Gallenkolik: Welche Hausmittel helfen?
Was ist eine Gallenkolik?
Der Begriff „Gallenkolik“ beschreibt extrem starke, krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch. Die Schmerzen entstehen, wenn ein Gallenstein einen Gallengang oder den Hals der Gallenblase verstopft und es zu einem Stau der Gallenflüssigkeit (Galle) kommt. Neben den heftigen Schmerzen können Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Gelbsucht (Ikterus) auftreten. Die Bezeichnung „Kolik“ beschreibt den wellenartigen Verlauf der Schmerzen.
Hausmittel bei Gallenkolik: Wärmflasche
Bei einer Gallenkolik kann es hilfreich sein, eine Wärmflasche aufzulegen. Die Wärme hilft, zu entspannen und kann so schmerzlindernd wirken. Wichtig: Bei einer Gallenkolik sollte Sie nichts essen und trinken, da dies den Gallenfluss anregt. Das sollte vermieden werden, am den Gallenstau nicht zu verstärken.
Gallenkolik: Hausmittel aus dem Apothekerschrank
Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Diclofenac, Ibuprofen oder Indometacin helfen ebenfalls gegen die Schmerzen. Sind Sie in ärztlicher Behandlung, kann Ihnen ein krampflösendes Mittel gespritzt werden, etwa Butylscopolamin. Sind die Gallensteine im Gallengang eingeklemmt oder hat sich bereits eine Entzündung gebildet, ist eine Operation, bei der die Gallenblase entfernt wird (laparoskopische Cholezystektomie), unumgänglich.
Eine Auflösung der Gallensteine mit Medikamenten oder eine Zertrümmerung mit Hilfe von Stoßwellen wird eher selten angewendet. Das Risiko ist groß, dass sich die Gallensteine erneut bilden. Ärzte empfehlen, die Gallenblase entfernen zu lassen, um weiteren Koliken und lebensbedrohlichen Komplikationen vorzubeugen, etwa einer geplatzten Gallenblasenwand (Gallenblasenperforation) oder einem Darmverschluss.
Bestes Hausmittel gegen Gallenkolik: Gallensteinen vorbeugen
Das beste Hausmittel gegen eine Gallenkolik ist: die Gallensteinbildung zu verhindern. Gallensteine sind die häufigste Ursache einer Gallenkolik. Eine ausgewogene Ernährung hilft, die Zusammensetzung der Galle im Gleichgewicht zu halten und eine Auskristallisierung zu verhindern. Ernähren Sie sich möglichst fett- und zuckerarm. Achten Sie zudem auf ein normales Körpergewicht. Übergewicht begünstigt die Bildung von Gallensteinen. Verzichten Sie auf Zigaretten. Diese fördern Erkrankungen der Gallenblase.
Versorgen Sie Ihren Körper außerdem mit ausreichend Vitamin C. Gemüse und Obst sind reich an dem Vitamin. Untersuchungen konnten zudem zeigen, dass Ballaststoffe das Risiko für Gallensteine senken können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 30 Gramm Ballaststoffen. Neben Gemüse und Obst sind auch in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten reichlich Ballaststoffe enthalten.
Hausmittel bei Gallenbeschwerden: Tee kann entkrampfen
Zwickt es im rechten Oberbauch in Folge einer fettigen und reichhaltigen Mahlzeit, kann Tee helfen, die Gallenbeschwerden zu lindern. Pfefferminztee, Fenchel- und Kamillentee enthalten ätherische Öle, die entkrampfend wirken. Den Gallenfluss und somit die Verdauung unterstützen Sie mit Tees aus Schafgarbenkraut und Artischockenblättern. Außerdem hilft die Wärme des Tees, zu entspannen.
Hausmittel für mehr Gallenflüssigkeit: Bitterstoffe
Vielen Menschen helfen Bitterstoffe bei der Verdauung. Reich an Bitterstoffen sind beispielsweise Rucola, Löwenzahn, Chicorée, Radicchio und Endiviensalat, ebenso Artischocken und Rosenkohl. Bei den Kräutern und Gewürzen punkten unter anderem Kurkumawurzel, Kresse, Minze, Thymian, Salbei, Ingwer und Muskatnuss mit Bitterstoffen gegen Gallenbeschwerden. Wer Bitterstoffe in den Speiseplan einbaut, unterstützt das Gallensystem bei seiner Arbeit und hilft, Gallenbeschwerden vorzubeugen.