Was ist Ferritin? Die wichtigsten Infos zum Speichereiweiß für Eisen
Bei Verdacht auf Eisenmangel den Ferritin-Wert ermitteln
Ferritin spielt im Zusammenhang mit der Eisenversorgung des Organismus eine wichtige Rolle. Es befindet sich gebunden im Blut sowie in den Zellen von Leber, Milz und Knochenmark. Das Molekül ist der wichtigste Eisenspeicher im Körper, ein Ferritin-Molekül kann mehrere Tausend Eisenmoleküle umhüllen. Für den Transport von Eisen im Organismus ist das Eiweiß Transferrin verantwortlich.
Besteht Verdacht auf Eisenmangel oder auch Eisenüberladung, gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Ferritin-Konzentration. Der Ferritin-Wert, der in Mikrogramm pro Liter (μg/l) angegeben wird, ermöglicht dem Arzt eine erste Einschätzung des Eisenstoffwechsels.
Ferritin-Normwerte: Alles in Ordnung?
Der Ferritin-Messwert ist abhängig von mehreren Faktoren wie Alter des Patienten, Erkrankungen, Messmethode und Tageszeit. Er muss zudem immer im Zusammenhang mit anderen Blutwerten betrachtet werden. Die folgenden Werte gelten als Ferritin-Normwerte und dienen der groben Orientierung:
- Kinder unter 13 Jahre: 24 bis 130 μg/l
- Frauen: 10 bis 120 μg/l
- Männer: 20 bis 250 μg/l
Worauf deuten zu niedrige oder zu hohe Ferritin-Werte hin?
Entspricht der Ferritin-Wert nicht dem Normwert, kann das verschiedene Ursachen haben. Ist der Ferritin-Spiegel im Blutserum zu niedrig, deutet das auf geleerte Eisenspeicher hin. Zur Risikogruppe für Eisenmangel gehören Blutspender, Schwangere, Frauen mit starker Menstruation, Dialysepatienten sowie Vegetarier und Veganer. Potenzielle Auslöser für Eisenmangel sind:
- zu geringe Eisenaufnahme durch einseitig Ernährung
- Verdauungsbeschwerden
- Blutverlust durch innere Blutungen (zum Beispiel bei einem Magengeschwür)
- Eisenverwertungsstörung
- Eisenverteilungsstörung
Zu den möglichen Folgen von Eisenmangel gehören:
- beeinträchtigte Körperfunktionen
- Störungen des Stoffwechsels
- anhaltende Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- gestörtes Nagel- und Haarwachstum.
Überschreitet die Ferritin-Konzentration im Blut die Normwerte, besteht der Verdacht auf Eisenüberladung, die negative Auswirkungen auf den Organismus haben kann. Zu hohe Ferritin-Werte können auf Blutarmut, chronische Entzündungen, Infektionen und Tumore hindeuten. Eventuell wurden auch Eisenpräparate überdosiert. Um sicher zu gehen, sollte Betroffene ihre Laborwerte ausführlich mit ihrem Arzt besprechen.