Binge-Eating vorbeugen - geht das?
Binge-Eating vorbeugen: Schutz beginnt im Kindesalter
Viele Eltern haben Sorgen, dass ihr Kind eine Essstörung wie Magersucht, Bulimie oder
Binge-Eating vorbeugen: Ein gesundes Essverhalten vorleben
Gemeinsame Mahlzeiten am Tisch ohne Ablenkung wie Fernsehen oder Computer tun Kindern gut. Bei Tisch wird der familiäre Austausch gefördert. Die Familie genießt zusammen und nimmt sich Zeit für das Essen. So kann das Kind sich auf sein Essen konzentrieren und ein gesundes Essverhalten lernen.
Streitgespräche sollten nicht beim Essen geführt werden. Essensverbote sind ebenso wenig förderlich wie der Zwang, den Teller leer zu essen. Eltern sollten ihrem Kind Eigenverantwortung für das Essen geben. Ist es satt, sollte es aufhören dürfen zu essen. Bestrafung oder Belohnung sollte nie durch Essen erfolgen. Süßigkeiten sind erlaubt – in Maßen.
Binge-Eating vorbeugen: keine Diäten
Außerdem sollte in der Familie eine kritische Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Schönheitsideal stattfinden. Eltern können ihrem Kind schon früh vermitteln, dass es als ganze Person geliebt wird und wunderbar ist. Das Vorleben eines positiven Körperbildes unabhängig vom „Idealkörper“ ist ein wichtiger Punkt. Außerdem sollten Eltern in ihrer Vorbildfunktion zwar auf ein gesundes und ausgewogenes Essen achten, um Übergewicht beim Kind vorzubeugen. Sie sollten ihrem Kind aber keine Diäten vorleben oder sich immer wieder im Beisein des Kindes wiegen. Das Körpergewicht sollte im Familienkreis kein großes Thema sein. Und Essen sollte nicht als „Frustlösung“ vorgelebt werden.
Familiäre Ursachen für Essstörungen können sein:
- Psychische Erkrankung oder Essstörung eines Elternteils
- Fehlende positive Vorbilder in Bezug auf das Essverhalten, das Körperbild oder das Gewicht
- Fehlende Streitkultur
- Unterdrückung negativer Gefühle
- Übernahme von zu viel Verantwortung durch das Kind, etwa durch Berufstätigkeit oder Scheidung
- Übermäßige Kontrolle von Seiten der Eltern
Binge-Eating vorbeugen: Fühlen erlaubt
Eine positive Streitkultur in der Familie hilft ebenfalls, einer späteren Essstörung vorzubeugen. Jedes Familienmitglied sollte seine Meinung sagen und Ärger und Enttäuschung Ausdruck verleihen dürfen. Wichtig dabei ist, nicht angreifend zu sein oder Vorwürfe zu machen. Gespräche, in denen jeder zu Wort kommt und sich mitteilen kann sowie gemeinsames Suchen nach Konfliktlösungen stärkt die Streitkultur. Wichtig ist, dem Kind zu zeigen: Ich nehme dich und deine Gefühle ernst. Wir als Eltern sind für dich da.
Binge-Eating vorbeugen: Keinen Leistungsdruck ausüben
Eltern sollten ihrem Kind vor allem eines vermitteln: Du bist gut so, wie du bist. Die Eltern sollten keinen Leistungsdruck auf das Kind ausüben und es zwar fördern, nicht aber überfordern. Das Kind sollte nicht das Gefühl haben, dass es vor allem über seine Leistung definiert wird. Eltern sollten das Selbstwertgefühl des Kindes stärken.
Zudem ist es für Kinder wichtig, Hobbies und Interessen ausüben zu dürfen. Dabei sollten die Interessen des Kindes berücksichtigt werden. Eltern sollten nicht versuchen, das Kind zum Klavierspieler zu machen, wenn es keinen Spaß am Musizieren hat. Auch bei Sport und Hobby gilt: Der Spaß am Sport steht im Mittelpunkt. Leistung ist erlaubt, sollte aber nicht unter Druck von dem Kind gefordert werden.