Untersuchungen in der Schwangerschaft
Schwangerschaft Untersuchungen: Erstuntersuchung (Ultraschall, Abstrich) - 5. SSW
In der fünften Schwangerschaftswoche dient die Erstuntersuchung der zuverlässigen Feststellung einer Schwangerschaft. Der Arzt ermittelt in einer Anamnese den gesundheitlichen Ist-Zustand. Ein Abstrich schließt Erkrankungen wie Krebs, Chlamydien oder Syphilis aus. Antikörper und Rhesusfaktor werden ermittelt. Zu allen Untersuchungen gehören Gewichtskontrolle und Blutdruckmessung.
Auffälligkeiten bei der Blutdruckmessung, wie beispielsweise Bluthochdruck, können ein Anzeichen für eine Form der Gestose (Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom) sein. Gestosen sind fälschlicherweise unter der Bezeichnung "Schwangerschaftsvergiftung" bekannt. Sie können in jedem Stadium auftreten und mit Nierenfunktions-, Leberstörungen, Krampfanfällen und übermäßiger Übelkeit mit anhaltendem Erbrechen einhergehen. Die Früherkennung von Gestosen hilft, Schäden am Ungeborenen und der Mutter zu verhindern. Im Mutterpass werden die Folgeuntersuchungen eingetragen.
Erfahren Sie hier mehr zu Bluthochdruck in der Schwangerschaft.
Schwangerschaft Untersuchungen: 9. - 12. Schwangerschaftswoche - Herzrhythmus messen und Position des Embryos
Jetzt beginnt die Zeit, in der sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet. Er ist gegen Ende der 12. Woche etwa faustgroß, der Bauch wölbt sich, der Embryo beginnt, sich zu bewegen. Hier kann die Geburt bereits geplant werden: Der Arzt kann den voraussichtlichen Geburtstermin errechnen und misst den Herzrhythmus. Kontinuierliche Urinkontrollen sind wichtig, um krankhafte Veränderungen auszuschließen, die Hinweise auf eine Gestose geben.
Im Ultraschall sind Gliedmaßen und Organe gut sichtbar. Nackenfaltenmessung (NT-Screening), Ersttrimester-Screening, Triple-Tests gehören zu den optionalen Untersuchungen, die man in dieser Etappe machen kann. Diese Vorsorgeuntersuchungen dienen dazu, Chromosomenstörungen und Down-Syndrom (Trisomie 21) abzuklären und sind in der Regel eine Privatleistung.
Nach dem Ersttrimesterscreening empfiehlt es sich, die Planung der Entbindung in die Hand zu nehmen: welche Art der Entbindung kommt infrage? Ist eine Hausgeburt das richtige für mich oder ziehe ich die Überwachung in einem Krankenhaus vor? Eine Hebamme kann zu diesen Fragen beraten, Tipps zur Vorbeugung von Komplikationen geben (Dammriss, falsche Lage) und die Vorsorgeuntersuchungen durchführen.
Schwangerschaft Untersuchungen: 16. - 18. Schwangerschaftswoche - Fruchtwasseruntersuchung
Das Fruchtwasser in der Fruchtblase gibt Auskunft über potenzielle genetische Defekte des Ungeborenen. Die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) gehört nicht zu den Standard-Untersuchungen, also nicht notwendigerweise eine Kassenleistung. Diese Vorsorgeuntersuchung kann äußerst wichtig sein für Frauen, die nach dem 35. Lebensjahr schwanger werden, im Falle eines Verdachts auf eine Chromosomenstörung (familiäre Vorbelastung) oder bei einer Rhesus-Unverträglichkeit.
Vorsorgeuntersuchungen wie Fruchtwasseruntersuchungen finden nur unter örtlicher Betäubung statt. Mit einer Punktionsnadel, die durch die Bauchdecke hindurch bis zur Fruchtblase gelangt, entnimmt der Arzt eine kleine Menge Fruchtwasser. Über Ultraschall überwacht er die Punktion. Die Zeit nach der 15. SSW gilt als ausreichend sicher, um den Fötus nicht zu schädigen. Ein solcher Eingriff stellt immer ein Risiko dar. Der Facharzt klärt auf und empfiehlt diese Untersuchung nur bei Vorliegen eines triftigen Verdachts.
Schwangerschaft Untersuchungen: 19. - 22. Schwangerschaftswoche - Das Geschlecht bestimmen
Ob Sie das Geschlecht vorab wissen möchten, liegt allein bei Ihnen. Viele lassen sich überraschen, manche sind zu neugierig und möchten am liebsten sofort Bescheid wissen. Jedenfalls ist ab der 19. Schwangerschaftswoche die Bestimmung des Geschlechts möglich. In dieser Etappe ist eine große Ultraschalluntersuchung angesagt. Auch eine 3D und 4D-Ultraschalluntersuchung ist möglich, aber eine kostenpflichtige Leistung. Die heutige Technologie für derartige Schwangerschaftsuntersuchungen ist weit fortgeschritten und fasziniert mit sehr plastischen Bildern vom Ungeborenen. Diese - vielleicht einmalige - Gelegenheit sollten sich werdende Eltern nach Möglichkeit nicht entgehen lassen.
Schwangerschaft Untersuchungen: 24. - 27. Schwangerschaftswoche - Glukosetoleranztest
Der orale Glukosetoleranztest (OGtt) in der Pränataldiagnostik ist da, um zu erkennen, ob Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) vorliegt. Plasma und Blutzucker werden überprüft. Gestationsdiabetes kann eine vorübergehende Erkrankung sein, die aber behandelt werden muss. Sie verhindert Früh- und Fehlgeburten, Geburtstraumata sowie neurologische Schäden des Kindes durch Unterzuckerung.
Lesen Sie in diesem Artikel alles Wichtige rund um Schwangerschaftsdiabetes.
Risikogruppen und -faktoren sind:
- Frauen ab 45 Jahren
- Frauen mit Übergewicht
- Bluthochdruck
- Vorliegende Herz- und Gefäßerkrankungen
- Familiäre Vorbelastung
Schwangerschaft Untersuchungen: 29. - 32. Schwangerschaftswoche und darüber - Wehen-Messung und Kontrolle der Herztöne (CTG)
Das CTG (Cardiotokographie) gibt die Herztöne des Ungeborenen wieder. Die Wehen können jetzt ermittelt werden. Ab der 32. Schwangerschaftswoche finden Untersuchungen alle 2 Wochen bei dem Frauenarzt- oder der ärztin statt. Nach Überschreitung des Geburtstermins sind die Schwangerschafts Untersuchungen in kürzeren Intervallen notwendig, um den Zustand des Kindes zu überprüfen. Eine laufende Überwachung der Herztöne ist ab jetzt Routine der Pränataldiagnostik. Blutdruck, Harn- und Blutuntersuchungen, Tests auf bakterielle Infektionen (Streptokokken) und eine Untersuchung auf Hepatitis-B gehören zur Vorsorge. Sind alle Etappen überstanden, steht der lang ersehnten Entbindung des Babys nichts mehr im Wege.