Eisen-Überdosierung: Wie schlimm ist das?
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Eisen-Überdosierung: Wie schlimm ist das?

Das Spurenelement Eisen erfüllt im menschlichen Organismus verschiedene Aufgaben. Eine ausreichende Zufuhr ist wichtig – doch eine Überdosierung von Eisen sollten Sie vermeiden. Denn zu viel Eisen kann dem Körper schaden. Warum das so ist und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie hier.

Eisen Überdosierung: Was ist das?

Wenn im Körper zu viel Eisen vorhanden ist, kann das folgende Ursachen haben:

  • Ernährung: Nimmt der Körper zu viel Eisen über die Nahrung auf, kann ein Eisenüberschuss entstehen. Vor allem die unkontrollierte Aufnahme von eisenhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln kann eine Eisen Überdosierung im Körper bedingen.
  • Alkohol: Eine übermäßig Alkoholzufuhr kann die Aufnahme von Eisen verstärken, da die erhöhte Magensäureabsonderung die Eisenabsorption begünstigt.
  • Krankheit: Bei der Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) kommt es zu einer ungesunden Anreicherung des Spurenelements im Organismus. Der Eisengehalt im Körper kann sich durch eine Hämochromatose von durchschnittlichen zwei bis sechs auf bis zu 80 Gramm erhöhen. Es droht eine Eisen Überdosierung. Meist, aber nicht immer, ist die Hämochromatose genetisch bedingt. Sie kann auch Folge einer erhöhten Eisenzufuhr von außen sein. In diesem Fall spricht man von einer Sekundären Hämochromatose.

Eisen Überdosierung: Eisenvergiftung Symptome

Bei den Eisenvergiftung Symptomen wird zwischen kurzfristigen und langfristigen Folgen unterschieden. Zu den akuten Eisenvergiftungs Symptomen (etwa 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Einnahme) gehören:

  • Erbrechen
  • Fieber
  • Durchfall
  • Innere Blutungen
  • Koma mit Leber- und Nierenversagen
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Bewahren Sie Ihre Medikamente immer so auf, dass Kinder nicht darankommen können.

Gut zu wissen: Nebenwirkungen wie Krämpfe, Verstopfung und Übelkeit können auch bei einer verordneten Eiseneinnahme auftreten. Hier muss es sich also nicht zwangsläufig um Eisenvergiftungs Symptome handeln. In diesem Fall kann es helfen, nach Rücksprache mit dem Arzt die Einnahmegewohnheiten zu verändern oder das Präparat zu wechseln.

Eisen Überdosierung: Chronischer Eisenüberschuss kann gefährlich werden

Liegt eine chronische Eisen Überdosierung – zum Beispiel durch eine Hämochromatose oder eine langfristige, unnötige Einnahme von Eisenpräparaten – vor, kann sich das Eisen in verschiedenen Organen ansammeln, zum Beispiel in der Leber, der Bauchspeicheldrüse, im Herzen oder den Gelenken. Bei einer chronischen Vergiftung treten dabei insbesondere folgende Eisen Überdosierungs Symptome auf:

  • Schwäche und Gewichtsabnahme
  • Veränderte, dunkle Hautpigmentierung (auch Bronzediabetes genannt)
  • Gelenkbeschwerden

Im Laufe der Jahre können sich weitere Folgeerscheinungen einer chronischen Überdosierung bemerkbar machen. Dazu gehören unter anderem

Aufgrund einer Schädigung der Hirnanhangdrüse kann es durch eine Eisen Überdosierung zudem zu einem Testosteronmangel kommen. Männer verspüren als Langzeitfolge von Eisenvergiftungs Symptomen einen Libidoverlust, bei Frauen setzten unter Umständen die Wechseljahre frühzeitig ein. Bei Hämochromatose-Patienten wurde darüber hinaus ein erhöhtes Krebsrisiko beobachtet.

Um einen Eisenüberschuss diagnostizieren zu können, überprüft der Arzt bestimmte Blutwerte. Sie gleichen den Werten zur Bestimmung des Eisenmangels.

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Eine Eisen Überdosierung wird durch eine Überprüfung der Blutwerte diagnostiziert.

Eisenüberschuss: Therapie und Vorsorge

Bei einer akuten Eisenvergiftung sowie Eisenvergiftungs Symptomen ist es wichtig, die Aufnahme des Eisens in den Stoffwechsel zu verhindern. Zu diesem Zweck werden Magenspülungen durchgeführt. Die Gabe von Deferoxamin bewirkt zudem die Ausscheidung des Eisens bei Eisen Überdosierung.

Eine bewährte Methode zur Behandlung chronisch erhöhter Eisenwerte ist indes der Aderlass:

  • Durch regelmäßige, wöchentliche Blutabnahmen wird die Serumferritinkonzentration langsam gesenkt. Im Zweifel kann dieser Prozess mehrere Jahre dauern.
  • Ist die gewünschte Konzentration erreicht, wird in einer Langzeittherapie weiterhin Blut abgenommen, um den Ferritinspiegel konstant im Zielbereich zu halten.

Therapiebegleitend kann auch der Verzicht auf Lebensmittel mit viel Eisen helfen, um der Eisen Überdosierung entgegenzuwirken. Zudem ist die Einnahme von natürlichen Eisenaufnahme-Hemmern wie Kaffee und Milchprodukten sinnvoll.

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Um einer Überdosierung mit Eisen vorzubeugen, sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten. Zudem sollten Sie auch bei Verdacht auf Eisenmangel entsprechende Nahrungsergänzungsmittel nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Hausarzt einnehmen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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