Mikronährstoff Jod: Wirkung, Tagesbedarf und Nahrungsmittel
Mikronährstoff: Was ist Jod?
Der Mikronährstoff Jod zählt zu den Mineralstoffen. Mineralstoffe sind anorganische Nahrungsbestandteile, die in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vorkommen. Sie liefern dem Körper zwar keine Energie wie die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. Doch auch Mikronährstoffe sind für den Körper unverzichtbar. Fehlen Mineralstoffe wie Jod im Körper, sind wichtige Körperfunktionen gestört. So ist besonders die Schilddrüse auf Jod angewiesen. Jod ist ein Spurenelement. Das heißt: Der Körper benötigt weniger als 50 Milligramm pro Tag. Der gesamte Jodbestand der Erwachsenen wird auf 10 bis 20 Milligramm geschätzt. Etwa 75 Prozent befinden sich in der Schilddrüse.
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Jod: Aufgaben des Mikronährstoffs im Körper
Ohne den Mikronährstoff Jod können wichtige Körperfunktionen nicht aufrechterhalten werden. Alle Organsysteme des Menschen, auch das Nervensystem, sind auf Jod angewiesen. Der größte Teil des im Körper vorhandenen Jods befindet sich in der Schilddrüse. Nur mit Jod kann das Organ die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) bilden. Die Schilddrüsenhormone spielen eine bedeutende Rolle bei der Steuerung der körperlichen und geistigen Entwicklung, aber auch beim Protein-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Auch bei der Regulation des Wärme- und Kältehaushalts sind die Hormone beteiligt, ebenso bei der Knochenbildung und der Entwicklung des Gehirns.
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Was passiert bei einem Jodmangel?
Untersuchungen zeigen, dass die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung nicht optimal ist beziehungsweise eine rückläufige Tendenz aufweist. Wird Jod über längere Zeit in Mengen unterhalb des Bedarfs aufgenommen, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, wodurch es zu „schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen“ kommen kann, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt. Bei einer längerfristigen Jodunterversorgung ist die Hormonbildung der Schilddrüse gestört. Das Organ versucht den Mangel auszugleichen und es kann zu einer Vergrößerung der Schilddrüse, auch Struma oder „Kropf“ genannt, sowie zur Knotenbildung kommen, die unter anderem eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) zur Folge haben kann.
Ebenso kann ein chronischer Jodmangel sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern zu einer Schilddrüsenunterfunktion mit einer verminderten Schilddrüsenhormonbildung führen, Hypothyreose genannt. Symptome einer Unterfunktion sind beispielsweise Müdigkeit, mentale und körperliche Leistungsminderung, Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Gewichtszunahme, verlangsamter Herzschlag, trockene und blasse Haut, brüchige Nägel sowie Verstopfung.
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Jod-Tagesbedarf: Referenzwerte der DGE
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt in ihren „Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr“ gesunden Erwachsenen zwischen 25 und 51 Jahren eine tägliche Jod-Zufuhr von 200 Mikrogramm für Männer und Frauen. Schwangere (230 µg) und Stillende (260 µg) haben einen höheren Jodbedarf.
Jod-reiche Lebensmittel: Hier ist viel Jod drin
Gute Jod-Quellen sind jodiertes Speisesalz, Lebensmittel, die mit Jodsalz hergestellt sind, Meeresfisch, Meeresalgen, Meerestang, Milch- und Milchprodukte, Eier und Fleisch. Das Futtermittel der Tiere ist mit Jod angereichert.
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Jod als Nahrungsergänzungsmittel – sinnvoll?
Untersuchungen zeigen, dass die Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig ist. Die von der DGE empfohlene tägliche Zufuhr von 200 Mikrogramm (µg) Jod kann erreicht werden, wenn Verbraucher auf den Verzehr jodhaltiger Lebensmittel (inklusive jodiertem Speisesalz) achten. Dann sind jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel in der Regel nicht notwendig. Eine Jod-Nahrungsergänzung kann sinnvoll sein für Schwangere, Stillende sowie für Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Eine Jod-Supplementierung sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Besonders Menschen, die aufgrund einer kranken Schilddrüse Medikamente einnehmen, sollten Nahrungsergänzungen mit Jod keinesfalls ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin einnehmen. Das rät auch die Verbraucherzentrale: „Die Verwendung jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel sollte im Arztgespräch abgeklärt sein.“
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Quellen:
bfr.bund.de: „Jodversorgung in Deutschland wieder rückläufig – Tipps für eine gute Jodversorgung“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
bfr.bund.de: „Mineralstoffe“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
bfr.bund.de: „Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln“. Online-Information des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).
endokrinologie.net: „Kropf, Schilddrüsenknoten, verminderte Intelligenz: Zu wenig Jod kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben“. Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.
dge.de: „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).
Prof. Dr. Helmut Heseker, Dipl. oec. troph. Beate Heseker: Die Nährwerttabelle. Aktualisierte 5. Auflage 2018/2019. Neuer Umschau Buchverlag.
Hartmut Fröleke, Ute Fehnker, Kathrin Sebastian: Einführung in die Ernährungslehre. 14. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2018. Neuer Umschau Buchverlag.
gesundheitsinformation.de: „Welche Aufgaben haben die Hormone?“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
gesundheit.gv.at: „Vitamine und Mineralstoffe“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
verbraucherzentrale.de: „Vitamine und Mineralstoffe von A-Z“. Online-Information der Verbraucherzentrale (VZ).
Klartext-nahrungsergänzung.de: „Jodversorgung ist in Deutschland wieder rückläufig“. Online-Information von Klartext Nahrungsergänzung, einem Angebot der Verbraucherzentrale (VZ).
msdmanuals.com: „Jodmangel“. Online-Information von MSD Manual. Ausgabe für Patienten.
msdmanuals.com: „Jodüberschuss“. Online-Information von MSD Manual. Ausgabe für Patienten.