Kampf gegen Essattacken: Binge-Eating-Störung behandeln
Binge-Eating-Störung: Auslösende Faktoren frühzeitig behandeln
Je früher die Risikofaktoren der Essstörung minimiert werden, desto besser ist die Prognose für den Patienten. Dazu gehören:
- ein geringes Selbstwertgefühl
- fehlende soziale Unterstützung
- depressive Verstimmungen
- Angststörungen
- Negative Gefühle wie Stress, Wut oder Traurigkeit
- ein ausgeprägtes impulsives verhalten
- emotionales Essverhalten
- ausgeprägter Schlankheitsdrang
- Unzufriedenheit mit der Figur
- eine Überbewertung der äußeren Erscheinung
Binge-Eating-Behandlung: Beratungsstelle gibt Orientierung
Der erste wichtige Schritt in Richtung einer erfolgreichen Behandlung der Binge-Eating-Störung ist Ehrlichkeit zu sich selbst: Nur wenn sich Betroffene eingestehen, dass sie ein ungesundes Essverhalten entwickelt haben und aktiv etwas dagegen tun möchten, sind sie bereit für eine erfolgreiche Therapie. Eine wichtige Anlaufstelle sind – neben Hausarzt, Facharzt und entsprechenden Kliniken – Beratungsstellen für Essstörungen. In Beratungsgesprächen lernen Betroffene ihre Essstörung besser kennen und bekommen Informationen zu möglichen Einrichtungen und Behandlungsmöglichkeiten.
Binge-Eating-Störung behandeln: Psychotherapie stärkt die Seele
Im Rahmen der Therapie ist es vor allem wichtig, die Auslöser der Essattacken zu identifizieren. Meist sind negative Gefühle wie Stress, Frust, Ängste, Traurigkeit und Einsamkeit Auslöser von Binge-Eating. Eine Psychotherapie in Form von Einzel- und/oder Gruppensitzungen hilft, die Ursachen zu erkennen und vermittelt Strategien, um intensive Emotionen besser zu bewältigen. So können erneute Essanfälle reduziert werden. Auch die Selbstkontrolle wird gestärkt und die Impulsivität reguliert. Insgesamt gilt es, die Lebenszufriedenheit zu stärken und den Betroffenen den Glauben an die eigenen Fähigkeiten zurückzugeben.
Binge-Eating-Behandlung: Familie wird oft in die Therapie einbezogen
Häufig wird die Familie der betroffenen Personen mit in die Therapie einbezogen. Gemeinsam können Unterstützungsmöglichkeiten und hilfreiche Veränderungen innerhalb der Familie besprochen werden. Liegt eine Depression oder eine Angststörung vor, muss diese ebenfalls behandelt werden.
Ernährungstherapie unterstützt gesundes Essverhalten
Eine Ernährungstherapie begleitet die Psychotherapie. Die Betroffenen müssen erst wieder lernen, Hunger und Sättigung wahrzunehmen. Ziel der Ernährungstherapie ist es auch, den Weg zu stärken hin zu
- normalen Portionsgrößen,
- regelmäßigen Mahlzeiten,
- gesunder und ausgewogener Ernährung,
- genussvollem Essen.
Binge-Eating behandeln: Abnehmen bei starkem Übergewicht
Liegt starkes Übergewicht und somit ein Risiko für die Gesundheit vor, wird der Binge-Eating-Betroffene im Zuge seiner Behandlung auch gewichtsregulierende Maßnahmen wie Bewegungsaufbau durchführen. Die Ernährungstherapie unterstützt dabei das Abnehmen beziehungsweise beugt einer weiteren Gewichtszunahme vor.
Binge-Eating-Behandlung: Entspannungstechniken helfen gegen negative Gefühle
Regelmäßige Bewegung unterstützt zudem das seelische Gleichgewicht und gibt Energie und Lebensfreude zurück. Hilfreich für Betroffene können auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und autogenes Training sein. Regelmäßig durchgeführt können sie das seelische Gleichgewicht und die Stimmungslage unterstützen. Außerdem hilft körperliche Aktivität die Akzeptanz des eigenen Körpers und die Widerstandsfähigkeit gegenüber neuen Heißhungerattacken zu stärken.
Binge-Eating behandeln: ambulant oder stationär?
In der Regel erfolgt die Behandlung der Binge-Eating-Störung ambulant. Nur in ausgeprägten Fällen oder wenn starke gesundheitliche Probleme oder psychische Erkrankungen die Essstörung begleiten, ist ein stationärer Aufenthalt sinnvoll.
Binge-Eating-Störung frühzeitig behandeln
Je früher die Binge-Eating-Störung behandelt wird, desto besser sind die Chancen für eine Verbesserung der Symptome beziehungsweise Heilung. Rückfälle sind möglich. Mit jedem Rückfall wird die Behandlung schwerer und das Risiko größer, dass die Essstörung einen chronischen Verlauf nimmt.