Denguefieber: Symptome, Vorbeugung und Dengue-Impfung
Was ist Dengue?
Dengue ist eine Viruserkrankung, die von tagaktiven Stechmücken, vor allem der Gattung Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), seltener von Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke), übertragen wird. Wichtig zu wissen: Auch nachts können die Mücken von Licht angezogen werden. Diese Mücken leben vorwiegend in Städten, sodass es dort zu großen Ausbrüchen kommen kann – vor allem in der Regenzeit. Experten gehen davon aus, dass sich jährlich weltweit etwa 400 Millionen Menschen mit dem Dengue-Virus infizieren.
Wie gefährlich ist Dengue?
Etwa 25 Prozent der Betroffenen erkranken mit klinischen Symptomen. Die meisten Menschen erkranken symptomlos oder entwickeln eine leichte fieberhafte Erkrankung. Bei einem kleinen Teil entwickelt sich eine schwere Verlaufsform des Denguefiebers. Eine spezifische Therapie gibt es nicht. Die Behandlung hat die Linderung der Symptome sowie die Therapie möglicher Komplikationen im Fokus. Eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Fiebersenkende Mittel sowie Schmerzmedikamente lindern die Beschwerden. Ein schwerer Verlauf muss intensivmedizinisch betreut werden.
In welchen Ländern tritt Dengue auf?
In Deutschland selbst tritt Dengue nicht auf. Die Viruserkrankung wird von Reisen mitgebracht und gehört somit zu den reiseassoziierten Erkrankungen. Wie hoch das Risiko ist, auf der Reise an Dengue zu erkranken, ist abhängig vom Reiseland, der Reisedauer, der Saison, der Dengue-Situation vor Ort und den durchgeführten Mückenschutz-Maßnahmen. Die Hauptinfektionsländer für deutsche Patienten sind beliebte Reiseländer in Süd- und Südost-Asien, sowie Süd- und Mittelamerika. In Deutschland werden pro Jahr 600-800 Fälle von reiseassoziiertem Denguefieber gemeldet. Nur wenige erkranken schwer.
Denguefieber: Symptome, die auf Dengue hindeuten
Wie bereits angedeutet, erkranken die meisten Menschen symptomlos. Bei einem kleinen Teil der Infizierten kommt es zu einem schweren Verlauf. Es treten starke Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Bluterbrechen, blutende Schleimhäute, Herzrasen, Erschöpfung und Unruhe auf. In schweren Fällen kann es zu einem lebensgefährlichen Schock kommen.
Es sind zwei Formen der Dengue-Erkrankung bekannt. In den meisten Fällen zeigt sich das klassische Denguefieber. Etwa drei bis zehn Tagen nach dem Stich treten hohes Fieber, ein Masern-ähnlicher Hautausschlag sowie starke Kopf-, Knochen- und Gliederschmerzen auf. Die Dengue-Symptome ähneln einer Grippe. Nach fünf bis sieben Tagen klingt die akute Phase langsam ab. Der Hautausschlag kann dennoch erneut auftreten. Schwäche und Müdigkeit können die Betroffenen noch mehrere Wochen begleiten.
Dengue Hämorrhagisches Fieber: schwere Verlaufsform
Deutlich gefährlicher ist die zweite Verlaufsform des Denguefiebers. Mediziner sprechen von Dengue Hämorrhagischem Fieber (DHF). Dieses kann im Extremfall zu einem lebensbedrohlichen Schock führen, dem Dengue Schock Syndrom (DSS). Schwere Verläufe sind dem Auswärtigem Amt zufolge bei wiederholten Dengue-Erkrankungen mit einem anderen Subtypen, aber auch bei Erstinfektion möglich. Der Krankheitsverlauf ist zunächst wie beim „klassischen Denguefieber“. Doch die erhoffte Besserung der Symptome bleibt aus.
Unruhe, Angst, kalter Schweiß und Herzrasen steigern sich zum Vollbild eines Schocks. Ursache ist ein fehlgeleitetes Immunsystem. Die Antikörper, die sich nach der ersten Dengue-Infektion gebildet haben, richten sich gegen den eigenen Körper. Unbehandelt verlaufen DHF und DSS oft tödlich. Mit intensivmedizinischer Behandlung können bis zu 99 Prozent der Betroffenen überleben.
Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge, wurden im Jahr 2019 drei Fälle übermittelt, die die Kriterien für einen hämorrhagischen Verlauf erfüllten: Alle drei Patienten hatten sich in Thailand infiziert, für zwei von ihnen liegt die Information vor, dass sie stationär behandelt werden mussten. Fälle von Dengue-Schock-Syndrom oder Todesfälle an Denguefieber wurden laut RKI 2019 nicht übermittelt.
Brauche ich die Dengue-Impfung?
Gegen das Denguefieber ist der Dengue-Impfstoff „Dengvaxia“ zugelassen. Bei dem Degue-Impfstoff handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, der gegen alle vier Denguevirus-Serotypen gerichtet ist. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat im Oktober 2018 die Dengue-Impfung für den europäischen Markt zugelassen. Wie das Robert Koch-Institut mitteilt, hat die Dengue-Impfung in Deutschland „in der Zulassung keine Indikation für die Anwendung bei Reisenden“. Die Anwendung als Reiseimpfung wäre somit ein Off-label-Gebrauch.
Wie auf der Reise vor Dengue schützen?
Wie schützen sich Reisende am besten vor Denguefieber? Dengue wird durch Stechmücken übertragen. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist daher ein konsequenter Mückenschutz. Hierzu gehören das regelmäßige Eincremen mit Mückenschutzmitteln, sogenannten Repellentien, die Imprägnierung von Kleidung mit entsprechend dafür hergestellten Mückenschutzmitteln sowie der Schutz des Bettes durch ein Moskitonetz. Mückenschutzgitter an den Fenstern erhöhen den Schutz ebenfalls.
Tipp: Lassen Sie sich in der Apotheke zu einem entsprechendem Mückenschutzspray oder einer Mückenschutzcreme beraten. Auch im Reiseland selbst können Sie gute Empfehlungen erhalten.
Quellen:
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Dengue und zur Impfung. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).
Epidemiologisches Bulletin 2020 zu reiseassoziierten Krankheiten 2019 des Robert Koch-Instituts (RKI).
Denguefieber. Merkblatt des Auswärtigen Amts.
Merkblatt für Beschäftigte und Reisende. Verhütung von Infektionskrankheiten durch Schutz vor Insektenstichen (Expositionsprophylaxe). Online-Information des Auswärtigen Amts.
Denguefieber. Online-Information von gesund.bund.de, einem Angebot des Bundesministeriums für Gesundheit.