Mineralwasser oder Leitungswasser: Was ist besser?
Leitungswasser: Beste Qualität garantiert – bis zur Grundstücksgrenze
Leitungswasser muss in Deutschland strenge Qualitätsstandards erfüllen. Es gibt mit der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) sogar ein eigenes Gesetz, das für die hohe Trinkwasserqualität sorgt. Kaum ein Lebensmittel wird so gut kontrolliert wie das Wasser aus dem Wasserhahn. Getrunken werden kann es also prinzipiell bedenkenlos.
Allerdings sollten Sie eines bedenken, wenn Sie Leitungswasser als Durstlöscher nutzen: Die Wasserversorger garantieren die hohe Qualität ihres Produkts nur bis zur Grundstücksgrenze. Wie gut das Wasser ist, das aus Ihrem Hahn strömt, hängt stark von den Wasserleitungen im Haus ab.
Sind diese schon etwas älter, können sich beim Transport des Leitungswassers zum Beispiel Blei und andere Substanzen im Wasser ablagern. Daher ist es sinnvoll, die Qualität Ihres Leitungswassers von Zeit zu Zeit unter die Lupe zu nehmen. Geht es erst einmal um eine grobe Einschätzung, können Sie das über Schnelltests aus dem Handel selbst erledigen. Genauere Informationen liefert aber ein Test in einem speziellen Labor.
Pluspunkt für Mineralwasser: Mehr Mineralien als Leitungswasser
Nicht nur ein veraltetes Rohrsystem im Altbau ist Grund dafür, zum Mineralwasser aus der Flasche zu greifen. Seinem Namen entsprechend enthält Mineralwasser Mineralstoffe wie
- Kalzium,
- Natrium und
- Magnesium.
Die Konzentration dieser wichtigen Substanzen ist beim Mineralwasser aus dem Handel zumeist höher als beim Leitungswasser. Daher empfiehlt sich Ersteres in bestimmten Situationen – nämlich dann, wenn ihr Körper viele Mineralstoffe verloren hat oder nicht ausreichend damit versorgt ist, beispielsweise
- nach dem Sport
- nach Durchfall oder Erbrechen
- wenn Sie auf Milchprodukte verzichten
Milch ist eine wichtige Quelle für Kalzium. Wer auf Milchprodukte verzichtet, kann den Mineralstoff-Ausfall mit besonders kalziumhaltigem Mineralwasser ausgleichen. Mindestens 150 Milligramm Kalzium pro Liter sollten es dabei sein. Die relative Salzarmut von Leitungswasser kommt wiederum Menschen mit Bluthochdruck entgegen.
Pluspunkte für Leitungswasser: Mineralstoffe sind nicht alles
Allerdings nimmt der Körper die wichtigen Nährstoffe nicht allein über das Wasser auf. So viel Mineralwasser Sie auch trinken – Sie sollten trotzdem darauf achten, dass Sie sich ausgewogen, vitamin- und nährstoffreich ernähren.
So wird Kalzium hauptsächlich über Milchprodukte und Gemüse aufgenommen, während Magnesium dem menschlichen Organismus über Vollkornprodukte, Bananen und verschiedene Gemüsesorten zugeführt wird.
In Sachen Natrium ist Mineralwasser oft sogar kontraproduktiv. Viele Menschen nehmen nur über die Nahrung schon deutlich mehr als nötig davon auch. Daher muss Natrium nicht noch über Mineralwasser zugeführt werden.
So viel zu den Inhaltsstoffen. Es gibt allerdings noch zwei Bereiche, in denen Leitungswasser um Längen besser ist als Mineralwasser:
- Preis: Leitungswasser kostet nur einen Bruchteil des Preises, den Sie für abgefülltes Mineralwasser zahlen.
- Umweltfreundlichkeit: Die Klimabelastung durch Mineralwasser ist um ein 600-faches höher als bei Leitungswasser. Schließlich muss es aufwendig abgefüllt, verpackt und transportiert werden.
Weiterer Pluspunkt: Leitungswasser ist immer verfügbar – und erspart Ihnen das Schleppen schwerer Mineralwasser-Kisten.
Wasserflaschen aus Plastik meiden?
Zahllose Anbieter von Mineralwasser verkaufen ihre Produkte in Plastikflaschen. Ob sich das Plastik negativ auf das in ihnen enthaltene Wasser auswirkt, indem sich krebserregende Weichmacher und hormonähnliche Stoffe aus ihm lösen, ist dabei umstritten.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht jedoch nicht von einer Gefahr für den Verbraucher aus. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein und zudem die Umwelt schützen wollen, dann greifen Sie im Super- oder Getränkemarkt dennoch zu Glasflaschen. Im besten Fall von einem Anbieter aus der Region, der ohne lange Transportwege auskommt.