Wann ein Darmverschluss droht
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Wann ein Darmverschluss droht

Bei einem Darmverschluss, medizinisch Ileus, handelt es sich um eine teilweise oder vollkommene Unterbrechung der Darmpassage. Ärzte unterscheiden dabei den mechanischen Darmverschluss und die Darmlähmung. Was Sie über den Darmverschluss wissen müssen.

Was ist ein Darmverschluss?

Bei einem Darmverschluss ist die Darmpassage teilweise oder komplett verschlossen. Der Speisebrei kann nicht mehr weitertransportiert werden und staut sich auf. Mediziner unterscheiden zwischen dem mechanischen Darmverschluss und der Darmlähmung.

  • Mechanischer Darmverschluss (mechanischer Ileus): Blockierung des Darms infolge von Tumoren, Polypen oder Fremdkörpern.
  • Darmlähmung (paralytischer Ileus): Der Darm ist infolge von Erkrankungen in seiner normalen Bewegung eingeschränkt beziehungsweise ganz außer Kraft gesetzt.

Ein Darmverschluss ist lebensgefährlich und ein akuter Notfall. Er zählt zu den gefährlichsten Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts. Ein Darmverschluss muss sofort behandelt werden. Die Sterblichkeit beträgt zwischen zehn bis 15 Prozent. Der Darmverschluss ist aus drei Gründen riskant: 

  • Er kann zu einem Kreislaufschock führen
  • Es kann eine Bauchfellentzündung durch austretende Darmbakterien auftreten
  • Bakterien können in die Blutbahn gelangen und zu einer Blutvergiftung führen

Risikofaktoren: Ursachen für einen Darmverschluss

Der mechanische Ileus kann durch gut- oder bösartige Tumoren verursacht sein. Auch Fremdkörper wie Gallensteine, Kotballen oder Würmer können den Darm verschließen und den Transport des Stuhls stoppen. Narbige Verwachsungen nach operativen Eingriffen sowie Darmverschlingungen, Bauchwandbrüche sowie ein Abknicken des Darms kommen als Auslöser des mechanischen Darmverschlusses ebenfalls in Frage. 

Die Darmlähmung hingegen tritt häufig in Verbindung mit schweren entzündlichen Erkrankungen auf. Dazu zählen zum Beispiel 

  • akute Bauchspeicheldrüsenentzündungen
  • Blinddarmentzündungen
  • Nieren- und Gallenkoliken 
  • Entzündungen nach Bauch- oder Darmoperationen

Auch Vergiftungen, ausgelöst durch Alkohol, Medikamente oder verdorbene Lebensmittel können eine Darmlähmung auslösen. 

Darmverschluss- Symptome: Wann einen Arzt rufen?

Symptome, die auf einen Darmverschluss hindeuten, sind:

  • sehr starke und zunehmende Schmerzen im Bauchraum
  • ein stark geblähter Bauch (Trommelbauch)
  • ausbleibende Blähungen und kein Stuhlgang
  • keine Darmgeräusche (Darmlähmung) oder extrem laute Darmgeräusche (mechanisch bedingter Darmverschluss)
  • Übelkeit und Erbrechen, möglicherweise sogar Stuhlerbrechen
  • Aufstoßen
  • Fieber

Dann sollte man auf jeden Fall einen Arzt rufen und zuerst nichts mehr essen und trinken.

Das macht der Arzt beim Darmverschluss

Gelingt es den Ärzten nicht, den Darmverschluss mit Hilfe von Medikamenten oder durch Einläufe zu lösen, muss operiert werden. Wie die Operation erfolgt, hängt von der Ursache des Darmverschlusses ab. Über mögliche Risiken klärt der Arzt im Vorfeld auf. Nach einem operativen Eingriff wird der Patient einige Tage über einen Tropf ernährt. Die normale Ernährung kann erst dann wieder erfolgen, wenn sich der Darm regeneriert hat und die Darmbewegung wieder einsetzt.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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