Was ist der Unterschied zwischen Hanf, Cannabis und Marihuana?
© Creative-Family/ iStock/Thinkstock
Letztes Update am: 

Was ist der Unterschied zwischen Hanf, Cannabis und Marihuana?

Cannabis, Hanf, Gras, Marihuana, Hasch, Haschisch - diese Begriffe hat wohl jeder schon mal gehört, doch nicht immer ist der Unterschied klar. Dabei konsumieren pro Jahr rund 1,8 Millionen Deutsche Cannabis in einer seiner Formen, und das sind nur die offiziellen Zahlen - die Dunkelziffer liegt vermutlich eher doppelt so hoch. Laut Weltdrogenbericht ist Cannabis die am meisten konsumierte illegale Droge der Welt. Höchste Zeit also, Licht ins Dunkel der Bezeichnungen zu bringen: Was ist denn nun genau was?

Cannabis und Hanf: Wo liegt der Unterschied?

Cannabis und Hanf sind dasselbe, Cannabis ist einfach die lateinische Bezeichnung für Hanf. Hanf wiederum ist eine Pflanze, die zur Gattung der Hanfgewächse gehört. Wer sich vielleicht schon mal gewundert hat, dass Hanf auch in einigen "normalen" Lebensmitteln enthalten ist, sollte wissen: Nicht jeder Bestandteil der Pflanze löst einen Rausch aus. Tatsächlich ist Hanf eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt, und man kann aus ihr zahlreiche Rohstoffe gewinnen:

  • Ätherisches Öl aus den destillierten Blüten und Blättern
  • Fasern (zur Herstellung von Kleidern oder Seilen) aus den Stängeln
  • Haschisch und Marihuana aus den Blättern und Blüten der weiblichen Pflanze

Unkorrekterweise werden Cannabis oder Hanf oft als Bezeichnung für die Droge verwendet, richtig wäre aber eigentlich Marihuana oder Haschisch - je nachdem, wie und zu was die Hanfpflanze weiter verarbeitet wird.

© OlegMalyshev/iStock/Getty Images Plus

Fasern der weiblichen Hanfpflanze sind ein wertvoller Lieferant für Rohstoffe, aus welchen beispielsweise Kleidung hergestellt wird.

Marihuana: Getrocknete Blüten und blütennahe Blätter

Marihuana ist wiederum dasselbe wie Gras. Gras ist nur der umgangssprachliche Begriff für Marihuana. Beides bezeichnet die getrockneten Blüten und blütennahen Blätter der weiblichen Hanfpflanze, denn die enthalten den Inhaltsstoff THC, der den begehrten Rausch auslöst.  Wie hoch der Wirkstoffgehalt ist, hängt entscheidend von der Pflanzensorte ab. Unter Kunstlicht aufgezogene, gezüchtete Cannabispflanzen haben zum Beispiel meist einen deutlich höheren THC-Gehalt als Pflanzen, die traditionell angebaut werden - beispielsweise in Marokko, dem größten Cannabisproduzenten der Welt.

© zeromickey/iStock/Getty Images Plus

Marihuana sieht aus wie Tee, hat den charakteristischen süßlichen Geruch und wird in Form eines Joints geraucht. Je nach Qualität, Herkunft und Trocknungsgrad kann die Farbe von grün-braun bis lila oder weiß reichen.

Haschisch wird ebenfalls aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen

Haschisch oder kurz Hasch (umgangssprachlich auch "Shit") wird ebenfalls aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen, und zwar indem das Harz aus Blüten und Blättern extrahiert wird. Meist wird es zu Platten oder Blöcken gepresst. Einzelne Stückchen solcher Platten nennt man auch "Piece".  Die Farbe liegt, je nach Herstellungsmethode, zwischen grau-braun und schwarz. Hasch wird zum Konsumieren zerkrümelt und erhitzt. Es kann als Pfeife ("Bong") oder als Joint geraucht werden oder auch in Speisen eingearbeitet werden, zum Beispiel in Kekse oder Kuchen.  Haschisch enthält theoretisch mehr Wirkstoffe als Marihuana, allerdings hängt das sehr von der genauen Pflanzensorte, deren Aufzucht und auch von etwaigen Streckmitteln ab. In den klassischen Anbauländern wie Marokko und Afghanistan zum Beispiel wird Haschisch oft mit Gummi, Wachs, Sand oder Fett vermischt. Einer offiziellen Qualitätskontrolle unterliegen die Produkte nicht.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Wie finden Sie diesen Artikel?