Gelbfieber: Symptome, Behandlung & Gelbfieber-Impfung
Was ist Gelbfieber?
Gelbfieber tritt vor allem in Afrika sowie in Mittel- und Südamerika auf. Die Viruserkrankung wird durch das Gelbfiebervirus (Arbovirus aus der Familie der Flaviviren) ausgelöst. Die übertragenden, tagaktiven Stechmücken infizieren sich durch den Stich bei Affen (Dschungel-Gelbfieber) oder durch den Stich eines infizierten Menschen (Stadt-Gelbfieber) und übertragen die Viren dann über weitere Stiche auf den Menschen. Gelbfieber kann zu schweren Krankheitsverläufen führen, die tödlich enden können. Meist zeigen sich nach etwa drei bis sechs Tagen nach dem Stich die ersten Symptome. Während bei manchen Gelbfieber-Betroffenen keine Beschwerden auftreten, haben andere einen leichten oder schweren Verlauf. Vor allem Kinder zeigen milde Verläufe.
Üblicherweise verläuft Gelbfieber in zwei Phasen. Die Infektion beginnt mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen. Bei etwa 15 Prozent der Gelbfieber-Betroffenen entwickelt sich – teils nach einer kurzzeitigen Verbesserung der Symptome – eine toxische Phase, die zum Tod der Erkrankten führen kann.
Wo kommt Gelbfieber vor?
Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge, erstreckt sich die Gelbfieberzone Afrikas etwa von 15° nördlicher bis 18° südlicher Breite. Zu den Ländern mit einem Risiko für die Übertragung des Gelbfieber-Virus gehören Angola, Äquatorialguinea, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Sudan, Togo, Tschad, Uganda und Zentralafrikanische Republik.
In Zentral- und Südamerika umfasse der Gelbfiebergürtel zwölf Länder sowie zusätzlich einzelne Inseln in der Karibik. Besonders betroffen seien in dieser Region die Länder Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Peru. In Asien seien bislang keine Fälle von Gelbfieber bekannt geworden.
Gibt es Gelbfieber in Deutschland?
In Deutschland sind Gelbfieber-Fälle extrem selten und reiseassoziiert. Das heißt, Reisende bringen die Infektion nach der Reise in ihre Region mit. Die Gelbfieber-Impfung kann Menschen, die in Risikogebiete reisen, vor einer Infektion schützen.
Wie gefährlich ist Gelbfieber?
Gelbfieber kann einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO treten weltweit jedes Jahr etwa 200.000 Gelbfieberinfektionen auf. Etwa 60.000 Infizierte sterben an Gelbfieber. Laut dem RKI liegt die Gesamtsterblichkeit bei 10 bis 20 Prozent.
Wichtig zu wissen: Gelbfieber ist nicht ansteckend. Es wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Das Virus gelangt über Stechmücken in den menschlichen Körper. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kann in sehr seltenen Ausnahmefällen über eine Blutspende passieren.
Gelbfieber: Symptome der Reisekrankheit
Gelbfieber zeigt sich zuerst durch Fieber, das bei 39 bis 40 Grab Celsius liegt. Grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gliederschmerzen treten auf. Ebenso können ein verlangsamter Herzschlag und Nasenbluten hinzukommen. Nach drei bis vier Tagen verbessern sich die Symptome. Die Mehrzahl der Gelbfieber-Betroffenen wird anschließend gesund – und ist nach durchgemachter Infektion ein Leben lang immun.
Bei etwa 15 Prozent der Betroffenen schließt sich die zweite Phase der Gelbfieber-Infektion an: die toxische Phase. Diese ist durch ein besonders schweres Krankheitsbild gekennzeichnet. Das Fieber steigt weiter, der Puls fällt ab. Es können starke Blutungen auftreten, etwa im Magen-Darm-Trakt, im Rachenraum, in der Nase, in der Haut und an anderen Organen. Bluterbrechen und blutige Durchfälle können hinzukommen.
