Glutenfrei essen: Warum der Trend nicht immer gesund ist
Glutenfreie Produkte sind nicht immer gesünder
Glutenfrei essen bedeutet nicht automatisch, dass Sie dabei auch gesund essen. Das Klebereiweiß ist in den meisten Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Dinkel enthalten – wer auf Gluten verzichten möchte, muss also eine Vielzahl von gesunden Getreideprodukten aus seiner Ernährung streichen. In der Folge kann die Lebensmittelauswahl zu einseitig ausfallen, was langfristig Mangelerscheinungen nach sich ziehen kann.
Glutenfreie Ersatzprodukte sind außerdem oft mit Zuckerzusatz und einem erhöhten Fettanteil gefertigt, damit die Konsistenz und der Geschmack auch ohne glutenhaltiges Getreide stimmig sind. Das bedeutet, dass glutenfreie Backwaren nicht selten kalorienreicher und nährstoffarmer sind als die herkömmlichen Varianten. Wer meint, mit glutenfreiem Essen abnehmen zu können, befindet sich daher auf dem Holzweg.
Oft sind glutenfreie Lebensmittel teuer
Noch dazu kann die glutenfreie Ernährung mit der Zeit ins Geld gehen. Mit Lebensmitteltrends lässt sich viel Profit machen, hat die Industrie erkannt, und nutzt diese Gelegenheit. Glutenfreie Lebensmittel sind – obwohl qualitativ nicht zwingend besser – meistens deutlich teurer als die glutenhaltigen Produkte.
Glutenfrei essen nur für Zöliakie-Patienten nötig
Einzig, wer unter Zöliakie leidet, verträgt in der Tat kein Klebereiweiß und muss glutenfrei essen. Selbst kleinste Mengen des Getreidebestandteils können sonst zu Entzündungen der Darmwand führen. Wenn Sie den Verdacht haben, an Zöliakie erkrankt zu sein, können Sie die Diagnose über einen Bluttest und eine Darmspiegelung beim Arzt abklären lassen. Für Betroffene ist es einerseits ein Segen, dass es nun im Supermarkt leicht zugänglich glutenfreie Produkte zu kaufen gibt. Andererseits müssen sie sich oft mit Zweiflern in ihrer Umwelt auseinandersetzen, da glutenfreie Ernährung von vielen als reiner Trend belächelt wird.