Medikamente und Lebensmittel: Tabletten und Salat vertragen sich nicht
Tabletten und Salat: Wechselwirkungen möglich
Wer Medikamente einnehmen muss, sollte wissen, dass Wechselwirkungen mit anderen Lebensmitteln möglich sind. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn man viel Salat und grünes Gemüse isst. Diese sind reich an Vitamin K. Vitamin K verträgt sich nicht mit Gerinnungshemmern. Diese sogenannten Antikoagulantien müssen Patienten nach einer Operation, einem Herzinfarkt oder einer Thrombose einnehmen. Vitamin K setzt die Wirkung der Blutverdünner herab und es kommt zu einer verstärkten Gerinnungsneigung.
Vorsicht geboten ist bei
Vollkornprodukte können Wirkstoffe binden
Wer Medikamente einnehmen muss, sollte auch bei ballaststoffreichen Vollkornprodukten wie Vollkornbrot, Müsli oder Kleie aufpassen. Die Ballaststoffe quellen im Darm auf und binden neben Flüssigkeit und Schadstoffen auch die Wirkstoffe von Medikamenten. So kann es passieren, dass diese nicht in ausreichendem Maße in den Blutkreislauf gelangen und die erwünschte Wirkung ausbleibt. Das betrifft Schmerzmittel ebenso wie Antidepressiva, Eisen-, Zink- und Magnesiumpräparate. Zwischen der Ballaststoffaufnahme und der Medikamenteneinnahme sollten mindestens zwei bis drei Stunden liegen.
Wann das Medikament eingenommen werden muss, sagt Ihnen der Arzt im Rahmen der Behandlung. Sind Sie unsicher, können Sie im Beipackzettel nachlesen. Was die verschiedenen Bezeichnungen in der Packungsbeilage bedeuten.
Milch nimmt Antibiotika die Wirkung
Wer Antibiotika einnehmen muss, sollte auf Milch verzichten. Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Käse enthalten viel Kalzium. Kalzium kann im Darm Verbindungen eingehen, die nicht löslich sind. Daran haften die Wirkstoffe der Medikamente und werden zu einem großen Teil wieder ausgeschieden. Die Wirkung des Medikaments ist nur noch unzureichend. Das hat nicht nur zur Folge, dass die Erkrankung schwerer ausheilt. Auch die Bildung von Resistenzen bei Antibiotika werden so begünstigt. Achtung: Kalziumhaltige Mineralwässer sind ebenfalls problematisch.
Bei Fluortabletten und Mitteln gegen Osteoporose sollte man mindestens zwei oder drei Stunden davor und danach weder Milch noch Milchprodukte zu sich nehmen. Ebenfalls von dieser Wechselwirkung betroffen ist das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin. Schilddrüsen-Patienten, die dieses Hormon einnehmen müssen, sollten immer einen Abstand von mindestens zwei Stunden zwischen der Einnahme der Medikamente und dem Verzehr von Milch und Milchprodukten einhalten.
Eisentabletten nicht mit Spinat kombinieren
Oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Spinat, Rhabarber und Schwarztee hemmen die Aufnahme von Eisen. Müssen Sie Eisentabletten einnehmen, halten Sie immer einen Abstand von zwei bis drei Stunden zwischen der Einnahme und dem Verzehr der Lebensmittel ein. Tipp: Ein Glas Orangensaft hingegen fördert durch das enthaltene Vitamin C die Eisenaufnahme.
Antidepressiva und Fischkonserven passen nicht zusammen
Patienten, die Antidepressiva einnehmen müssen, besser gesagt sogenannte MAO-Hemmer, sollten auf Fisch, Fischkonserven, Käse, Dauerwurst und Hefeextrakt verzichten. In diesen Lebensmitteln ist Tyramin enthalten, das in Kombination mit MAO-Hemmern vom Körper nicht mehr abgebaut werden kann. Das Risiko für Kopfschmerzen, Übelkeit und Bluthochdruck steigt.
Lakritze? Nichts für Patienten mit Diuretika
Patienten, die Entwässerungsmittel (Diuretika) einnehmen, sollten Lakritze nur in sehr geringen Mengen verzehren. Sonst kann es zu einem verstärkten Kaliumverlust kommen, der sich durch Müdigkeit, erhöhten Blutdruck, Muskelschwäche und langsame Reflexe zeigt.
Finger weg von Grapefruitsaft
Grapefruitsaft ist dafür bekannt, mit vielen Medikamenten Wechselwirkungen einzugehen. Grapefruitsaft kann beispielsweise die Wirkung von Arzneistoffen verstärken – um bis zu 70 Prozent. Mediziner raten, während der Einnahme von Medikamenten komplett auf Grapefruitsaft, Grapefruits und Grapefruitzubereitungen zu verzichten. Ein zeitlicher Abstand zwischen Safttrinken und Medikamenteneinnahme nutzt nichts: Grapefruits beeinflussen bestimmte Abbau- und Aufbaumechanismen im Darm über 24 Stunden bis mehrere Tage hinweg.
Vorsicht geboten ist auch bei Cranberrys. Cranberrysaft kann die Wirkung von Schmerzmitteln, Blutverdünnern und Diabetes-Medikamenten beeinflussen.
Kaffee verstärkt die Wirkung von Herztabletten
Kaffee enthält, genau wie Tee, Cola und Energydrinks, Koffein. Dieses kann die Wirkung von Medikamenten verstärken – beispielsweise von Herztabletten. Es kann zu Schwindel, Unruhe und Herzrasen kommen. Auch wer Blutdrucksenker in Kombination mit Koffein einnimmt, muss damit rechnen, dass der Blutdruck in die Höhe schnellt. Koffein kann ebenfalls die Wirkung von Schmerzmitteln verstärken.