und schreiten schnell fort. Zwei Verlaufsformen der Meningokokken-Erkrankung können einzeln oder zusammen auftreten:
- Etwa zwei Drittel der Betroffenen entwickeln eine Hirnhautentzündung. Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Lichtempfindlichkeit, Benommenheit, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Oftmals kommt es zu Nackensteifigkeit. Kreislaufversagen und Hauteinblutungen sind weitere mögliche Symptome einer Meningokokken-Infektion. Betroffene verspüren ein schwerstes Krankheitsgefühl. Bei Säuglingen kann sich die Fontanelle vorwölben. Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge, kommt es bei zehn bis zwanzig Prozent der Erkrankten zu Komplikationen. Das können Hirnnervenlähmungen, Krampfanfälle, Taubheit bei Kindern sowie Entwicklungsstörungen sein. Bei rund jedem zehnten Erkrankten im Säuglings- oder Kindesalter treten als Folge der Erkrankung Entwicklungsstörungen auf.
- Etwa ein Drittel der Meningokokken-Infizierten entwickelt eine Blutvergiftung, auch als Blutstrominfektion oder Sepsis bezeichnet. Über den Blutstrom werden die Meningokokken in den gesamten Körper geschwemmt und können Gewebe und Organe infizieren und zum Kreislaufschock und Organversagen führen. Hauteinblutungen sind besonders bei septischen Verläufen ein typisches Warnzeichen. Gliedmaßen sterben möglicherweise ab und müssen amputiert werden. An einer Sepsis stirbt etwa jeder zehnte Erkrankte, bei schweren Sepsis-Verläufen (Septischer-Schock) sogar jeder dritte.
- In etwa acht Prozent der Fälle kommt es zu einer Mischform beider Erkrankungen.
- Seltener treten im Rahmen von schweren Meningokokken-Erkrankungen auch Lungenentzündungen (Pneumonie), Herzmuskelentzündungen (Myokarditis), Herzklappenentzündungen (Endokarditis), Herzbeutelentzündungen (Perikarditis), Gelenkentzündungen (Arthritis) oder Knochenmarksentzündungen (Osteomyelitis) auf.
Verdacht auf Meningokokken-Infektion: Arzt kontaktieren
Hinweise auf eine Meningokokken-Infektion können hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und Schüttelfrost sein. Kontaktieren Sie bei solchen Beschwerden Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin. Bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion müssen die Betroffenen sofort in ein Krankenhaus. Die Meningokokken-Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Bei Bedarf wird die infizierte Person intensivmedizinisch betreut. Auch Kontaktpersonen werden vorbeugend mit Antibiotika behandelt.
Meningokokken: Wer ist besonders gefährdet?
Besonders gefährdet, eine Meningokokken-Infektion zu bekommen, sind Säuglinge im ersten Lebensjahr, Kleinkinder unter fünf Jahren sowie Jugendliche. Die höchste Erkrankungsrate liegt in den ersten beiden Lebensjahren. Deshalb ist die Meningokokken-Impfung im Säuglingsalter empfohlen. Doch auch Erwachsene können erkranken, wenn sie keinen Impfschutz aufweisen. Ist das Immunsystem geschwächt, liegt eine schlechte Hygienesituation vor, wird geraucht oder hat eine vorangegangene Virus-Infektion der Atemwege das Immunsystem bereits gefordert, steigt das Erkrankungsrisiko.
Meningokokken-Impfung schützt vor Infektion
Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen, die aufgrund ihrer Oberflächenstruktur in zwölf verschiedene Serogruppen (Untergruppen) unterteilt werden. Invasive Meningokokken-Erkrankungen werden dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge in den allermeisten Fällen durch Erreger der Serogruppen A, B, C, W, X und Y verursacht - in Deutschland derzeit fast ausschließlich durch B, C, W und Y. Die Typen B und C sind in Deutschland am häufigsten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt aufgrund der Schwere von Meningokokken-Erkrankungen, dem hohen Risiko für Komplikationen sowie der hohen Sterblichkeit die Impfung gegen Meningokokken C für alle Kinder im Alter von zwölf bis 23 Monaten.
Meningokokken-C-Impfung: Wie wird geimpft?
Seit dem Jahr 2006 empfiehlt die STIKO allen Kindern im zweiten Lebensjahr eine einmalige Impfung gegen Meningokokken C. Wer noch keine Meningokokken-Impfung erhalten habe, solle diese möglichst bald nachholen, so die STIKO. Neben Impfstoff-Typen gegen den Erreger der Serogruppe C ist in Deutschland zudem ein Impfstoff gegen die Serogruppen A, C, W und Y sowie gegen die Serogruppe B verfügbar. Bei bestimmten Grunderkrankungen oder geplanten Reisen in Gebiete mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko können diese Impfungen ebenfalls empfehlenswert sein, etwa für:
- Menschen mit Störungen des Immunsystems
- Reisende in Länder mit hoher Zahl an Meningokokken-Infektionen
- Laborpersonal
- Schüler und Studenten vor Auslandsaufenthalten in Länder mit einer Impfempfehlung
- Menschen, die nach Mekka pilgern möchten.
- Wenn regionale Meningokokken-Infektionen zunehmen.
- Nach dem Kontakt mit Erkrankten – sofern man noch nicht geimpft ist.
Wer unsicher ist, ob für ihn eine Meningokokken-Impfung gegen die Serotypen ACWY und/oder B empfohlen ist, kann mit seinem Hausarzt oder seiner Hausärztin in Kontakt treten und eine Impfberatung wahrnehmen.
Muss eine Meningokokken-Impfung aufgefrischt werden?
Die Impfung muss nicht aufgefrischt werden. Nach der einmaligen Impfung gegen Meningokokken im Alter zwischen zwölf Monaten oder älter bleibt der Impfschutz anhaltend bestehen.
Quellen:
Meningokokken. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de.
Meningokokken-Impfung bei Kindern. Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.impfen-info.de.
Aufklärung über die Impfung gegen Meningokokken C mit NeisVac-C. Online-Information des Forums Impfen.
Meningokokken-Impfstoffe. Online-Information des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).
Schutzimpfung gegen Meningokokken: Häufig gestellte Fragen und Antworten. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Meningokokken, invasive Erkrankungen (Neisseria meningitidis). Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).