Anämie: Symptome und Ursachen von Blutarmut
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Anämie: Symptome und Ursachen von Blutarmut

Ist im Blut zu wenig roter Blutfarbstoff vorhanden, kommt es zu einer Anämie. Symptome dieser auch als Blutarmut bezeichneten Erkrankung sind in der Regel blasse Haut, Müdigkeit und Leistungsabfall. Je nach Ursache können jedoch noch weitere Anzeichen hinzukommen.

Typische Anämie-Symptome: Hautblässe und Leistungsschwäche

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Formen von Blutarmut, doch gemeinsam ist ihnen, dass nicht ausreichend roter Blutfarbstoff im Körper vorhanden ist. Das kann, muss aber nicht, mit einem Mangel an roten Blutkörperchen einhergehen. Der Blutfarbstoff ist dafür zuständig, Sauerstoff von der Lunge zu den verschiedenen Organen im Körper zu transportieren sowie Kohlendioxid in den Organen aufzunehmen und zurück zur Lunge zu befördern. Von dort aus atmet der Mensch das Kohlendioxid wieder aus und neuen Sauerstoff ein. Eine Blutarmut führt infolgedessen dazu, dass der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Die charakteristischen Anämie-Symptome ergeben sich aus diesem Sauerstoffmangel:

  • blasse Haut
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot
  • Herzrasen bei Belastung

Bei einer Eisenmangel-Anämie – der häufigsten Form von Blutarmut – kommen noch brüchige Nägel und spröde Haare, entzündete Schleimhäute und eingerissene Mundwinkel hinzu. Eine Vitamin-B12-Mangel-Anämie macht sich zusätzlich durch Gedächtnisstörungen, Verdauungsstörungen wie Verstopfung oder Durchfall sowie Gewichtsverlust bemerkbar. Gelbsucht kann bei einer Hämolytischen Anämie zu den Symptomen gehören.

Mögliche Ursachen einer Blutarmut

Im Wesentlichen gibt es zwei mögliche Ursachen für eine Anämie, die wiederum auf unterschiedliche Grunderkrankungen zurückzuführen sind:

  • Störungen der Blutbildung
  • Blutverlust

Ist die Blutbildung gestört, sind die roten Blutkörperchen entweder zu klein oder zu groß. Zu kleine rote Blutkörperchen enthalten weniger roten Blutfarbstoff als gesunde Blutkörperchen. Sie können somit nicht so viel Sauerstoff transportieren. Diese Form nennt sich “Mikrozytäre hypochrome Anämie” – zu ihr gehört beispielsweise die Eisenmangel-Anämie. Sind die roten Blutkörperchen zu groß (“Makrozytäre hyperchrome Anämie”), enthalten sie zwar reichlich Blutfarbstoff, werden aber von der Milz abgebaut, bevor sie mit dem aufgenommenen Sauerstoff alle Organe erreichen konnten. Das ist zum Beispiel bei der Blutarmut infolge eines Vitamin-B12-Mangels oder einer Unterversorgung mit Folsäure der Fall.

Die Blutarmut infolge von Blutverlust wird als “Normozytäre normochrome Anämie” bezeichnet. Dabei sind die roten Blutkörperchen eigentlich normal groß und enthalten normal viel Blutfarbstoff, aber es gibt zu wenige von ihnen. Das passiert nicht nur bei tatsächlichem Blutverlust durch eine Wunde, sondern auch, wenn durch einen angeborenen Gendefekt wie bei der Sichelzellanämie Blutkörperchen abgebaut werden. Letzteres kann auch durch bestimmte Medikamente wie Penicillin passieren.

Wann Sie mit Anämie zum Arzt gehen sollten

Sollten Sie an sich Anämie-Symptome bemerken, ist es immer ratsam, damit zum Arzt zu gehen. Er kann Ihre Blutwerte überprüfen und feststellen, ob die Beschwerden tatsächlich mit einer Blutarmut zusammenhängen oder auf eine andere Ursache zurückzuführen sind. Handelt es sich wirklich um eine Anämie, ist es für den Arzt und die Behandlung außerdem wichtig, die Form zu identifizieren. Nur so kann die Therapie genau auf den Patienten abgestimmt werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
SM
Sascha Müller
Autor/-in
Ob Krankheiten behandeln oder die Traumfigur erreichen: Sascha Müller setzt sich als gelernter Fitnesskaufmann mit Faible für Medizin mit jeglichen Fragen im Gesünder Leben-Bereich auseinander.
Sascha Müller
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