Gelbfieber schädigt die Leber
Die Leber ist ebenfalls beeinträchtigt. Betroffene entwickeln eine Gelbsucht, medizinisch Ikterus genannt. Die Haut sowie das Weiß der Augen färben sich gelb, da die Leber das Bilirubin, den roten Blutfarbstoff, nicht mehr abbauen kann. Der Name „Gelbfieber“ ist vermutlich auf die Gelbsucht zurückzuführen. Neben der Leber können auch die Nieren Schaden nehmen – bis hin zum kompletten Nierenversagen.
Neurologische Beeinträchtigungen können die zweite Gelbfieber-Phase ebenfalls begleiten. Diese zeigen sich häufig als Sprachstörungen, Bewegungsstörungen, Krämpfe, Schwindel, Zittern sowie unkontrollierbare Augenbewegungen. In der zweiten Phase drohen Schock und Multiorganversagen.
Wie wird Gelbfieber behandelt?
Es gibt keine Behandlung, die Gelbfieber ursächlich therapieren kann. Die Gelbfieber-Behandlung erfolgt über die Linderung der Symptome – nicht selten intensivmedizinisch. Doch trotz moderner intensivmedizinischer Maßnahmen sind vorliegenden Daten zufolge bislang etwa 50 Prozent der deutschen Reiserückkehrer mit schwerem Krankheitsverlauf verstorben. Neben Mückenschutzmaßnahmen spielt die Gelbfieber-Impfung eine wichtige Rolle bei der Gelbfieber-Vorbeugung.
Gelbfieber-Impfung: Wie wird geimpft?
Die Gelbfieber-Impfung ist ein Lebendimpfstoff. Das heißt, die Gelbfieber-Impfung enthält geringe Mengen vermehrungsfähiger Gelbfieber-Viren, die so abgeschwächt wurden, dass sie in der Regel keine Infektion verursachen können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Gelbfieber-Impfung Reisenden in Gelbfieberinfektionsgebiete. Auch ist es möglich, dass bestimmte Länder die Gelbfieber-Impfung zur Einreise fordern. Das Auswärtige Amt sowie Gelbfieber-Impfstellen können weiterhelfen.
Die Gelbfieber-Impfung erfolgt über eine einmalige Impfung. Diese muss von einer zugelassenen Gelbfieber-Impfstelle erfolgen. Die Gelbfieber-Impfung sollte mindestens zehn Tage vor der Einreise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet durchgeführt werden. Kinder, die älter als sechs Monate sind, können unter strenger Indikationsstellung geimpft werden.
Gelbfieber-Impfung: Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Es sind zwei sehr seltene, aber schwere Nebenwirkungssyndrome nach der Gelbfieber-Impfung bekannt: die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte neurologische Erkrankung und die Gelbfieber-Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung. Erstere kommt fast nur bei Säuglingen vor, daher das Impfverbot für Säuglinge unter neun Monaten. Die Vakzine-assoziierte viszerale Erkrankung entspricht klinisch einer Gelbfieberinfektion. Die Häufigkeit liegt dem Robert Koch-Institut zufolge vermutlich bei einer Person von einer Million Geimpften.
Impfreaktionen, die bei Impfungen häufig auftreten und die nach wenigen Tagen meist wieder nachlassen, sind Rötungen, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden sowie Muskel- und Gliederschmerzen. Diese Reaktionen zeigen an, dass sich der Körper mit der Impfung auseinandersetzt und einen Immunschutz aufbaut.
Quellen:
Gelbfieber. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Welche unterschiedlichen Impfstoffe gibt es? Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): impfen-info.de.
Aufklärungsmerkblatt und Einverständniserklärung vor Impfung gegen Gelbfieber. Online-Information des Auswärtigen Amts.
Gelbfieber. Online-Information von tropeninstitut.de.
Schutzimpfung gegen Gelbfieber: Häufig gestellte Fragen. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Gelbfieber. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG).
Impfung gegen Gelbfieber. Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI).
Gelbfieber: Infos zu Reisen und Impfung. Online-Information des ADAC.