Schlank durch Verzicht auf Frühstück: Wahrheit oder doch nur Mythos?
Welche Auswirkungen hat das Frühstück auf den Körper?
Vor dem Frühstück ist der Blutzucker sehr niedrig und der Stoffwechsel langsam, da normalerweise eine längere Zeit ohne Nährstoffzufuhr vorangegangen ist. Der Stoffwechsel wird in erster Linie von proteinreichen Nährstoffbestandteilen, also Ei, Milchprodukte, Fleisch oder Wurst angekurbelt. Bei kohlenstoff- und fettreichen Nahrungsmitteln ist diese Wirkung zu gering, um eine Rolle zu spielen. Stärke und Zucker lassen den Insulinspiegel steigen, je mehr, desto höher - nicht unbedingt ein gewünschter Effekt.
Hier ist besonders zu bedenken, dass hohe Insulinspitzen in der Folge auch zu einem sehr starken Blutzuckerabfall führen, der wiederum Heißhunger nach sich zieht. Wer etwas sparsamer mit Zucker und Weißmehlprodukten umgeht und diese stattdessen mit Vollkorn kombiniert, erreicht ein längeres Sättigungsgefühl durch den langsameren Abbau der Kohlenhydrate. Obst und Gemüse im Frühstück füllen die körpereigenen Vitaminspeicher auf.
Vorteile beim Auslassen des Frühstücks
Fastendiäten zeigen bei einigen Menschen gute Erfolge, wenn es darum geht relativ rasch Gewicht zu verlieren. Die langen Auslasszeiten führen zu erhöhter Fettverbrennung und niedrigem Blutzucker. Zumeist wird beim Intervallfasten auf das Abendessen verzichtet, um das ideale Intervall von 16 Stunden ohne Essen zu erreichen. Das ist jedoch nicht immer praktikabel und gesellschaftlich erwünscht - Dates, Treffen mit Freunden oder Geschäftsessen bringen diesen Rhythmus durcheinander. Zudem ist das Abendessen in vielen Familien die einzige gemeinsame Mahlzeit.
Wenn auch Sie nicht auf das Abendbrot verzichten möchten, können Sie alternativ auch das Frühstück ausfallen lassen. Das gilt besonders für Menschen, die ohnehin nicht gerne früh essen und sich auch ohne morgendliche Mahlzeit wohlfühlen. Selbst wenn mittags mehr gegessen wird, ist es unwahrscheinlich, dass tatsächlich die gesamte Kalorienzahl des Frühstücks aufgenommen wird - letztendlich können Sie also tatsächlich Kalorien sparen.
Nachteile beim Auslassen des Frühstücks
Viele Diabetiker vertragen lange Fastenzeiträume nicht und reagieren mit gefährlichem Unterzucker. Hier ist besondere Vorsicht geboten. Zudem fühlen sich einige Menschen durch Hunger und niedrigen Blutzucker morgens unkonzentriert und unmotiviert - nicht der beste Start in den Tag. Viele Menschen kompensieren die lange Fastenzeit zudem mit deutlich gesteigerten Mengen beim Mittagessen, sodass der kaloriensparende Effekt nur bedingt zum Tragen kommt.
Dazu können lange Fastenzeiten vermehrt zu Heißhungerattacken führen. Die Studienlage ist sehr unterschiedlich: In einigen Fällen verlor die Gruppe, die nicht frühstücken durfte, an Gewicht, in anderen gab es keinen Unterschied. In einer Befragung ergaben sich eine geringere Zahl Übergewichtiger sowie bessere Blutdruckwerte bei Personen, die angaben zu frühstücken. Allerdings darf daraus nicht geschlossen werden, dass diese Umstände auch im Frühstück begründet liegen - möglicherweise lag insgesamt ein besseres Ernährungsverhalten vor.
Diät individuell abstimmen
Es gibt keinen Königsweg. Welche Diät zu Ihnen passt, müssen Sie letztlich selbst ermitteln - um etwas Ausprobieren kommen dabei die wenigsten herum. Allerdings geben der eigene Lebensstil und das Wohlbefinden gute Hinweise darauf, was funktionieren können. Wichtig ist dabei weniger, welche Diät am meisten Kalorien einspart, sondern mehr, welche Diät Sie am längsten und leichtesten durchhalten. Wenn es Ihnen leicht fällt, auf das Frühstück zu verzichten, ist es sinnvoll, einen Versuch mit dieser Methode zu wagen. Wenn nicht, sollten Sie kein schlechtes Gewissen haben, sondern eine andere Strategie suchen, die besser zu Ihnen passt. Insgesamt ist es vor allem wichtig, den Aspekt Bewegung nicht zu vernachlässigen.
Der Hauptgrund für Übergewicht in der heutigen Gesellschaft ist nur bedingt bei der Ernährung, dafür umso öfter bei mangelnder Bewegung im Alltag und zu wenig Sport zu suchen.