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Kalkgalle: Was hinter der Porzellangallenblase steckt

Die Kalkgalle, auch Porzellangallenblase genannt, entsteht in Folge einer jahrelangen Entzündung der Gallenblase. Es bilden sich Vernarbungen im Gewebe und die Gallenblasenwand verkalkt. Die Gallenblase verhärtet und zeigt aufgrund des Kalks eine weiße Färbung.

Was ist eine Kalkgalle (Porzellangallenblase)?

Die Kalkgallenblase entsteht aus einer chronischen Cholezystolithiasis, also einer dauerhaft entzündeten Gallenblase. Die anhaltende Entzündungsreaktion im Gewebe der Gallenblase führt zu Vernarbungen und Kalkablagerungen der Gallenblasenwand. Das Gewebe schrumpft und wird starr. Dadurch büßt die Gallenblase ihre Funktion ein und kann die Gallenflüssigkeit (auch Gallensaft genannt) kaum oder nicht mehr ausstoßen. Durch die Kalkablagerungen nimmt die Gallenblase eine weiße Farbe an und wird hart wie Porzellan – daher kommt ihr Name: Kalkgalle beziehungsweise Porzellangallenblase. 

Kalkgalle: Ursachen der Kalkgallenblase

Wie bereits angedeutet, ist die Ursache der Kalkgalle in einer chronischen Entzündung des Gewebes zu finden. In den meisten Fällen sind es Gallensteine, welche die Gallenblase reizen und Entzündungsprozesse auslösen. In 90 Prozent aller Gallenblasenentzündungen sind Gallensteine die Ursache. Zu der Risikogruppe für Gallensteine gehören beispielsweise

  • Diabetes-Patienten,
  • Patienten mit Lebererkrankungen,
  • Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion,
  • Patienten mit Morbus Crohn,
  • Schwangere.

Auch eine familiäre Veranlagung spielt bei der Entstehung von Beschwerden wie Gallensteinen eine Rolle. Zu den weiteren Risikofaktoren für Gallensteine gehören Bewegungsmangel, Übergewicht, eine zu fett- und kohlenhydratreiche Ernährung sowie eine zu geringe Aufnahme von Ballaststoffen.

Kalkgalle Symptome: Wie Sie die Porzellangallenblase erkennen können

Eine chronische Gallenblasenentzündung kann beschwerdefrei verlaufen, aber auch Beschwerden verursachen. Zu den Symptomen einer chronischen Gallenblasenentzündung, aus der sich die Kalkgalle entwickeln kann, gehören unter anderem:

  • wiederkehrende Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen
  • Druckschmerz
  • Übelkeit
  • feste, gespannte Bauchdecke
  • schmerzhaftes Einatmen
  • erhöhte Entzündungswerte im Blut
  • eine Verdickung der Gallenblasenwand (sichtbar im Ultraschall)

Kalkgallenblase behandeln: laparoskopischen Cholezystektomie

Da bei einer Porzellangallenblase das Risiko erhöht ist, Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) zu entwickeln, raten Ärzte, die Gallenblase entfernen zu lassen. Bei der Cholezystektomie, kurz CCE, wird die Kalkgallenblase minimal-invasiv (Schlüssellochoperation) entfernt. Die laparoskopische Cholezystektomie gehört zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen in der Viszeralchirurgie. Über drei kleine Hautschnitte führt der Arzt sogenannte Trokare (Röhrchen) ein, über die er Operationsinstrumente einführt. Aufgrund der geringen Verletzung der Bauchdecke erholen sich die Patienten meist schnell und auch das Komplikationsrisiko ist geringer als bei einem offenen Bauschnitt.

Zu welchem Arzt zur Gallenblasenentfernung?

Muss die Kalkgalle entfernt werden, kommt der Patient in ein Krankenhaus. Die Überweisung erfolgt meist durch den behandelnden Hepatologen (Facharzt für Leber- und Gallenblasenerkrankungen). Gastroenterologen (Fachärzte für Darmerkrankungen) sowie Internisten (Fachärzte für Innere Medizin) sind ebenfalls Ansprechpartner, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Gallenblase nicht gesund ist. Die Entfernung der Gallenblase erfolgt in einer Klinik mit den Fachabteilungen Hepatobiläre Chirurgie, Allgemeine Chirurgie und Viszeralchirurgie.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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