Laktoseintoleranz: Selbsttest mit Milch gibt zuhause erste Hinweise
© golubovy/ iStock / Getty Images Plus
Letztes Update am: 

Laktoseintoleranz: Selbsttest mit Milch gibt zuhause erste Hinweise

Blähungen, Durchfall und Magendrücken nach einem Latte Macchiato oder dem Quarkdessert? Viele Menschen klagen nach dem Verzehr von Milch und Milchprodukten unter Verdauungsbeschwerden. Ursache ist häufig eine Laktoseintoleranz. Der Laktoseintoleranz-Selbsttest kann einen ersten Hinweis geben.

Was ist Laktoseintoleranz?

Bei einer Laktoseintoleranz kann der Körper Milchzucker (Laktose) nicht richtig verarbeiten. Der Grund ist ein Mangel des Enzyms Laktase im Dünndarm. Gelangt der Milchzucker in den Dickdarm, wird er von den dort ansässigen Bakterien zersetzt. Dabei entstehen Gase und Säuren, die Verdauungsbeschwerden auslösen. Wie viel Laktose jeder einzelne verträgt, ist von der Laktasebildung abhängig. Viele Patienten mit einer Laktoseintoleranz vertragen geringe Mengen an Milchprodukten gut. Andere hingegen reagieren bereits auf kleinste Mengen Milchzucker empfindlich.

Beschwerden durch Milch? Am besten zum Arzt gehen

Ob eine Laktoseintoleranz vorliegt, kann nur ein Arzt sicher diagnostizieren. Die Diagnose beim Arzt ist deshalb so wichtig, weil auch andere Ursachen hinter den Beschwerden stecken können, beispielsweise entzündliche Darmerkrankungen, ein Reizdarm oder eine Milchallergie.

Außerdem sollte die Ernährung nur dann umgestellt oder auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden, wenn dies wirklich notwendig ist. Gehen Sie bei Verdacht auf eine Milchzuckerunverträglichkeit daher zum Arzt.

Laktoseintoleranz Selbsttest gibt ersten Hinweis

Wer vor dem Arztbesuch einen Hinweis auf eine möglicherweise vorliegende Laktoseintoleranz bekommen möchte, hat die Möglichkeit, einen Selbsttest durchzuführen.

Achtung!
Bei Verdacht auf eine Milchallergie ist vom Selbsttest zuhause dringend abzuraten. Ein Hinweis auf eine Allergie sind starke Reaktionen auf bereits geringste Mengen Milch. Eine Milchallergie sollte immer unter ärztlicher Aufsicht untersucht werden.

So funktioniert der Selbsttest Laktoseintoleranz für zuhause:

Wählen Sie für den Selbsttest einen Tag, an dem Sie das Haus nicht mehr verlassen müssen, denn es können unangenehme Verdauungsbeschwerden auftreten.

Trinken Sie ein Glas Milch und warten Sie ab, wie Ihre Verdauung darauf reagiert.

Meist treten die Beschwerden kurz nach dem Verzehr von Milch oder Milchprodukten auf. Zu dem Beschwerdebild gehören:

  • Völlegefühl
  • ein aufgeblähter Bauch
  • Blähungen
  • Unterbauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Beobachten Sie diese Symptome bei sich, deutet das auf eine Milchzuckerunverträglichkeit hin. Gehen Sie zu einem Darmspezialisten und lassen Sie entsprechende Tests durchführen.

„Da das Enzym nur im Dünndarm seine Wirkung entfaltet, sind die Beschwerden auf den Darm-Trakt beschränkt. Hauterscheinungen oder Atembeschwerden nach dem Verzehr von Milch können daher nicht durch eine Laktose-Intoleranz hervorgerufen werden, sondern deuten eher auf andere Ursachen hin.“
— Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB)

Laktoseintoleranz: So testet der Arzt

Eine Möglichkeit, eine Laktoseintoleranz festzustellen ist der Atemtest. Hierfür trinkt der Patient eine Milchzucker-Lösung. Anschließend misst der Arzt den Wasserstoffgehalt in der Atemluft. Dieser ist bei einer Milchzuckerunverträglichkeit meist erhöht.

Eine andere Möglichkeit bietet ein Bluttest. Bei dem Laktose-Toleranz-Test misst der Arzt den Blutzuckerspiegel vor und mehrmals nach dem Trinken einer Milchzucker-Lösung. Die Blutzuckerwerte zeigen, ob der Körper Milchzucker spalten und aufnehmen kann.

Beim Auslasstest verzichtet der Betroffene eine Zeit lang komplett auf Milch und Milchprodukte. Verbessern sich die Symptome, ist das ebenfalls ein Hinweis darauf, dass Laktose nicht vertragen wird. Nach dem Auslasstest werden Stück für Stück wieder Milchprodukte in den Speiseplan aufgenommen, um zu schauen, welche Mengen Milchzucker gut vertragen werden und ab wann Beschwerden auftreten.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie finden Sie diesen Artikel?