Das sind die Symptome einer Eileiterschwangerschaft
Eileiterschwangerschaften enden meist früh
Von den meisten Eileiterschwangerschaften bekommt die Mutter überhaupt nichts mit, da der Embryo frühzeitig abstirbt. Das liegt daran, dass die Nährstoffversorgung des Embryos in der dafür nicht ausgelegten Schleimhaut des Eileiters nicht so gut ist wie in der des Uterus. Das gilt insbesondere für die engen Teile des Ovidukts außerhalb der Ampulle.Bei einem frühzeitigen Tubarabort wird der tote Embryo resorbiert oder abgestoßen, sodass es zu einer Fehlgeburt kommt. Die zutage tretenden Reste sind meistens klein und unauffällig und werden oftmals nicht bemerkt. Erst wenn er größer ist, gelangen die Reste zusammen mit Blutungen in den Bauchraum oder droht ein Eileiterbruch mit schwerwiegenden Komplikationen.
Erste Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft: Keine Symptome!
Eine Eileiterschwangerschaft teilt das Schicksal vieler Schwangerschaften: Anfangs wird sie selten registriert. Erst wenn die Menstruation ausbleibt machen Frauen einen Schwangerschaftstest oder gehen zum Gynäkologen.In den ersten Wochen verläuft die Eileiterschwangerschaft ohne Symptome und schmerzfrei. Konnte sich die Zygote erfolgreich in die Schleimhaut des Eileiters einnisten, wächst der Embryo normal und bildet Plazenta und Fruchtblase, so lange die Versorgungssituation dies erlaubt.Die junge Plazenta produziert das typische Schwangerschaftshormon Choriogonadotropin (hCG) und gibt es an das Blut ab.
Im Körper verteilt sorgt es für die schwangerschaftstypischen hormonellen Umstellungen und signalisiert der Gebärmutter, dass sie ihre Schleimhaut nicht wie bei der Periode abstoßen soll.Beide Nieren scheiden einen Teil des Choriogonadotropins mit dem Urin aus, über den es sich mithilfe der handelsüblichen Schwangerschaftstests nachweisen lässt.
Daher sind Schwangerschaften bereits beim Ausbleiben der Regel sicher nachweisbar - egal, ob die hCG-produzierende junge Plazenta regelgerecht in der Gebärmutterschleimhaut sitzt oder wie bei extrauterinen Schwangerschaften an anderer Stelle. Bereits vor Ausbleiben der Monatsblutung ist ein Nachweis im Blut möglich. Einen Unterschied zum hCG-Spiegel einer normalen Schwangerschaft gibt es weder im Blut noch im Urin.
Mit der bei Schwangerschaften üblichen Ultraschalluntersuchung lässt sich ein Embryo frühestens in der dritten, meist erst ab der fünften Schwangerschaftswoche nachweisen. Erst wenn er so weit herangewachsen ist, dass der Gynäkologe ihn sicher in der Gebärmutter lokalisieren kann, ist eine Eileiterschwangerschaft zweifelsfrei auszuschließen. In diesem Stadium hat die Frau bereits die typischen subjektiven Symptome einer Schwangerschaft wie Spannungsgefühl in der Brust und morgendliche Übelkeit.
Typisches Symptom einer Eileiterschwangerschaft: Blutungen
Das Choriongonadotropin sorgt dafür, dass die vor dem Eisprung aufgebaute, gut durchblutete Gebärmutterschleimhaut erhalten bleibt und nicht durch die Menstruation verloren geht. Für einen darin eingenisteten Embryo wäre das fatal.War der Schwangerschaftstest positiv, sollten menstruationsähnliche und unregelmäßige Schmierblutungen demzufolge nicht auftreten.
Geschieht es trotzdem, ist das als Warnsignal zu werten.Dieses Symptom, in Form von Blutungen finden statt, sobald die Eileiterschwangerschaft eine kritische Größe erreicht und die Blutversorgung nicht mehr ausreicht. Das ist meistens in der vierten, spätestens in der achten Schwangerschaftswoche der Fall. In der Folge sterben Embryo und Plazenta ab. Dadurch fällt der Blutspiegel der Schwangerschaftshormone ab, welche die hoch aufgewachsene Gebärmutterschleimhaut erhalten haben. Die Gebärmutter beginnt mit der Abstoßung, wie sie es normalerweise am Ende der Periode tut.Daher gilt eine vaginale Blutung, die sechs bis acht Wochen nach der letzten Regelblutung auftritt, als Kardinalsymptom einer Eileiterschwangerschaft.
Symptom einer Eileiterschwangerschaft: Bauchschmerzen
Als zusätzliche Symptome treten bei solchen Blutungen leichtes Fieber, vor allem aber einseitige Bauchschmerzen auf. Spätestens dann muss der behandelnde Frauenarzt unbedingt eine eingehende Untersuchung vornehmen und andere Erkrankungen ausschließen.
Auch bei einigen Darmerkrankungen wie Blinddarmentzündungen und Divertikulitis oder bei Nieren- und Gallenkoliken kommt es zum "akuten Abdomen". Damit bezeichnet die Medizin starke Bauchschmerzen, die mit Berührungsempfindlichkeit und Abwehrspannung der Bauchdecke einhergehen und den Kreislauf beeinträchtigen.Handelt es sich tatsächlich um eine Eileiterschwangerschaft, sind diese oft extremen Bauchschmerzen Folgen von Tubarabort und Eileiterruptur.
Komplikationen der Eileiterschwangerschaft: Eileiterbruch und Schock
Ein großer Embryo wird nicht mehr resorbiert oder über die Gebärmutter ausgeleitet, sondern gelangt über die offene Stelle zwischen Eileiter und Eierstock in den Bauchraum. In anderen Fällen zerreißt er die Wandung des zu eng gewordenen Eileiters (Eileiterbruch, Tubarruptur). Erleichtert wird das durch eine proteolytischen Andauung der Tubenwand.
Diese Vorgänge erfassen auch die darin verlaufenden Äste der Eierstockarterie (Arteria ovariaca) und Gebärmutterarterie (Arteria uterina) und verursachen erhebliche Einblutungen in die Bauchhöhle.Bauchfell (Peritoneum) und Zwerchfellnerv (Nervus phrenicus) reagieren mit einer Reizung auf das eindringende Blut. Das äußert sich mit akutem Abdomen und der typischen Symptomatik eines hämorrhagischen Schocks: Die Patientin wird kaltschweißig, zittert, ist kurzatmig, hat rasenden Puls und wird gegebenenfalls ohnmächtig.Spätestens in diesem Zustand ist die Eileiterschwangerschaft durch die Einblutung in die Bauchhöhle mit Ultraschall erfassbar.
Eile ist geboten, denn ohne sofortige operative und intensivmedizinische Behandlung besteht unmittelbare Lebensgefahr: Unbehandelt droht Tod durch Kreislaufversagen.